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Messertänzerin

Messertänzerin

Titel: Messertänzerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Rauchhaus
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ihm auf den Oberarm, sodass das Wasser spritzte. »So ein kräftiger Kerl wie du wird doch wohl zwei nehmen können!«
    Roc verneigte sich unterwürfig und lief noch einmal zum Brunnen zurück. Unter den kritischen Blicken des Wächters trug er einen zweiten Eimer heran und folgte Divya, die bereits nervös wartete.
    Auf der Agida half Rocs Orientierungssinn ihnen, den Weg zu finden, und Divyas Gehör ermöglichte es ihnen, praktisch ungesehen voranzukommen. Sie warnte durch Handzeichen, wenn Schritte sich näherten, sodass sie anderen Dienern meist ausweichen konnten. Erst kurz vor ihrem Ziel verließ sie ihr Glück. Die Agida war an dieser Stelle ungewöhnlich gerade und es gab keine Seitengänge. Roc reagierte erschrocken auf ihre Handzeichen, aber es blieb ihnen nichts anderes übrig, als ruhig und ganz selbstverständlichweiterzugehen. Am Ende der Agida erschien eine ältere Frau mit Putzlappen, Eimer und Besen in der Hand.
    »Du da!«, sagte sie und zeigte auf Divya. »Bist du neu? Hat dir Gora nicht gesagt, dass alle Neuen sich erst mal bei mir melden? Du kannst mir gleich helfen!« Ihr Blick wanderte zu Roc. »Und dich habe ich doch schon mal gesehen … bist du nicht einer der Stallknechte?«
    Roc senkte den Kopf.
    »Wir grüßen dich. Aber wir sind die Diener von Berater Soljan. Er ist heute zu Gast beim Fürsten, und wir müssen dringend das Arbeitszimmer finden, aber wir haben uns wohl verirrt.«
    »Soljan ist hier?« Die Alte rümpfte die Nase. »Nun, dann lauft mal lieber schneller. Geradeaus, rechts und wieder geradeaus bis zur nächsten Leiter. Darunter im Gang die Tür gegenüber.«
    Sie eilte grußlos weiter. Roc und Divya warfen sich einen erleichterten Blick zu. Und bald darauf standen sie vor der Schlafzimmertür des Fürsten.
    »Keine Wachen?«, flüsterte Divya.
    »Doch, sie patrouillieren durch die Gänge, aber direkt vor der Tür steht nur dann ein Wächter, wenn Warkan da ist. Das ist also ein gutes Zeichen!«
    »Und wie kommen wir rein?«, zischte Divya, die sich diese Frage auf dem Weg hierher bereits mehrere Male gestellt hatte.
    Roc verzog die Mundwinkel zu einem triumphierenden Lächeln. »Warkans Ängste werden uns die Tür öffnen.«
    Divya runzelte die Stirn. »Warkan hat Ängste?«
    »Seit dem Palastbrand fürchtet er, dass ihn nachts einFeuer überraschen könnte. Da er seine Schlafkammer aber nachts abschließt, muss die Wache im Notfall den Raum schnell öffnen können. Deshalb hat der befehlshabende Wächter einen Schlüssel – und Warkans Sekretär.«
    Als sie die Tür zur Schlafkammer aufgeschlossen hatten, blieben beide erschrocken stehen, obwohl sie mit diesem Anblick gerechnet hatten: Jolissa saß auf einem Stuhl vor dem Bett, an Händen und Füßen gefesselt und mit einem Tuch vor dem Mund. Ihre Augen wurden ganz weit. Doch als Roc vor ihr kniete und mit geschickten Händen die Fesseln löste, wurde ihre Miene düster.
    »Welche Rolle spielst du heute?«, fragte sie ihn, kaum dass er das Tuch von ihrem Mund gezogen hatte. »Den großen Retter? Soll ich klatschen oder dir zu Füßen fallen und um einen Kuss flehen?«
    Rocs inneres Leuchten erlosch.
    »Wir sind hier, um dich zu befreien«, sagte Divya und schloss sie in die Arme. »Roc hat sein Leben dabei riskiert. Fast jeder im Palast kennt ihn – als Verräter.«
    Jolissa sah sie ernst an. »Seit eurer Flucht scheint sich deine Meinung über ihn stark verändert zu haben.«
    Roc seufzte. »Du kannst über mich denken, was du willst. Wahrscheinlich ist es sogar richtig. Aber sag mir deine Meinung später, jetzt lasst uns fliehen!«
    Divya nickte und zog eine blaue Maske aus ihrer Vesséla hervor.
    »Schnell! Lass mich die an deinem Kopf befestigen. So wird niemand auf der Agida es wagen, dir Fragen zu stellen.«
    Jolissa ließ es sich gefallen und folgte Divya, ohne zu zögern, durch die Tür hinaus.
    Als sie den Ausgang bereits sehen konnten, blieb Roc stehen.
    »In der Nähe ist eine Leiter zu den Räumen unter der Bühne. Ich werde heute Nacht versuchen, auf dem gleichen Weg hinauszukommen wie nach dem Attentat.«
    Jolissa sah ihn erschrocken an, aber Divya legte die Hand auf seinen Arm. »Das war der Plan, ich weiß. Aber für mich ist eine Flucht viel leichter als für dich, dein Gesicht kennt hier fast jeder. Also werde ich bleiben und du bringst Jolissa in Sicherheit.«
    Jo schüttelte vehement den Kopf. »Was ist das für ein dummer Plan? Warum sollte einer von euch beiden zurückbleiben?«
    »Weil auf dem Wagen

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