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Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Titel: Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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unbedeutenden Notfall.
    Die Erinnerung an den ausdrücklichen Befehl aus der Kindheit, im Fall eines Feuers keinen Aufzug zu benutzen, führte Meredith zum oberen Absatz des breiten Treppenhauses. Ein eigenartiger Gestank hing in der Luft, und von unten drang ein übles Knistern herauf. Sie stieg die Treppe hinunter, um nach der Ursache zu sehen, und fand sich unvermittelt von einer Wand aus Rauch umgeben, die sie hustend zurück zur obersten Treppe fliehen ließ.
    Jetzt bestand kein Zweifel mehr, Springwood Hall stand in Flammen. Noch gab es keinen Grund zur Panik. Es gab ein weiteres Treppenhaus, die schmale Hintertreppe am anderen Ende des Korridors, der durch das gesamte Haus verlief, und einen Notausgang, der durch Leuchtschilder gekennzeichnet war. Doch zuerst musste sie Leah finden.
    Leah war die einzige Person, die gegenwärtig auf dieser Etage schlief, und ihre Zimmertür war geschlossen. Meredith hämmerte mit geballten Fäusten dagegen.
    »Leah! Leah, wachen Sie auf!«
    Niemand antwortete. Der Geruch nach Rauch wurde stärker. Bis jetzt kam alles von unten, und auf dieser Etage gab es noch kein Feuer. Doch sie wusste nicht, in welchem Ausmaß das Feuer auf den unteren Etagen bereits wütete. Meredith hämmerte erneut gegen Leahs Tür, ohne Ergebnis. Sie packte die Klinke und versuchte, sie herunterzudrücken, doch die Tür war abgesperrt.

    »Verdammt!«, schimpfte sie nachdrücklich. Jetzt fiel ihr auch wieder ein, dass sie Leah empfohlen hatte, ein Aspirin zu nehmen, und dass Leah gesagt hatte, sie besäße selbst Tabletten. Wahrscheinlich war sie Merediths Ratschlag gefolgt hatte und ein paar davon genommen, und jetzt schlief sie fest wie ein Baby.
    Und das bedeutete, dass sie durchaus im Schlaf ersticken konnte. Der Rauch kroch bereits durch das Treppenhaus herauf, wie Meredith mit einem wilden Blick zurück feststellte. Sich kräuselnde graue Schwaden schwebten über dem oberen Absatz.
    Jetzt war nicht die Zeit, um Rücksicht auf die teure Einrichtung oder Erics Besitz zu nehmen. Zum Glück bestanden die Zimmertüren aus den traditionellen Rahmen mit Paneelen. Meredith entdeckte eine besonders scheußliche, schwere Bronzeuhr auf einem der Tische im Korridor, wahrscheinlich eines der originalen Möbelstücke des Hauses. Sie packte die Uhr an der Statuette von Diana, der Jagdgöttin, die auf der Uhr thronte, und schwang sie mit aller Kraft gegen das Holzpaneel.
    Zwei Schläge (und beträchtliche Schäden an den Innereien der Uhr) später, und das Holz des Paneels splitterte. Meredith streckte die Hand durch das entstandene Loch, ohne auf Kratzer oder Splitter zu achten, und tastete nach dem Schloss, während sie betete, dass Leah den Schlüssel hatte stecken lassen.
    Gott sei Dank: Sie hatte. Meredith drehte den Schlüssel herum und platzte in den Raum. Sie tastete nach dem Lichtschalter.
    »Leah! Leah, wachen Sie auf!« Die elektrische Beleuchtung war noch nicht in Mitleidenschaft gezogen, und der Raum wurde von hellem Licht durchflutet. Leah lag lang ausgestreckt auf einer Doppelbetthälfte und schlief. Denis’ Pyjama lag ordentlich zusammengefaltet auf der anderen. Wie um alles in der Welt konnte sie immer noch schlafen?
    Meredith rannte zum Bett und rüttelte die Schlafende an der Schulter.
    »Um Himmels willen, Leah! Wachen Sie auf …!« Dann fiel ihr Blick auf die leere Tablettenflasche auf dem Nachttisch und den Briefumschlag, der gegen die Lampe gelehnt stand und der in großen, handgeschriebenen Druckbuchstaben an
    »Chief Inspector Markby, Criminal Investigation Department Bamford« adressiert war. Jetzt war nicht die Zeit, um in Panik auszubrechen. Meredith packte Flasche und Umschlag und schob beides in die Tasche ihres Morgenmantels. Dann zerrte sie Leah hoch, stützte sie mit einer Hand und schlug ihr mit der anderen rücksichtslos ins Gesicht.
    »Komm schon, verdammt noch mal! Wach endlich auf!« Leah stöhnte, und ihr Kopf hob sich kurz, doch dann fiel er wieder kraftlos nach vorn.
    »O nein! Du kannst jetzt nicht schlafen! Ich verbiete es dir, hast du verstanden? Los, auf die Füße!« Sie zerrte Leah aus dem Bett und hustete, als eine Rauchwolke den Weg in ihre Lunge fand. Irgendwie gelang es ihr, Leah ins Badezimmer zu schleifen. Sie drehte die Dusche auf und bugsierte Leahs Kopf unter das Wasser. Leah zuckte zusammen, erschauerte und gab einen schwachen, gestammelten Protest von sich.
    »Das muss reichen!«, sagte Meredith grimmig.
    »Los jetzt, du kannst gehen – komm schon! Ich

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