Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Merry Ex-Mas

Merry Ex-Mas

Titel: Merry Ex-Mas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
Vom Netzwerk:
sagen sollen, dass sie keine Zeit für eine Mittagspause hatte. Dass ihre Freundin hier auftauchte war das Letzte, was sie jetzt noch brauchte. Ihre Freundin, die Partnervermittlerin. Wenn es um Liebesdinge ging, war Cecily ungemein scharfsinnig. Dabei war Ella schon so durcheinander genug.
    Eine halbe Stunde später klopfte Cecily an die Ladentür. Ella machte ihr auf, und ihre Freundin spazierte mit einer Tüte in der Hand herein. Sofort breitete sich im Laden ein köstlicher Duft nach Hähnchen aus. „Ich habe uns Salat mit gebratenen Hähnchenstreifen mitgebracht“, erklärte sie, für den Fall, dass Ellas Nase nicht richtig funktionieren sollte.
    „Das hört sich gut an.“ Ella eilte wieder auf die andere Seite des Verkaufstresens, um ihre Füße zu verbergen.
    Cecily ließ ihr einen Moment Zeit, damit sie die ersten Bissen essen konnte. Dann meinte sie: „Wir haben dich gestern Abend vermisst.“
    Ella spürte, dass ihre Wangen zu glühen begannen. „Wir waren so damit beschäftigt, den Tannenbaum zu schmücken. Ich wollte das schnell erledigt. So lässt sich das Haus vielleicht besser verkaufen.“
    „Aha“, meinte Cecily diplomatisch. Sie aß ein wenig von ihrem Salat. Dann griff sie nach der roten Halskette, die Ella vorhin auf den Tresen gelegt hatte. „Die ist hübsch und passt gut zu Weihnachten.“ Nach einem Blick auf das Preisschild sagte sie: „Ich glaube, die schenke ich Mom. Du kannst sie mir doch verkaufen, auch wenn du heute nicht geöffnet hast, oder?“
    Ella nickte. Gleichzeitig spürte sie den prüfenden Blick ihrer Freundin auf sich. Oh, das war alles so peinlich. Nervös kaute sie auf ihrer Unterlippe, während sie den Kauf abwickelte.
    „Alles in Ordnung?“, fragte Cecily.
    Ella steckte die Kette in eine Geschenktüte. „Ich glaube, ich habe einen Fehler gemacht.“
    „Wann? Als du dich hast scheiden lassen? Oder als du letzte Nacht mit Jake geschlafen hast?“
    Ella starrte ihre Freundin schockiert an. „Kannst du hellsehen, oder was?“
    „Als wir gestern Abend angerufen haben und Jake uns erzählt hat, dass du Eierpunsch getrunken hättest und nicht mehr fahren könntest, war es nicht so schwierig, eins und eins zusammenzuzählen.“
    Ella stöhnte. „Es war so dumm von mir! Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe.“
    „Ich vermute auf jeden Fall mal, dass du dabei nicht an Axel gedacht hast.“
    Axel. Den hatte sie total vergessen. „Oh, wenn der das wüsste …“
    „Keine Sorge“, meinte Cecily. „Das wird ihm schon niemand erzählen.“
    Außer Jake vielleicht. „Ich hätte nicht wieder mit ihm schlafen sollen“, murmelte Ella. „Und ich werde es ganz sicher nie wieder tun.“
    „Sag niemals nie.“ Cecily beugte sich über den Tresen und schaute auf Ellas Füße. „Übrigens, habe ich Halluzinationen, oder trägst du wirklich zwei verschiedenfarbige Schuhe?“
    „Du hast Halluzinationen.“
    „Aha“, meinte Cecily nur und beließ es dabei.
    Die Bäckerei war montags geschlossen. Daher hatten sich Cass und Dani gleich nachdem Willie zur Schule losmarschiert war, auf den Weg nach Seattle gemacht. Auch Amber (die ausnahmsweise einmal die Schule schwänzen durfte) nahm an dieser hochwichtigen Mission teil. Jetzt warteten Cass und Amber in einer gemütlichen Sitzgruppe im Brautladen darauf, dass Dani ihnen ihr Traumkleid vorführte.
    Der Laden war die reinste Augenweide. Überall hingen Brautjungfernkleider, die für jeden Filmstar eine Zierde gewesen wären, sowie weiße Brautkleider, die einer Prinzessin würdig wären. Spitze, Organza, Satin – Geld, Geld, Geld. Der Samtsessel, in dem Cass saß, kostete wahrscheinlich mehr als all ihre Wohnzimmermöbel zusammen. Und es würde sie auch nicht überraschen, wenn das Brautkleid mehr kostete als ihre Möbel im ganzen Haus. Samt sonstiger Einrichtung.
    Amber konnte sich gar nicht sattsehen. Seit sie in den Laden gekommen waren, stöberte sie überall herum. „Schau dir das hier an, Mom.“ Sie zog ein Kleid mit Stufenrock heraus.
    „Wunderhübsch“, gab Cass zu. Alles hier war wunderhübsch.
    Dani kam aus der Umkleidekabine, gefolgt von der Ladenbesitzerin, die die ganze Zeit um sie herumwuselte.
    „Oh“, sagte Cass nur. Eine Flut von Bildern überschwemmte sie: Dani als lächelndes Baby, das aufgeregt im Kinderbettchen herumgehüpft war und darauf gewartet hatte, dass Cass es heraushob; die fünfjährige Dani, die die Kerzen auf dem Geburtstagskuchen, den Cass gebacken hatte und der aussah wie

Weitere Kostenlose Bücher