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Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Titel: Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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nicht gut in Gesellschaft von Frauen. Ich sage die falschen Dinge oder bringe überhaupt nichts heraus. Ich sehe nicht gut aus. Ich bin nicht charmant. Bei mir ist wahrscheinlich alles zu spät. Aber Ellen schien mich zu mögen. Es war, wie man so schön sagt, eine heftige Romanze. Wir heirateten, nachdem wir uns erst eine Woche kannten. Von mir aus nennen Sie mich einen Idioten, wenn Sie wollen.« Denis zögerte.
    »Nein«, sagte Markby mit eigenartig flacher Stimme.
    »Sie sind bestimmt nicht der erste Mann, der sich auf den ersten Blick bis über beide Ohren verliebt.«
    »Ich weiß nicht einmal, ob es Liebe war. Ich fühlte mich geschmeichelt. Ich war einsam, allein in all diesen Restaurants und in den leeren Hotelzimmern, wo ich meine Notizen niedergeschrieben habe. Im Grunde genommen haben wir uns beide ineinander geirrt. Es war von Anfang an ein Fehlschlag. Die arme Ellen, sie dachte wahrscheinlich, sie würde einen reichen englischen Schriftsteller bekommen. Ich gebe zu, ich habe im Verlauf der Jahre recht viel verdient, aber ich habe es nie geschafft, etwas davon zu behalten. Doch es war nicht allein die Tatsache, dass ich kein Geld besaß. Ellen stand auf einen ganz anderen Typ Mann, als ich es war. Muskulös und braun gebrannt, sportlich und hart. Dort unten gibt’s diese Typen zuhauf«, sagte Denis in neiderfülltem Ton. Markbys Blicke wanderten durch die Halle, über den Pool hinweg und zwischen den Kübelpalmen hindurch zu den französischen Fenstern und dann über den Rasen zum Haupthaus von Springwood Hall.
    »Wir konnten nicht einmal zusammen essen gehen«, fuhr Denis traurig fort.
    »Sie aß kein Fleisch. Es war ihr zuwider. Ihretwegen habe ich vegetarische Burger probiert, aber ich habe sie nicht vertragen und bin dauernd zur Toilette gerannt. Muss wohl irgendetwas mit meinen Verdauungsorganen zu tun haben, schätze ich. Es war schlimmer als nur ein Fehler, es war eine haarsträubende Farce. Wir erkannten es beide, und wir trennten uns. Ich kehrte nach England zurück, und sie blieb, wie ich die ganzen Jahre über glaubte, in Australien. Übrigens hat man mir erzählt, dass sie Burger aus Kängurufleisch machen … ich hatte nie den Mut, einen zu probieren.«
    »Und keiner von Ihnen beiden schlug eine Scheidung vor, um die Trennung amtlich zu machen?«
    »Nein. Nun ja, um die Wahrheit zu sagen, ich glaube nicht, dass sich einer von uns verheiratet gefühlt hat, wenn Sie verstehen, was ich meine. Es hat ein paar Wochen gedauert, das ist alles. Eine Art fehlgeschlagenes Experiment, keine Ehe. Wie dem auch sei, die Zeit verging. Ich vergaß sie völlig. Es war eine peinliche Erinnerung, aber die Geschichte war vorbei, und Schluss. Dann lernte ich Leah kennen. Es ging wieder genauso schnell, und ich fand mich mitten in den Vorbereitungen zur Hochzeit, bevor ich Zeit gefunden hatte, ihr von Ellen zu erzählen. Plötzlich ging es nicht mehr. Ich bin nachts schweißgebadet und zitternd aufgewacht bei dem Gedanken an das, was ich zu tun im Begriff stand. Bigamie. Ich wusste, dass ich mit ihr darüber hätte reden müssen. Ich hätte mich mit Ellen in Verbindung setzen und eine schnelle Scheidung arrangieren müssen. Doch dazu war nicht die Zeit. Leah und ich heirateten, und von da an dachte ich, wer soll jemals etwas davon erfahren? Ellen hatte mich wahrscheinlich längst vergessen und sich nach australischem Recht scheiden lassen. Wahrscheinlich war sie längst mit jemand anderem verheiratet. Sie lebte auf der anderen Seite der Welt! Wir hatten nie wieder etwas voneinander gehört. Doch das war ein Fehler.« Denis schwang die Beine über den Rand seines Liegestuhls und stützte den Kopf in die Hände.
    »Sie war in England. Sie war schon ein paar Jahre hier und hat sich nie die Mühe gemacht, mit mir in Kontakt zu treten. Bis sie eines Tages ein Foto von Leah und mir in der Klatschspalte einer der großen Zeitungen entdeckte. Wir kamen gerade vom Standesamt. Da meldete sie sich. Ich hatte keine Ahnung, dass ein Mensch so boshaft sein kann. Ich meine, warum hat sie das getan?« Verwirrt blickte er Markby an.
    »Es ging ihr gut. Sie hatte ihren Laden. Sie hatte selbst genug Geld. Sie wollte mich nicht zurück. Sie wollte mich eigentlich nie. Warum musste sie mich durch diese Hölle schicken? Genau das hat sie nämlich getan.«
    »Erpressung«, sagte Markby.
    »Und Sie haben sich erpressen lassen, Denis. Das ist immer ein Fehler.«
    »Was hätte ich denn Ihrer Meinung nach tun sollen?«, entgegnete Denis

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