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Merlins Drache 01 - Basilgarrad

Merlins Drache 01 - Basilgarrad

Titel: Merlins Drache 01 - Basilgarrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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aller Unterschiedlichkeit doch irgendwie verbunden seien.
    Gwynnia schnaubte laut und schickte eine Rauchwolke in die Luft, während sie eine so unmögliche, beleidigende Vorstellung von sich wies. Ohne einen weiteren Blick auf Basil wandte sie sich zum Gehen. Selbst ihr Kind, das in ihren Flügel gewickelt war, schaute absichtlich weg.
    Doch der Gegenstand von Gwynnias Zorn starrte ihr weiter nach.
Was war denn das?,
fragte sich Basil.
Wahrscheinlich nur dieser Schlag auf meinen Kopf, nichts weiter.
    Merlin wollte ebenfalls gehen, doch er hielt inne und verneigte sich respektvoll vor Aelonnia der Lehmbildnerin. Während sie den Gruß erwiderte, fiel des Magiers Blick auf das sonderbare kleine Geschöpf in ihrem Arm. Verwirrt runzelte er die Stirn und fragte: »Kenne ich dich, kleiner Kerl?«
    »N-nein«, stammelte Basil und schlug mit dem Schwanz nervös auf den Arm der Lehmbildnerin.
    Der Zauberer zog die buschigen Brauen hoch. Strenger fragte er: »Bist du von Hallia oder mir zu dieserHochzeit eingeladen worden?« Er senkte die Stimme. »Oder bist du   … ein Eindringling?«
    Basils Herz trommelte wild in seiner Brust. Doch seine eigene steigende Panik war ihm weniger bewusst als die strenge Überprüfung durch den Zauberer – und durch andere. Über ihm schnalzte Nuic auf dem Ast eines Weidengeists wissend mit der Zunge. Auf der einen Seite begann der Spaßmacher mit dem von Glocken gesäumten Schlapphut sich zu räuspern, gleich würde er singen. Und in der Nähe wurde die große Elusa munter, sie knirschte mit den gewaltigen Zähnen – so heftig, dass die zersplitterten Reste eines lebenden Steins wegflogen und einen Hoolah trafen, der vor Schmerz heulte.
    »Antworte mir«, befahl Merlin.
    Basil schluckte. Seine Flügel zitterten unbeherrschbar. Schließlich gestand er: »Niemand   … hat mich   … eingeladen.«
    Einen unendlichen Augenblick betrachtete Merlin ihn. Schließlich nickte der Magier entschieden und erklärte: »Dann, kleiner Kerl, lade ich selbst dich ein. Betrachte dich als meinen Gast.«
    Verblüfft konnte Basil kaum den Mund öffnen. Doch irgendwie schaffte er es zu flüstern: »Danke!«
    Auch wenn seine Stimme über dem erstaunten Murmeln der Gäste – und dem lauten Zischen der weißen Riesenspinne – kaum zu hören war, entging dem Zauberer Basils Antwort nicht. Er beugte sich näher und blinzelte ihm zu. »Ich würde alles tun, einfach alles,um diesen Burschen dort drüben« – er deutete auf den Spaßmacher – »vom Singen abzuhalten! Wirklich, ein paar Töne von ihm, und die meisten unserer Hochzeitsgäste würden gehen. Oder tot umfallen.«
    Merlin grinste. Doch Basil bekam den letzten Satz des Zauberers nicht mehr aus dem Kopf.
Tot umfallen.
Blitzartig erinnerte er sich an seinen grässlichen Traum vor langer Zeit – ein Traum, in dem Merlin tatsächlich tot umgefallen war.
    Eine neue Panik packte ihn. Sollte er Merlin davon erzählen? Ihn warnen? Aber wovor genau? Er könnte Merlin raten, Geschöpfen mit gezackten, knochigen Flügeln aus dem Weg zu gehen. Aber würde das nicht ihn, Basil, einschließen?
    So verrückt es auch klingen mag,
beschloss er,
ich muss es ihm sagen. Muss ihn warnen!
    Aber inzwischen hatte sich der Zauberer zum Gehen gewandt. Er war schon einige Schritte entfernt, als Basil ausrief: »Merlin! Warte.«
    Zu spät. Seine Worte gingen im steigenden Chor von Hochrufen, Wiehern, Knurren und Pfeifen unter, der Merlins Rückkehr in die Mitte der Menge begleitete. Denn alle spürten, dass die Zeremonie gleich beginnen würde. Als der Zauberer nach Hallias Hand griff, stieg der Chor noch weiter an.
    Allein in der Menge schaute Basil düster zu. Er hatte seine Chance verpasst!
    Sobald Merlin und Hallia sich an der Hand hielten, stampfte der mächtige Hirsch neben ihnen mit seinemHuf auf den schneebedeckten Boden. Alles wurde wieder still. »Es ist Zeit«, verkündete Dagda.
    Der große Geist hob den Kopf mit dem massiven Geweih und erklärte: »Zahlreich sind die Wunder, groß und klein, die das weite Universum erfüllen. Und zahlreich sind die Geheimnisse, die in den Sternen und den Räumen zwischen ihnen zu finden sind. Ihr steht jetzt hier in einer Welt, die überaus reich an Wundern und Geheimnissen ist – dem großen Baum von Avalon. Es ist eine Welt unergründlicher Schönheit, ein Ort, wo alle Geschöpfe lernen können, in Harmonie zu leben, ein Ort, der nie von der Bösartigkeit Rhita Gawrs berührt worden ist.«
    Da nickte Merlin. »Lang möge Avalon

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