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Merry Christmas, Holly Wood

Merry Christmas, Holly Wood

Titel: Merry Christmas, Holly Wood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashley Bloom
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getrocknet, jedoch mit getrockneten Schnee-Dreck-Mischung-Flecken versehen. Und die Bluse, für die sie sich für die Anreise dummerweise entschieden hatte, war die verkehrteste Wahl gewesen, die sie nur hatte treffen können. In diesem Schneegestöber wäre sie damit beinahe erfroren. Sie wunderte sich eh schon ein bisschen, dass sie keine Lungenentzündung davongetragen hatte. Dank Debs Großherzigkeit war sie noch einmal mit einem kleinen Schnupfen davongekommen. Dass sie dafür dankbar sein musste, wusste sie, und auch, dass nur einer von zehn Menschen, bei denen sie hätte anklopfen können, so gehandelt hätte. Trotzdem wollte sie so schnell wie möglich hier weg.

Sie musste niesen. Fertig angezogen, band sie sich die Haare zu einem Zopf und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Ihre Kosmetiktasche hatte sie natürlich auch sicher im Koffer verstaut und konnte sich nun weder schminken noch die Zähne putzen.
Langsam dämmerte es draußen, was bedeutete, dass es wahrscheinlich bereits nach sieben Uhr war, vielleicht sogar acht Uhr. Der Schnee hatte aufgehört zu schneien und sie wollte unbedingt versuchen, so bald wie möglich einen Weg zu ihrem Leihwagen zu finden. Noch ein Nieser.
     
    Und nun tat Holly etwas, das sie schon sehr lange nicht getan hatte: Sie ging auf die Knie. Vor dem Fenster hockte sie mitten auf dem kalten, harten Boden und legte die Hände aneinander.
„Bitte, lieber Gott“, sagte sie und sah hoch zum Himmel, „mach, dass es bald für mich weitergeht. Mach, dass ich endlich nach Hause komme. Beschere mir ein schönes Weihnachten. Ich flehe Dich an, bitte mach, dass bald alles wieder gut ist.“
     
    Vielleicht hätte sie sich ihre Wortwahl besser überlegen sollen, denn der liebe Gott konnte in diese Wünsche sehr viel hineininterpretieren, doch das wusste Holly nicht – noch nicht. In diesem Moment wollte sie einfach nur nach Hause. Nur wusste sie – wenn sie ganz ehrlich mit sich selbst war – nicht, wo dieses Zuhause überhaupt sein sollte.
     
    Als sie noch am Boden saß, hörte sie plötzlich einen Freudenschrei: „Der Strom ist wieder da!“
     
    Sofort sprang sie auf, lief zum Lichtschalter und knipste. Und – oh Wunder – sie hatte Licht!
„Oh“, sagte sie Richtung Himmel. „Das ging jetzt aber schnell! Ich danke Dir!“

Das Licht war wieder da und beim Blick in den kleinen Wandspiegel, der höchstwahrscheinlich aus dem vorletzten Jahrhundert stammte, verfluchte sie es sofort wieder. Na toll, jetzt konnte wirklich jeder sehen, wie sie früh am Morgen aussah, ungeschminkt und mit Augenringen, in Altfrauenkleidern und völlig ungestylt. Zum Glück gab es weit und breit keine Paparazzi, denn das hätte verdammt in die Hose gehen können. Ein Foto von ihr SO – und sie wäre der Lacher des Tages gewesen, vielleicht sogar der Aufmacher auf Seite 1:

Stilikone Holly Wood: Wo ist nur ihr Stil geblieben?
    Was soll`s? Ich kann ja eh nichts dran ändern , dachte sie und ging zur Tür. Auf dem Weg stachen ihr Bilder ins Auge, die an der Wand hingen, Bilder die sie gestern schon gesehen, die sie aber im Dunkeln nicht mehr wahrgenommen hatte. Bilder von Logan. Er war überall um sie herum, als Baby, als kleiner Junge, als Highschool-Schüler, bei seinem Schulabschluss, stolz einen wohl selbst geschreinerten Stuhl präsentierend. Dieser Mensch wurde wirklich geliebt, abgöttisch sogar. Er schien das Wichtigste im Leben seiner Eltern zu sein. War sie es auch im Leben ihrer Eltern? Ein unglaublich schlechtes Gewissen machte sich in ihr breit, weil sie sie schon seit drei Jahren nicht mehr besucht hatte. Die gelegentlichen Anrufe und Postkarten waren bestimmt kein allzu gelungener Ersatz gewesen.

Schnell schüttelte sie die Schuldgefühle ab und ging aus dem Zimmer in den Flur. Fast hätte sie damit gerechnet, wieder Logan in die Arme zu laufen, doch sie schien allein im oberen Stockwerk zu sein. Von unten allerdings hörte sie jetzt Leben, Gelächter und Radiomusik. Endlich war es nicht mehr ganz so still und unheimlich. Und endlich hatten sie wieder ein wenig Zivilisation in diesem Haus.

Da fiel Holly ein, dass sie ja auch endlich die Möglichkeit hatte, ihren Akku aufzuladen. Sie ging noch einmal zurück ins Zimmer und steckte ihr Handy ans Netz. Ein voller Akku würde sie schon viel weiter bringen. Dann könnte sie zumindest endlich ihre Eltern anrufen. Die machten sich sicher schon große Sorgen und fragten sich, wo sie nur blieb.

Als sie in die Küche kam, stieg ihr

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