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Merlins Drache 03 - Die Schlacht der endlosen Feuer

Titel: Merlins Drache 03 - Die Schlacht der endlosen Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron
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Luftstoß, so kraftvoll wie zwanzig Stürme zusammen, den ganzen Arm zurück.
    Der Luftstoß wurde breiter und fegte durch das verhexte Moor. So schnell bewegte er sich, mit so gewaltiger Kraft, dass er die schweren Dünste zur Seite blies, die so lange den Sumpf verhüllt hatten. Bis Basilgarrad erstaunt geblinzelt hatte, öffnete sich das ganze Moor dem vollen Sternenlicht.
    |247| »Betrug!«, brüllte Rhita Gawr und fuhr zurück. Er kniff das einzige Auge zusammen bei dem Versuch, sich diesem plötzlichen Ausbruch von Helligkeit anzupassen. Inzwischen wimmerten ringsum die Moorghule vor Angst, sie ließen Beute fallen, die sie umklammert hatten, und zerstreuten sich im heulenden Sturm.
    Basilgarrad nutzte die Gelegenheit und floh. Er wand sich aus der Hand des Trolls, warf sich herum und sprang hoch in die Luft. Bevor der halb geblendete Troll wusste, was geschah, war der Drache in der richtigen Position. Gerade als Rhita Gawr aufhörte zu blinzeln, entrollte Basilgarrad seinen Schwanz und schlug ihn mit aller Kraft in das böse Auge.
    »Aaaauuuiii«, kreischte der Troll. Dann fiel er stöhnend und mit einem ohrenbetäubenden Plumps in den Sumpf. Merlin und Krystallus, die in der Nähe standen, sprangen aus dem Weg – und entgingen nur knapp einer riesigen schlaffen Hand, die sie sonst zerschlagen hätte. Wie ein Berg tiefster Dunkelheit lag der Körper reglos da.
    Das Auge des Trolls, das zum Himmel geöffnet war, verlor schnell sein rotes Glühen. Im letzten Moment bevor es erlosch, rutschte ein dünnes, schlangenähnliches Band aus einem Augenwinkel. Es schlängelte sich über den Boden, wich den üblen Pfützen aus und glitt rasch an die Stelle, wo die letzten Funken des Fadens vom Himmel herunterfielen.
    Merlin kam aus dem Schlamm hoch und sah als |248| Erster die dunkle Schlange. »Halte sie auf!«, rief er und deutete mit seinem Stab auf sie. »Lass sie nicht entkommen!«
    Basilgarrad schwenkte mitten in der Luft herum und flog ihr nach. Doch bevor er versuchen konnte, sie in die Klauen zu bekommen, hatte die Schlange die Schnur aus schwarzen Funken erreicht. Sie sprang auf die zischende Linie und schoss hoch, auf den leeren Fleck am Himmel zu.
    Merlin schwang die Faust durch die Luft. »Bei allen ekligen Egeln!«, fluchte er. »Jetzt können wir darauf wetten, eines Tages wieder von Rhita Gawr zu hören.«
    Krystallus watete durch den Sumpf zu seinem Vater. Er legte einen schlammverspritzten Arm über Merlins ebenso schmutzige Schultern. »Wer weiß, wann. Bis dahin könnte es dein Nachkomme sein – vielleicht ein Enkelkind   –, der sich mit der Situation auseinandersetzen muss.«
    Der Zauberer wurde steif vor Überraschung und riss die Augen auf. »Enkelkind?«, fragte er. »Wirklich?«
    Fast grinsend zuckte Krystallus die Achseln. »Wer weiß?«
    Inzwischen flog Basilgarrad niedrig über das Moor. Mit seiner empfindlichen Nase genoss er die frische Luft, die jetzt durch diesen verlassenen Sumpf zog. Was er einatmete, war nicht länger erstickend durch faulige Tümpel und verwesendes Fleisch. Jetzt trug |249| der Wind viele andere Aromen – von trockenen Wüstendünen, fernen Wäldern, sogar den Geruch von Berggletschern.
    Und noch etwas. Der Wind, der alle diese neuen Aromen brachte – der gleiche, der so wild geblasen und Basilgarrad zur Flucht vor dem Tod verholfen hatte   –, brachte noch einen anderen Duft. Das süße Aroma von Zimt.
    »Ich danke dir, Aylah!« Basilgarrad spreizte die Flügel, so weit es nur ging, und schwebte auf der sanftesten Brise, die er je gespürt hatte. »Ich habe dich vermisst.«
    Ströme umwirbelten ihn und füllten die Luft mit dem Zimtgeruch. »Bitte sehr, mein kleiner Wanderer.«
    Die Augen des Drachen glänzten und leuchteten wie Smaragde. »Es ist lange her, seit mich jemand so genannt hat.«
    »Ahh ja«, antwortete die Windschwester und schlug ihm leicht an die Flügel. »Ahaber das wirst du immer für mich sein, solange die Winde blahasen.«
    »Du hast meinen Ruf gehört und das ist ein Geschenk.« Er schaute hinunter auf den Sumpf, wo Marnyas lebloser Körper zwischen den dürren Grashalmen lag. »Ich wünsche mir nur«, sagte er mit einem Seufzer, »dass jede Freundschaft so lange dauern könnte wie unsere.«
    Aylah fuhr ihm über die Schnauze, ein Luftstrom, der über seine Schuppen floss. »Und jetzt, mein kleiner |250| Wanderer, hahabe ich noch ein Geschenk für dich.«
    »Was?«, fragte er und konnte den sehnsüchtigen Blick nicht von Marnya

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