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Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman

Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman

Titel: Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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als den Kampf von einem gegen viele bezeichneten –hatten die Geplänkel zwischen Feuerdrachen und Zwergen nicht aufgehört. Im Gegenteil, sie waren häufiger geworden. Und heftiger.
    »Wenn nur der alte Zorgat«, brummte Merlin und drehte das Gesicht in das große Ohr, damit er über dem pfeifenden Wind gehört wurde, »wenn er nur meine Ideen wenigstens erprobt hätte!«
    Unter dem Zauberer runzelte Basilgarrad die Stirn, sodass der Wind über die Schuppen pfiff. »Es passt nicht zu den Zwergen, nach Gemeinsamkeiten mit ihren Feinden zu suchen, oder?«
    »Nein«, gab Merlin zu, während sie durch einen vielschichtigen Nebelschleier flogen. »Aber wo sie doch schon so viele Leute verloren haben, entweder bei diesen Auseinandersetzungen oder bei Mineneinbrüchen – die von den breiten Drachenrücken vielleicht verhindert worden wären –, müsste selbst der alte Zorgat sich Gedanken machen.«
    Basilgarrad schwenkte nach rechts und streifte den Rand einer großen Wolke, die von Tausenden nebliger Baumwipfel bedeckt war – Luftwurzels berühmter schwebender Wald. Direkt unter dem Drachenflügel ragten die durchsichtigen Spitzen von Eonialalo-Bäumen in die Höhe, deren Rinde fast unsichtbar ist. Wenn nicht Schwärme zwitschernder Vögel – Tauben, Eulen, Kormorane, Seeschwalben und andere – in ihren Zweigen gesessen hätten, hätten die Bäume ausgesehen wie eine große Nebelmasse.
    »Es geschieht etwas anderes«, fuhr Merlin grimmigfort, während der Drache mit den mächtigen Flügeln schlug und wieder ins Gleichgewicht kam. »Etwas, das ich nicht ganz bestimmen kann.«
    »Ich weiß.« Das Echo der Drachenantwort schallte von den Wolken ringsum.
    »Erinnerst du dich, dass ich sagte, wir seien in eine
Regenzeit
geraten? Nun, Basil, das war das richtige Bild. Es fühlt sich jeden Tag regnerischer an.«
    »Nein.« Basilgarrad schüttelte den Kopf – was Merlin nicht schätzte, weil es ihn direkt in das Drachenohr warf. »Der Regen hat sich eher in Fluten verwandelt! Schreckliche Fluten.« Und dann, zur Bekräftigung, schüttelte er wieder den Kopf – gerade als Merlin aus dem Ohr kletterte und nun wieder hineintaumelte.
    »Etwas macht mir noch mehr Sorgen als diese Fluten«, fuhr Basilgarrad fort, der nichts von den momentanen Schwierigkeiten des Zauberers merkte. »Es ist ein Gefühl, das ich nicht abschütteln kann – dass etwas diese Wassermassen
verursacht
. Sie verstärkt. Sie verbindet. Stimmst du mir zu?«
    »Ich weiß nicht«, keuchte Merlin, während er zu seinem Sitz zurückstieg. »Aber was du auch als Nächstes machst, schüttle nicht den Kopf!«
    Der Drache rollte die Augen hoch und warf ihm einen fragenden Blick zu. »Was ist denn los mit dir? Du klingst so gereizt wie dieser zerstörerische Troll, den wir vergangene Woche in seine Höhle zurückgetrieben haben.«
    Merlin knurrte nur. Dann sagte er: »Das ist so ein Beispiel. Steinwurzels Trolle, so groß und dumm sie auch sind, haben nie zuvor diese Art Ärger gemacht. Was hat denn diesen Troll so in Wut gebracht? Er schien wie
besessen
davon, ein Chaos anzurichten.«
    »Hoffentlich bringen ihn ein paar Monate allein in seiner Höhle – mit den vielen Steinklötzen, mit denen ich den Eingang versperrt habe – wieder zur Vernunft!«
    »Das hoffe ich auch.« Merlin hob seinen Stab übers Gesicht, als der Wind in die Ärmel seiner Tunika fuhr. Mit dem Griff des Stabs schob er ein paar Haare zur Seite, die sich in seinen buschigen Brauen verfangen hatten. Dann sagte er missmutig: »Und die Gnome, mit denen wir uns gestern befasst haben? Fandest du es nicht sonderbar, wie zornig ihr Anführer war, als er die ganze Zeit schrie und seinen Speer schwang?«
    »Sonderbar, ja«, entgegnete der Drache. »Wie etwas anderes auch.«
    »Was?«
    »Ist dir aufgefallen, wie
bleich
er war? Aus seinem Gesicht und allem Übrigen, wenn ich es recht bedenke, schien das ganze Gnomenblut gewichen zu sein. Aber er hatte keine Wunden, keinen Grund für Blutverlust, soweit ich sehen konnte.«
    »Hmm, vielleicht …«, fing Merlin an, dann unterbrach er sich. Er deutete hinunter und erklärte: »Das ist es, Basil. Unser nächstes Problem, von dem die Sylphen mir erzählt haben.« Leiser fügte er hinzu:»Hoffen wir, dass es einfacher zu lösen ist als die letzten.«
    Basilgarrad neigte die Flügel und schwenkte hinunter zu der Stelle, die Merlin gezeigt hatte. Während die Wolken sich teilten und eine bessere Sicht ermöglichten, sah er die neueste Problemquelle. Zu seiner

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