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Merry Christmas, Holly Wood

Merry Christmas, Holly Wood

Titel: Merry Christmas, Holly Wood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashley Bloom
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„Kein Problem. Ich finde die Sachen eigentlich ganz bequem“, sagte sie, allerdings hörte sie sich nicht sehr überzeugend an.

„Wie du meinst. Trotzdem wäre es doch schön, deine Sachen wieder zu haben, oder nicht? Damit du dich wieder schminken kannst und ...“

„Was denkst du dir eigentlich?“, schrie sie Logan jetzt an. „Du hältst mich wohl für die totale Tussi, oder?“

„Bist du es denn nicht?“, fragte er und sah ihr ganz tief in die Augen.

Sie musste sich abwenden, verschränkte wütend die Arme und hatte keine Antwort parat, weshalb sie eigentlich am allerwütendsten war.

„Ha! Ins Schwarze getroffen.“

So ein Idiot! Besserwisser! Er denkt, er ist Mister Allwissend und ich bin nur irgend so eine blöde Kuh aus der Großstadt, die nicht klarkommt ohne ihre alltäglichen Dinge, ohne ihr Schminkzeugs und ihre schicken Kleider.
Und eigentlich hatte er damit ja sogar Recht, eigentlich hatte sie das selbst über sich gedacht. Aber sie würde es ihm verdammt nochmal zeigen! Sie konnte nämlich sehr wohl ohne jeden Luxus auskommen. Sie würde es Logan und sich selbst beweisen.
 
    ❆
     
    Nach einem ewig langen Fußmarsch die Straße runter und wieder hinauf, die nächste Straße hinunter und wieder zurück, querfeldein und hierhin und dahin, hatten sie ihr Auto noch immer nicht gefunden. Es war bereits nach zwei Uhr und Holly konnte einfach nicht mehr. Außerdem nieste sie in einer Tour und ihre Nase lief.

„Logan, bitte, können wir eine Pause machen?“, flehte sie ihn an.
     
    Die letzten beiden Stunden hatten sie nicht viel gesprochen. Logan hatte ihr ein bisschen was über die Stadt und deren Bewohner erzählt, und danach über seine Eltern, seinen verstorbenen Grandpa und das bevorstehende Weihnachtfest, und was seine Mom alles geplant hatte. Zum Beispiel bereitete sie kleine Geschenktüten vor, die sie zusammen am Heiligabend in der Nachbarschaft verteilen gehen würden. Dazu backte sie auch all die vielen Kekse. Seit Holly im Haus der Bakers angekommen war, hatte Deb immer das ein oder andere Blech im Ofen.

Holly selbst erzählte nicht viel, sie war noch immer beleidigt. Ein wenig hatte sie von ihrer Kindheit preisgegeben, von ihren Eltern erzählt und ihm gesagt, auf welchem College sie gewesen war. Doch über ihren Job in New York oder ihre Stellung in der Öffentlichkeit hatte sie nichts erwähnt.

„Na gut, wir setzen uns einen Moment hin. Nicht weit von hier ist ein kleines Café, da können wir etwas Warmes zu uns nehmen.“

„Oh, das wäre ja perfekt“, sagte Holly dankbar und folgte Logan.
Sie achtete immer darauf, schön dicht in seiner Nähe zu bleiben. Wenn sie ihn jetzt aus den Augen verlor, würde sie den Weg zurück zu den Bakers niemals finden. Wahrscheinlich würde sie den einen oder anderen finden, der Logan Baker oder seine Mutter Deb kannte und ihr den Weg zu ihnen beschreiben könnte, aber soweit wollte sie es gar nicht erst kommen lassen.

Nach kurzer Zeit hatten sie sich einem kleinen Haus genähert, das über der Eingangstür „Carrie`s Diner“ stehen hatte. Durch das mit einer bunt erleuchteten Lichterkette eingerahmte Schaufenster konnte sie in das Café hineinsehen. Nur wenige Leute saßen an den kleinen runden Tischen, und doch schien der Laden mit Leben gefüllt zu sein.
Sobald sie eintraten, hörten sie Lachen und fröhliche Gespräche. Weihnachtsmusik kam aus den Lautsprechern über der Theke und man rief ihnen Grüße zu.

Wie hatte sie all das vergessen können? In nur drei Jahren?
Sie hatte es gewissermaßen ausgeblendet, hatte damals nicht schnell genug aus Colorado wegkommen können, hatte ihre ganze Hoffnung in New York gesteckt, und dabei die schönen Dinge, die ihr Zuhause ausmachten, ganz aus ihrer Erinnerung verbannt. Die Wärme, die all die kleinen Orte, Geschäfte und Cafés umgab. Die Menschen, die noch füreinander da waren, anstatt nur an sich selbst zu denken. In New York kannte sie nicht einmal alle Nachbarn auf ihrer Etage, hier kannte jeder jeden, und hier stand man mit einem Problem niemals allein da. Da war Loveland wie Fort Collins, und Fort Collins wie der Rest der Kleinstädte im Staat und wahrscheinlich in ganz Amerika.

Sie setzten sich und bestellten bei der freundlichen Bedienung zwei Becher Kaffee. Die junge Frau hatte Logan gleich begrüßt mit: „Hallo, Logan, wie geht es dir?“

„Gut, danke, und dir, Lucille?“

„Alles bestens. Meine Mutter hat sich wieder erholt, rechtzeitig zu

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