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Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman

Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman

Titel: Merlins Drache II - Die Große Aufgabe: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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diesem Moor, dieser stinkenden Grube näher gebracht. Undeinige dieser Opfer hatten erfolglos versucht, seine Pläne zu vereiteln.
    Eines dieser Geschöpfe, ein mächtiger Hirsch, die irdische Gestalt des Gottes Dagda, hatte das schlimme Geschöpf törichterweise den ganzen Weg aus dem Geisterreich nach Avalon getragen. Dieser Hirsch hatte, weil der Egel ständig durstig war, Blut verloren, das reich an Magie war. Jetzt, als sich der Egel daran erinnerte, wand er sich wütend. Denn wenn seine Pläne nicht durchkreuzt worden wären von einer elenden kleinen Eidechse – die irgendwie zu einem Drachen herangewachsen war –, dann wäre der Hirsch bestimmt ums Leben gekommen. Nicht wegen des Blutverlusts, sondern wegen der Gifte, die nur eine ganz besondere Egelart produzieren konnte.
    Ein Egel, der in Wahrheit der Diener von Rhita Gawr war.
    Jetzt, als riesiger Egel, größer als ein erwachsener Mann, trank das Werkzeug des Kriegsherrn des Geisterreichs eine wesentlich scheußlichere und sehr viel kräftigere Substanz als Blut. Er füllte sich mit dem Elend, Schrecken und Entsetzen dieses trostlosen Ortes. Durch die Zufuhr dieser Stoffe – des reinen Elixiers des Todes – würde er allmählich stärker werden als jedes irdische Wesen. Ja, einschließlich eines Drachen! Genau genommen so stark, dass sein Herr endlich nach Avalon kommen und diese Welt zu seiner eigenen machen konnte.
    Jetzt aber lebte der Schattenegel nur für ein einziges Ziel: alles Leidende zu verzehren, was er nur finden konnte. Zu trinken von der Masse des Todes in diesem Moor. Und wenn es davon nicht mehr genug gab, wollte er für noch mehr Leiden und Tod sorgen – damit er weiter trinken und trinken und noch mehr trinken konnte.
    Sobald er mächtig genug gewesen war, Nachwuchs hervorzubringen, hatte er deshalb seine eigenen Geschöpfe produziert. Das war schwierig gewesen, doch im Lauf der Jahre hatte er genau sieben erzeugt – eines für jedes Wurzelreich dieser Welt. Die Nachkommen, von denen jeder einem gemeinen Egel glich, waren in die Reiche geschickt und angewiesen worden, die Essenz allen Schmerzes und Leidens in ihrer Umgebung zurückzuschicken. Und alles in ihren Kräften zu tun, um mehr Elend auszulösen.
    Erst vor Kurzem hatte der Nachkomme in Feuerwurzel seine schwarze Magie zur Übermittlung eines ungewöhnlich befriedigenden Tranks eingesetzt, der aus Zorn, Verzweiflung und Reue einer Familie gemacht war. Etwas an diesem Trank hatte dem Schattenegel irgendwie vertraut geschmeckt. Quälend vertraut. Aber er konnte weder Kraft noch Zeit daran verschwenden, zu klären, warum.
    Das Geschöpf der Finsternis schwankte etwas lebhafter und saugte alles Elend ein. Jeder Gedanke an die nächste Mahlzeit ließ es vor Erwartung zittern. Ja … die Mahlzeit würde es schneller wachsen lassen,seine Kräfte vervielfachen und ihm dazu verhelfen, dass es endlich das Tor für Rhita Gawrs Eroberung von Avalon öffnete.
    Und noch etwas. Diese nächste Mahlzeit würde wahrhaftig den Namen rechtfertigen, den der Egel angenommen hatte – einen Namen, der in der Sprache des Geisterreichs
dunkler als dunkel
bedeutete. Ein Name, der in dieser Welt bald ein Synonym für Tod sein würde.
    Doomraga.
    Wieder bebte der Schattenegel. Ein tiefes rotes Leuchten, das pulsierte wie eine Wunde, erschien oben auf seiner Gestalt – das blutrote Auge des Wesens. Dann kam aus der unendlichen Schwärze seines Körpers ein eiskalter Windstoß, der sogar die Moorghule frieren ließ. Dieser Wind trug noch eisigere Worte:
    »Doomraga. Dunkler als dunkel.«

9
Die ganze Brücke
    Die Sprache anderer Leute lernen? Das ist leicht. Aber lernen, wie sie denken und träumen – das ist schwierig.

    M it ausgebreiteten Flügeln schwebte der riesige grüne Drache auf einem mächtigen Luftschwall, der in Spiralen höher stieg. Hier war er, hoch über den wandernden Wolken von Luftwurzel, wo dunstige Formen gelassen in alle Richtungen glitten. Basilgarrads Gedanken waren alles andere als gelassen. Wie der Zauberer, der auf seinem Kopf saß und mit einer Hand den Rand eines höhlenartigen Ohrs gepackt hatte, in der anderen einen knorrigen Stab hielt, war der Drache zunehmend beunruhigt.
    Die Lage war nicht gut in Avalon. Merlins schlimmste Befürchtungen wurden wahr. Immer öfter kam es in jedem Reich zu Streitigkeiten, Angriffen und Diebstählen. Zum Beispiel in Feuerwurzel: Trotz des überraschenden Siegs über den orangen Drachen und Lo Valdearg – ein Sieg, den die Barden bereits

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