Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall
heftig.
»Leah erzählen, dass ich ein Bigamist bin? Dass ich sie angelogen und betrogen habe? Sie wissen doch, wie das ist. Jeder weiß es. Leah besitzt alles Geld. Eine reiche Frau muss ständig auf der Hut sein vor Betrügern und Gaunern, wie ich es einer bin.«
»Ach, kommen Sie, Denis! Sie sind weder das eine noch das andere. Vielleicht ein wenig ungeschickt, durchaus möglich. Aber ein Betrüger? Nein.«
»Versuchen Sie, das Leah zu erzählen. Oder Leahs Freunden. Erzählen Sie das der Presse! Ich bin erledigt, das sage ich Ihnen, wenn diese Geschichte ans Licht kommt. Und meine Ehe gleich mit!« Er blickte Markby gehetzt an.
»Ich liebe Leah. Ich liebe sie wirklich. Sie bedeutet mir alles. Ich sage Ihnen etwas. Gerade in diesem Augenblick, bevor Sie hereingekommen sind, als ich ganz allein in diesem Pool auf und ab geschwommen bin, da dachte ich, wie es wohl wäre, wenn ich untertauche und ertrinke. Der ganzen Sache ein Ende bereite.«
»So etwas sollten Sie nicht sagen, Denis. Es würde überhaupt nichts lösen. Es würde eine Untersuchung geben, und ich müsste die Eheschließungsurkunde vorlegen, um Ihren Gemütszustand zu erklären.«
»Sehen Sie?«, sagte Denis am Boden zerstört.
»Es gibt keinen Ausweg. Kein verdammtes Schlupfloch, nicht einmal den Tod. Das ist einfach nicht fair!«
»Zwei Fragen, Denis.« Es hatte keinen Sinn, ihn beruhigen zu wollen. Denis würde Leah die Wahrheit sagen müssen, und nichts würde es leichter für ihn machen. Warum sollte Markby dem armen Teufel Lügen auftischen?
»Erstens, Sie sind in Ellen Bryants Wohnung eingebrochen. Können Sie das bestätigen?«
»Ja. Ich dachte, dass sie die Urkunde vielleicht dort irgendwo versteckt hat, und weil noch niemand eingezogen war oder die Möbel rausgeschafft hat, dachte ich, ich hätte eine Chance. Ich habe überall nachgesehen. Mir war nicht bewusst, was für ein Chaos ich anrichtete, bevor ich fertig war. Dann bekam ich Panik und bin geflüchtet. Mir war klar, dass Ellen das Dokument wahrscheinlich irgendwo anders aufbewahrte, in einem Bankschließfach oder bei ihrer Anwältin.«
»Zweite Frage. Haben Sie Ellen einen Brief geschrieben und sie gebeten, sich in Springwood Hall mit Ihnen zu treffen?«
»Mich zu treffen? Mir konnte sie gar nicht weit genug weg sein! Natürlich nicht!«
»Hm. Richtig. Nun, ich muss Sie bitten, sich zur Verfügung zu halten. Bleiben Sie bitte in der Gegend, Denis, ja?«
»Ja«, sagte Denis und blickte Markby flehentlich an.
»Werden Sie es ihr sagen?«
»Leah? Nein. Das ist Ihr Job. Am besten, Sie machen es gleich. Ich gebe Ihnen vierundzwanzig Stunden, dann muss ich es ihr sagen.«
»Das ist verdammt noch mal nicht fair …«, wiederholte Denis. Als Markby ging, lag Denis unglücklich in seinem Liegestuhl. Was er gesagt hatte, klang einigermaßen überzeugend, doch Alan war schon früher guten Lügnern begegnet. Er würde Denis Fultons Geschichte sorgfältig und peinlich genau überprüfen müssen.
»Also glauben wir ihm?«, fragte Pearce mit brutaler Offenheit, nachdem Markby ihm von den jüngsten Ereignissen berichtet hatte.
»Ich weiß es nicht. Was er sagte klang eigentlich ganz vernünftig. Ich denke, das ist der Grund, aus dem ich misstrauisch bin. Ich hasse Dinge, die zu gut klingen, zu vernünftig und einleuchtend. Es fällt mir schwer zu glauben, dass er nicht versucht haben soll, vor zwanzig Jahren die Scheidung einzureichen, als er und seine australische Frau sich getrennt haben. Genauso, wie ich nicht glauben kann, dass sie ihn nicht gesucht haben soll, um sich scheiden zu lassen, und wenn es nur war, damit alles seine Ordnung hat. Vielleicht ist das der Grund, aus dem sie nach England gekommen ist, was meinen Sie? Mit der Absicht, Denis zu finden und sich scheiden zu lassen? Und wenn ja, warum hat sie dann ihre Meinung geändert? Es kann nicht schwer gewesen sein, ihn zu finden. Sein Gesicht erscheint auf allen Fernsehern der Nation. Seine Bücher stehen in den Läden. Er schreibt in Zeitschriften darüber, wie man die besten Dinnerpartys veranstaltet.«
»Vielleicht hat sie eine neue Geldquelle gefunden?«, schlug
Pearce vor.
»Jemanden, der reicher war als Denis? Ja, und sein Name lautete wahrscheinlich Bryant. Jetzt werden wir ihn wohl niemals finden. Sie kann ihn nicht geheiratet haben, weil sie rein rechtlich immer noch mit Fulton verheiratet war und viel zu schlau, um eine Anklage wegen Bigamie zu riskieren, im Ge gensatz zu Fulton!«
»Vielleicht gefiel ihr
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