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Merode-Trilogie 3 - Löwentod: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition)

Merode-Trilogie 3 - Löwentod: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition)

Titel: Merode-Trilogie 3 - Löwentod: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Krieger
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Bütteln übergeben“, sagte er heiser.
„Das ist wohl Eure Pflicht. Doch vorher möchte ich Euch noch etwas sagen. Denn trotz allem seid Ihr so etwas wie ein Freund für mich.“ Er starrte in seinen geleerten Weinbecher.
„Sprecht“, forderte Heinrich ihn auf.
„Euer Herzensbruder Mathäus Dreyling hat in den vergangenen Tagen unermüdlich nach dem Kindermörder gefahndet, wie Ihr Euch denken könnt. Dies jedoch sorgte für eine nervöse Unruhe bei meinem Auftraggeber, fürchtete dieser doch, Mathäus könnte die Sache aufklären oder die Zusammenhänge erahnen. Dann nämlich wäre die Aufklärung der Morde zu Aachen nur noch eine Frage der Zeit gewesen. Aus diesem Grund entschloss er sich, den Eifer des Dorfherrn zu bändigen.“
Heinrichs Augen weiteten sich unheilvoll. „Was ist geschehen?“
„Nun, wie der treue Bodo zu berichten wusste, hielt mein Auftraggeber es für angebracht, die kleine Ziehtochter Eures Freundes entführen zu lassen.“
Heinrich schnellte nach vorne und packte den anderen beim Kragen. „Maria? Entführt?“
Hartmann blieb ruhig und regte sich nicht. „Beruhigt Euch. Ich bin bereit, Euch alles zu sagen. Nehmt wieder Platz, mein Freund.“
Zögerlich kam Heinrich der Aufforderung nach. Mit offenem Mund sank er auf seinen Schemel zurück. Die Bolzen in den Armbrüsten der reglos dastehenden Büttel waren nach wie vor auf den Birgeler gerichtet. Der Wirt hatte sich hinter seinen Schanktisch verkrochen und äugte aufgeregt dahinter hervor.
„Ein junger Bursche, der sich Wolf nennt, vertritt die Interessen meines Auftraggebers in Merode“, erklärte Hartmann.
„Es wäre wohl treffender formuliert, würdet Ihr sagen: Er verübt dort in seinem Namen Verbrechen!“
Hartmann fuhr unbeirrt fort: „Ein kaltblütiger Kerl, dieser Wolf. Selbst mir, dem blutrünstigen Löwenmörder“, er rang sich ein schwaches Lächeln ab, „wäre es sicher schwergefallen, ein Kind, das mir in die Augen schaut, zu erwürgen. Aber Wolf ist nun mal ein treuer Diener seines Herrn. Und ich bin es auch.“
„Weiter“, drängte Heinrich. „Der Kerl hat also die kleine Maria in seine Gewalt gebracht, damit Mathäus Ruhe gibt. Wo steckt dieser Wolf?“
„Nun, soweit ich weiß, hält er sie in einer kleinen Felsenhöhle gefangen, im Wald, unweit des Prämonstratenserklosters zu Wenau. Ihr solltet unverzüglich aufbrechen, um sie zu befreien.“ Er senkte den Blick. „Bevor es zu spät ist“, fügte er leise hinzu.
„Warum erzählt Ihr mir das? Warum übt Ihr Verrat an Euch selbst?“
„Es ist kein Verrat“, widersprach ihm der Birgeler. „Meine Mission in Aachen ist beendet. Sie war erfolgreich. Es liegt mir nichts am Tod eines kleinen Mädchens. Betrachtet meinen Hinweis als Geste der Anerkennung, die ich Euch entgegenbringe.“
In diesem Augenblick öffnete sich die Türe der Schenke. Herein trat zum Erstaunen aller Gerhard Chorus. Zwei mit Schwertern bewehrte Soldaten der Stadtgarde begleiteten den Ritter, der seinen Augen nicht traute. Sein Blick wanderte von den beiden Männern, die dort am Tisch saßen, zu den Bütteln, die sie umringten.
„Ein Bote hat mir berichtet, dass sich hier Ungewöhnliches zutragen soll“, sagte er laut. Eher klang es wie eine Frage.
„So ist es“, antwortete Heinrich. „Ich habe mir erlaubt, Euch diesen Boten zu schicken. Ihr solltet zu den Ersten gehören, die erfahren, dass der Löwenmörder entlarvt ist!“
Chorus’ Augenbrauen hoben sich verwundert. „Entlarvt? Und wer ist dieser ruchlose Kerl?“
„Ich bin es!“, rief Hartmann.
Der Ritter lachte, da er an einen Scherz glaubte. Erst die ernsten Mienen der Anwesenden machten ihm klar, dass es sich keineswegs um einen solchen handelte.
„Ihr? Hartmann von Birgel?“
„So ist es, Ritter Chorus. Nicht immer seid Ihr in der Lage, Euch dem Willen eines Jüliches entgegenzustellen. Tatenlos musstet Ihr zusehen, wie Bürger Eurer Stadt den Tod unter dem Racheschwert fanden.“
„Aber ...“ Gerhard hob die Hände und rang nach Worten. „Wir kennen uns schon so lange, Hartmann. Ich vertraute Euch ... Aachen und Jülich – es lag in unserer Hand, Frieden zu stiften und zu erhalten. Warum ...?“
„Heinrich wird Euch einiges erklären können. Wenn auch nicht alles.“ Er zog einen Dolch aus seinem Ärmel.
Die Armbrüste der Büttel zuckten entschlossen.
„Stecken lassen!“, schnarrte eine Stimme.
Hartmann sah seine Bedroher verständnislos an. „Aber meine Herren! Ich habe eine Verabredung! Mit dem

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