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Merlins Drache 03 - Die Schlacht der endlosen Feuer

Titel: Merlins Drache 03 - Die Schlacht der endlosen Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron
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wusste, was er tun sollte. Avalon brauchte ihn, damit er diesen Moment nutzte, seine letzte Chance, es vor Rhita Gawrs Herrschaft zu schützen. Der Stab, den er hielt, war nicht nur eine Waffe, sondern die letzte Hoffnung für ihre Welt.
    Außerdem war Krystallus wirklich keiner, der besondere Bevorzugung verdiente
.
Eigentlich war er |236| einer, dessen Worte tiefer trafen als jedes Schwert. Der alles nur Mögliche getan hatte, um sich von seinem Vater zu distanzieren. Der mehr als jeder andere das Herz des Zauberers verletzt hatte.
    Aber er ist,
sagte sich Merlin,
mein Sohn.
Er biss sich auf die Lippe.
Und er hat recht! Er weiß, dass er sterben muss – damit Avalon lebt.
    Mit zitternder Stimme sagte er leise: »Es tut mir leid, Krystallus. Sehr leid.«
    Er verzog das Gesicht, während er einen weiteren Moment zusah, wie sein Sohn dem sabbernden Mund des Trolls näher kam. Dann, als sein Entschluss getroffen war, zielte er mit seinem leuchtenden Stab und befahl:
    »Rette ihn. Rette meinen Sohn!«
    Ein Feuerblitz schoss aus der Spitze des Stabs und fuhr knisternd im Bogen durch die Luft. Er traf die Hand des Trolls gerade unterhalb der Knöchel – nicht fest genug, um das Fleisch zu zerfetzen, er versengte es nur. Rhita Gawr brüllte bei dem plötzlichen Schmerz, öffnete die versengte Hand und ließ Krystallus fallen.
    Dieser Blitz war so hell, dass er das ganze Moor beleuchtete und einen kurzen Moment lang die vielen Schattenlagen durchdrang. Noch brüllte Rhita Gawr, da war er auch noch gezwungen, das Auge vor dem gleißenden Blitz zu schließen, und so konnte er nicht sehen, was als Nächstes geschah.
    Merlin sprang von dem pulsierenden Faden. Von |237| dem noch leuchtenden Stab getragen, flog er hoch, um Krystallus aufzufangen. Da! Der Zauberer schlang einen Arm um die Mitte seines Sohns und hielt ihn fest, während die Haare seines struppigen Barts sich mit der fliegenden Mähne des jungen Mannes vermischten.
    In einem letzten Kraftschub trug der dunkler werdende Stab sie hinunter. Gerade als sie in einem schlammigen Tümpel in einiger Entfernung von dem Troll landeten, knatterte der Stab, funkelte noch einmal und erlosch. Wieder überflutete Dunkelheit das Moor, nur der pulsierende rote Schein von Rhita Gawrs wieder geöffnetem Auge weit über ihren Köpfen erleuchtete es.
    Mithilfe des Stabs richtete sich Merlin im Morast des Tümpels auf. Er ließ die Finger am Holz entlanggleiten, das jetzt so dunkel wie die aufsteigenden Dünste ringsum war, er wusste, die Kraft des Stabs war aufgebraucht. Es würde dauern, das wusste er ebenfalls, bis seine Magie sich wieder erneuert hatte. Genau wie er wusste, dass er selbst nichts weiter tun konnte, um Rhita Gawr aufzuhalten. Doch immer noch hatte er das Gefühl, die richtige Wahl getroffen zu haben.
    Er schaute den Stab an, dessen Umriss leicht in dem roten Schein schimmerte, und flüsterte: »Danke, mein Freund.«
    Krystallus, der in einem tieferen Teil des Tümpels stand, ging auf seinen Vater zu. Seine Stiefel platschten |238| im Schlamm, sein Gesicht war verzerrt. »Das hättest du nicht tun sollen.«
    Merlin nickte. »Ich weiß.«
    »Das war dumm.« Krystallus wischte sich einen Klumpen Torf von der Nase. »Richtig dumm.«
    »Ja, ich weiß.« Der Zauberer fuhr mit der Hand durch seinen schlammbespritzten Bart. Er hielt inne, als Euclids fedrige Gestalt vom Himmel flog und sich in seinem Nest verlor. Dann fügte Merlin mit einem Blick auf seinen Sohn hinzu: »Aber du weißt auch   … es war nicht das erste Mal, dass ich etwas Dummes getan habe.«
    Krystallus schaute ihn an. Sein Gesicht wurde freundlicher, er hatte deutlich einen Ton von Entschuldigung herausgehört. »Ich nehme an«, erwiderte er, »das ist typisch für unsere Familie.«
    Weit über ihnen brüllte Rhita Gawr wütend: »Wo bist du, Wurm? Wenn ich dich finde, werde ich dich zerquetschen, verstümmeln, häuten und vertilgen!«
    Sein blutrotes, zornig blitzendes Auge suchte im Sumpf umher. Doch die beiden kleinen Menschen unten in dem schmutzigen Tümpel, verhüllt von dunklen Dämpfen, entgingen ihm. Brüllend vor Wut zog der Troll an der Leine, die ihn am Gehen hinderte – und daran, seine lange erwartete Eroberung von Avalon zu vollenden.
    Der dunkle Faden pulsierte noch einmal, er pumpte die letzten Krafttropfen in den Körper, dann löste er sich plötzlich auf. Schwarze Funken explodierten an |239| seiner gesamten Länge zischend und knisternd in den Dunst. Der ganze Faden, der sich bis

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