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Merlins Drache 01 - Basilgarrad

Merlins Drache 01 - Basilgarrad

Titel: Merlins Drache 01 - Basilgarrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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an seine Seite. »Deine Hoffnung«, sagte sie leise, »und mein Gebet.«
    »Ein Gebet, das jetzt erhört wird«, erklärte Lorilanda. Mit der Anmut einer Hirschkuh kam sie näher. Und zu Basils Erstaunen blühten dort, wo ihre Hufe den Schnee berührten, sofort kleine Blumen auf – Waldmeister, Krokusse und Maiglöckchen.
    Die volle Stimme der Hirschkuh war zwar nicht so tief wie die Dagdas, doch sie hatte die gleiche Kraft. Während sie näher kam, waren ihre tiefbraunen Augen auf Hallia gerichtet. »Wir sind heute in Hirschgestalt gekommen, junge Frau, um dich und deinesgleichen zu ehren.«
    Hallia erwiderte ihren Blick, die Brise spielte mit den losen Haaren ihres kastanienbraunen Zopfs. »Du weißt, in Wirklichkeit ist es umgekehrt. Meine Leute haben vor langer Zeit Hirschgestalt angenommen, damit wir an der Anmut und Schönheit eurer Erschaffung teilhaben konnten – durch eure Wiesen laufen, in euren Lichtungen stehen, in euren Blumen grasen.«
    Lorilanda nickte, dann wandte sie sich an Merlin. »In der Weisheit seid ihr gleichwertig, meine ich.«
    Er grinste verschmitzt. »In der Sturheit auch.«
    Hallia blinzelte ihm zu. »Meine Sturheit ist eine Tugend, doch deine ist ein Fehler.«
    »Wie wahr!«, stimmte Merlin zu, seine Augen funkelten. »Doch wenigstens habe ich die erste Regel für die Ehe nicht vergessen.«
    Hallia legte neugierig den Kopf schief. »Und die heißt?«
    »Die Frau hat immer recht.«
    So sehr sie auch versuchte, ihr Grinsen zurückzuhalten, es gelang ihr nicht.
    Dagda nickte beifällig. »Deshalb, mein guter Junge, bist du ein Zauberer.«
    Verdruss stieß einen zustimmenden Pfiff aus. Er stolzierte über Merlins Schulter, plusterte das Gefieder auf und pfiff belustigt.
    Merlin lachte, Hallia ebenfalls – zusammen mit Rhia, Cairpré, Elen und vielen Gästen. Doch niemand lachte mehr als Basil.
    Er lachte tatsächlich so sehr, dass er das Gleichgewicht verlor, auf der glatten braunen Haut der Lehmbildnerin ausrutschte und in den Schnee fiel. Noch bevor er die Flügel öffnen und zurück auf seinen Platz fliegen konnte, knurrte ein Geschöpf neben ihm und griff an.
    Ein Geschöpf mit Hunderten von winzigen, messerscharfen Zähnen.

14
Gefahr und Geborgenheit
    Antworten kommen und gehen, habe ich festgestellt. Doch die Fragen? Die bleiben für immer.
     
    E in Drachenbaby!
    Noch bevor Basil den Schnee berührte, schlug das schreckliche Tier zu. Obwohl es noch längst nicht ausgewachsen war, überragte es sein Opfer bei Weitem und sah im Vergleich wie ein Ungeheuer aus. Schon eins seiner Drachenohren war größer als Basils ganzer Körper.
    Es packte den Schwanz des Salamanders mit seinem Maul und drückte mit brutaler Wildheit zu. Bevor Basil noch anfangen konnte, sich freizukämpfen, schüttelte der Jungdrache heftig das neue Spielzeug und versuchte, seinen Kampfgeist zu brechen – oder seinen Rücken.
    Trotz dieses Gerüttels gelang es Basil, seinen Körper nach hinten über seinen Schwanz zu biegen. Mit aller Kraft schlug er mit dem Flügel dem Drachen auf die Nase. Die scharfe, knochige Flügelspitze schnitt in diescharlachrote Haut, die noch nicht zu Schuppen gehärtet war.
    »Au!«, kreischte der Jungdrache, als ein paar silbrige Blutstropfen über seine Schnauze rannen. Völlig verwirrt ließ er los. Keins seiner Spielzeuge hatte sich je zuvor gewehrt. Dann verwandelte sich seine Verblüffung in Zorn. Seine orangefarbenen Augen schienen brüllende Flammen zu entzünden.
    Auch Basil kochte vor Wut. Der kleine Knüppel an seiner Schwanzspitze klopfte schmerzhaft und mehrere seiner Schuppen waren gerissen. Der ganze Schwanz glich einem gebogenen, verdrehten Zweig.
    Ohne eine Sekunde zu zögern, sprang er in die Luft, schlug mit den Flügeln und flog dem Drachen direkt ins Gesicht. »Auch wenn du hundert Mal größer bist als ich, du fetter Trottel, diesen Angriff wirst du bereuen!«
    Mit sirrenden Flügeln und glühenden grünen Augen stürzte er sich auf seinen Gegner.
Peng!
Etwas sehr Hartes – und sehr Starkes – schlug ihn aus der Luft. Er knallte auf die Seite des lebenden Steins und fiel in den Schnee.
    Benommen schaute er hoch, dann schüttelte er sich schwach den Schnee von Flügeln und Schnauze. Formen und Farben ohne Zusammenhang drehten sich vor ihm. Plötzlich setzte sein Gehirn sie zusammen und er erkannte das Geschöpf, das ihn so brutal geschlagen hatte. Die Drachenmutter!
    Gwynnia, die Tochter des schrecklichen Feuerflügels,stand vor ihm. Ihr enormer Körper bebte von

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