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Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman

Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman

Titel: Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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Der alte Zwerg ließ ihn gar nicht aussprechen. Seine Augen mit dem gleichen Silberglanz wie sein Bart funkelten wie die Facetten der Edelsteine.
    Merlin protestierte: »Willst du diesen Vorschlag nicht wenigstens bedenken?«
    Zorgat machte ein grimmiges Gesicht und zog an seinem Silberbart. Plötzlich griff er über die Schulter und zog einen Pfeil aus dem Köcher. Er hielt ihn in der Hand, wirbelte ihn herum und betrachtete die Pfeilspitze mit dem schwarzen Obsidian, der dunkel schimmerte.
    »Frieden«, sagte er, »ist nur möglich, wenn zwei Menschen ihre Schicksale als eins sehen – zusammengehörend wie Spitze und Federn eines Pfeils.«
    Merlin nickte, plötzlich hatte er Hoffnung.
    Da packte Zorgat den Pfeil mit den knotigen Händen und brach ihn über dem Knie entzwei. Ohne den Zauberer aus den Augen zu lassen, warf er die beiden Hälften zur Seite. »Wo etwas nicht zusammengehört, kann es keinen Frieden geben.«
    Rund um den Ältesten murmelten Zwerge ihre Zustimmung und schlugen mit den Stielenden ihrer Streitäxte auf den Boden.
    »Wenn die Zeit kommt, in der du zu einer neuen Sicht bereit bist und versuchen willst, die Gewalt zu beenden, schick mir diesen Pfeil – mit dem reparierten Schaft.«
    »Merlin«, erwiderte der Zwerg, »das wird nie geschehen.«
    »Du hast lange genug gelebt, mein Freund, um die Weisheit meiner Worte zu erkennen. Und zu sehen, wie Dinge geschehen, die niemand je für möglich gehalten hätte.«
    Der Älteste knurrte: »Trotzdem wird das nie geschehen.
Nie.
«
    Weil Zwerge absolut starrköpfige Leute sind, war das Treffen damit beendet. Aber die Sorge, die Basilgarrad auf Merlins Gesicht las, war keineswegs behoben – eine Sorge, die nicht nur Zwerge und Drachen anging.
    Und so war es jetzt … Merlin und Basilgarrad saßen bei den knisternden Flammen eines Lagerfeuers. Die Sterne von Avalon, so hell wie immer, zeigten sich allmählich. Doch Merlins Stimmung hätte nicht dunkler sein können. Er saß auf dem Boden, lehnte den Rücken an die Unterlippe des Drachen und warf gelegentlich magische Funken in das Lagerfeuer.
    Basilgarrad beschäftigte sich inzwischen damit, Gerüche zu machen – je bizarrer, umso besser. Das diente beiden zur Unterhaltung und war eine Möglichkeit, die schweren Schwefelgerüche der Vulkanezu unterdrücken. Bisher hatte er es geschafft, Aromen zu erzeugen wie die eines hüpfenden Sprudelfischs, röstender Eicheln, eines erstarrenden Schlammrutschs, eines Felds faulender purpurfarbener Pilze und eines Blitzes, der einen fetten Frosch trifft.
    Hmm
, dachte er höchst zufrieden mit dem Geruch des verbrannten Froschs. Was für ein vergnüglicher – und völlig nutzloser – Zeitvertreib! Gab es noch einen anderen Grund außer der Selbstunterhaltung in Nächten wie dieser, dass er mit dem ungewöhnlichen Talent zur Erzeugung von Gerüchen ausgestattet war?
    Er rollte seinen Körper gerade so weit herum, dass er einen anderen ekligen Vulkan zerquetschte, und fand:
Das ist vielleicht Grund genug.
    Merlin schleuderte einen weiteren Funken in die Flammen, dann schaute er kurz hinauf auf die ungeheure Schnauze des Drachen. »Weißt du, Basil … ich mache mir Sorgen.«
    Der Drache blieb still und ruhig, er widerstand sogar dem Drang, einen weiteren Lavaguss zu zerdrücken. Das war der Moment, auf den er gewartet hatte. Und er wollte Merlin so viel Zeit geben, wie er nur brauchte.
    »Große Sorgen«, fuhr der Zauberer fort. »Wegen der Notlage der schwächeren Geschöpfe, denen wir geholfen haben – neuerdings immer häufiger. Zwerge, Nebelfeen, Elfen und andere. Und auch wegen desAufstands der stärkeren Geschöpfe, gegen die wir gekämpft haben: Feuerdrachen, Klauenkondore, Oger und Wechselbälge.«
    Er holte lange und tief Luft, dabei spielte er gedankenverloren mit einem magischen Funken an seinen Fingerspitzen. Er schnippte den Funken auf den Handrücken, dann rollte er ihn zu seinen Fingerknöcheln. »Aber die Wahrheit ist, Basil, dass ich mir noch mehr Sorgen über etwas anderes mache.«
    »Und das wäre?«
    »Avalon.« Merlin warf den strahlenden Funken in das Lagerfeuer und sah zu, wie er in einem zischenden Bogen durch die Luft flog.
    Der Drache riss die großen Augen noch weiter auf. »Ich dachte, für dich seien diese Kämpfe nur lästig –
Wachstumsschmerzen
hast du sie genannt.«
    »Früher, das stimmt. Dann, als sie zunahmen, fing ich an, mir darüber Sorgen zu machen. Mehr als ich zugeben wollte, mir und schon gar nicht dir oder Hallia

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