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Messertänzerin

Messertänzerin

Titel: Messertänzerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Rauchhaus
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Herzschlag, der Verua von ihnen allen trennte. Ihr Blick flackerte und wurde stumpf, dann sank sie langsam zur Seite.
    Die anderen bemühten sich, es ihr bequem zu machen, und Divya sah Keiroans verzweifeltes Gesicht, als er ihr eine Decke unter den Kopf legte. Gleich darauf wurde der Kreis wieder geschlossen, mit Verua als Teil des Ganzen.
    »Beginnt!«, flüsterte Keiroan mit Schmerz in der Stimme.
    Die Letzte, die einen Becher gewählt hatte, durfte die erste Frage stellen. Die ältere Frau beugte sich nach vorn und flüsterte: »Wie lange wird unser Wasser reichen?«
    Veruas Gesicht war weiß und sie schien leblos zu sein.
    »Sie hat dich gehört«, nickte Keiroan der Fragenden zu.
    »Sollen wir fliehen?«, fragte der junge Mann, der daneben saß.
    Divya beobachtete Verua und überlegte, ob es denn keine Antworten gab. War das richtig so?
    »Woher bekommen wir, was wir für eine lange Reise brauchen?«, fragte die nächste Frau, und ihre Armbänder klingelten laut, während sie sich nervös durchs Haar fuhr.
    »Wie können wir die Wachen daran hindern, uns zu folgen?«, fragte ein älterer Mann mit blassen, fast blinden Augen.
    Jetzt war Divya an der Reihe. Sie hatte das Gefühl, dass die richtigen Fragen bisher nicht gestellt worden waren. Vielleicht konnten die Lichter ja helfen, aber lag das eigentliche Problem nicht woanders?
    »Wie kann man Fürst Warkan besiegen – obwohl ein ganzes Volk an ihn glaubt?«
    Die Tassari sahen Divya etwas enttäuscht an. Sie empfanden die Frage als verschenkt. Sie wollten ihr Volk retten, keine Berge versetzen. Und Divya wurde klar, dass sie nicht konkret genug geworden war. Wie bei Verua, die damals nicht nach Hoffnung für ihr Leben gefragt hatte … Sie setzte noch einmal an, um die Frage zu verbessern. Aber Keiroan schüttelte den Kopf und deutete auf sich. Er war als Letzter dran, Divya hatte ihre Chance vertan! Verzweifelt legte sie den Kopf in den Nacken.
    Keiroan musterte sie noch immer und beugte sich so weit zu ihr herüber, dass sein Ohr beinahe ihren Mund berührte. Forderte er sie auf, ihm ihre Frage zu sagen? Er nahm ihre leisen Worte mit einem Stirnrunzeln zur Kenntnis. Zögernd übernahm er die Frage: »Gibt es jemanden, der die Lichter lenken kann – und es auch tut?«
    Auf dem Rückweg machte Divya sich Sorgen, wie sie Verua über die Mauer heben sollten, aber in der Dunkelheit, die nur von ein paar Lichtern erhellt wurde, wartete Bamas bereits auf sie, in den Händen einen geflochtenen Tragegurt.
    Plötzlich hörten sie Stimmen. Und Schritte. Divya konnte von Weitem den Schein einer Fackel und zwei Wachenerkennen, die gerade um die Ecke bogen. Die Schritte näherten sich schnell, und bis jetzt hatten die Tassari noch den Vorteil, dass dieser Abschnitt der Mauer für die Wachen noch im Dunkeln lag – da sie die Lichter der Tassari ja nicht sehen konnten. Divya nahm Keiroan fest am Arm.
    »Geht zur anderen Seite!«, hauchte sie ihm ins Ohr und winkte Bamas heran, der noch immer auf der Mauer saß.
    »Gib mir eine Fackel!«, zischte sie ihm zu.
    Innerhalb von drei Herzschlägen waren die Tassari verschwunden, und Divya hockte allein oben auf der Mauer, in der Hand eine Fackel ohne Feuer – dafür hatte die Zeit nicht gereicht.
    So lautlos, wie sie dort saß, hätten die Männer sie vermutlich nicht einmal bemerkt. Aber Divya wusste, dass Keiroan und seine Leute etwas länger brauchen würden, um Verua unbeschadet über die Mauer zu bekommen. Sie musste sie aufhalten!
    »Würdet Ihr einer frierenden Frau Feuer geben?«, sagte sie leise und stand auf, sodass sie sie gut sehen konnten.
    Die Wachen sprangen erschrocken einen Schritt rückwärts und erhoben ihre Lanzen gegen Divya.
    »Runter von der Mauer!«, brüllte der Größere.
    »Ich möchte nur Feuer«, flüsterte sie sanft. »Dafür würde ich euch auch etwas zeigen.«
    Sie stellte sich auf der Mauer auf ein Bein und wirbelte einmal um die eigene Achse, sodass die Vesséla gerade hoch genug flog, um einen kurzen Blick auf ihre Beine freizugeben. Dabei ließ sie die kalte Fackel um ihre Hand wirbeln.
    »Klingt … interessant«, sagte der Kleinere mit hochgezogenen Augenbrauen. Der Größere zögerte noch ein wenig.
    »Solange du da oben bleibst …«, sagte er und wiegte seinen Kopf hin und her, »bist du ja noch eher im Lager als außerhalb. Kannst du das, was du uns zeigen willst, auch da oben?«
    Divya strahlte die beiden freundlich an. »Natürlich. Gebt ihr mir nun Feuer?«
    Der Große, der die

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