Messi
besonders erwähnenswertes Tor oder Spiel?
„Er schoss Tore aller Art. Spiele? Mit ihm haben wir alles gewonnen. Er war ein echter Gardel.“ [3]
Hörte er auf den Rat des Trainers?
„Ja, er zeigte Respekt. Er hörte zu. Er sagte nie: ‚Ich werde spielen‘ und auch nie: ‚Ich bin der Beste.‘ Seine Mannschaftskameraden liebten ihn über alles. Es gab nur eines … er mochte kein Ausdauertraining. Er liebte den Ball. Deshalb musste ich ihn auch einmal vom Training ausschließen. Ich bin bestimmt kein Unmensch oder der Feldwebel persönlich, aber ich habe es immer ganz gerne, wenn die Leute die Dinge ernst nehmen. Wir drehten gerade eine Laufrunde, und er daddelte weiter mit dem Ball herum. Ich rief ihn einmal, zweimal, aber er schien das gar nicht zu merken … Schließlich sagte ich zu ihm: ‚Gib mir den Ball, zieh dich um und geh nach Hause.‘ Zehn Minuten später beobachtete ich, wie er mit der Tasche auf der Schulter am Drahtzaun klebte und auf den Platz guckte. Ich fühlte mich gar nicht gut dabei, und es machte mich direkt traurig, ihn so zu sehen. ‚Du bist gegangen, ohne Auf Wiedersehen zu sagen‘, rief ich ihm zu. Also kam er herüber, um sich zu verabschieden. Ich schickte ihn in die Kabine, damit er sich wieder zum Training gesellte. Er war ein schüchterner Junge mit einem starken Charakter. Allerdings war das das einzige Mal, dass ich ihm etwas sagen musste.“
Was haben Sie gedacht, als er nach Spanien ging?
„Dass Newell’s eine große Chance bei ihm verpasste, dass sie sich finanziell nicht genug bemüht hatten, weil sie für einen 13-jährigen Jungen kein Geld ausgeben wollten. Ich glaube, die haben gar nicht bemerkt, was für einen Schatz sie da direkt vor ihrer Nase hatten.“
Und was denken Sie heute über ihn?
„Es sieht so aus, als wäre er in Europa wahnsinnig gewachsen – in fußballerischer Hinsicht. Aber er hat sein volles Potenzial immer noch nicht ausgeschöpft.“
Ruhm, Prominentenstatus, Geld … kann so etwas vom Fußball ablenken?
„Ich glaube, dass ihm der Ruhm bei der Entwicklung geholfen hat, weil er einiges im Hirn hat. Und er hat sich nicht verändert. Er ist nach wie vor der gleiche, bescheidene Junge. Ich habe ihn kürzlich mal getroffen. Unser Training war gerade zu Ende, und die hatten gerade angefangen. Er sah mich und ließ das Aufwärmen Aufwärmen sein. Er kam zu mir, um Hallo zu sagen, und gab mir sein Trikot. Meine Spieler konnten das kaum glauben und fragten mich, ob sie ihn mal treffen könnten oder ob ich ihn um noch ein Trikot bitten könnte.
Das ist nur so ein Beispiel. Ich hatte ihn vorher eine ganze Weile nicht mehr gesehen … aber er schien mir noch das gleiche Kind zu sein, das ich in Bella Vista trainiert hatte.“
7 Größe: klein
31. Januar 1997
Doktor Diego Schwarzstein erinnert sich noch genau an den ersten Termin. Es war der 31. Januar 1997, sein Geburtstag und der Tag, an dem er Lionel kennenlernte, der zu diesem Zeitpunkt neuneinhalb Jahre alt war. Die Eltern waren besorgt über das langsame Wachstum ihres dritten Sohns und hatten ihn deshalb in das Sprechzimmer des Doktors in der Klinik für Hormon- und innere Medizin gebracht, in der Córdoba 1764 in Rosario Centro.
„Es war eines dieser Gespräche über Kleinwüchsigkeit, die ich jeden Tag reihenweise führe“, erinnert sich der Arzt. Leo maß 1,27 Meter. Er war kein Star, kein namhafter Fußballer und noch nicht einmal ein Profi, sondern einfach nur ein Jugendspieler bei Newell’s. „Und ich bin Zeit meines Lebens ein Fan der Aussätzigen gewesen [das beweist auch ein Foto seines Sohnes, das sich unter der Glassscheibe auf seinem Schreibtisch befindet und bei einem Spiel entstand, in dem die Rot-Schwarzen ein Tor gegen die Boca Juniors erzielten]. So konnte ich eine vertrauensvolle Beziehung mit dem Patienten aufbauen. Wir unterhielten uns immer über Fußball. Das war das einzige Gesprächsthema, mit dem man die Schüchternheit des Jungen besiegen konnte.“
Es folgten etliche Termine, Studien, die über ein Jahr dauerten, komplizierte Untersuchungen, biochemische Analysen und Klinikaufenthalte. „Denn nur durch Untersuchungen können wir herausfinden, ob wir es mit einem Hormonproblem zu tun haben oder ob es sich bei dem Patienten ganz einfach um einen ‚Spätentwickler‘ handelt, also um ein Kind, dessen Wachstumsrhythmus von dem seiner Altersgenossen abweicht und das sich eben später entwickelt.“ Bei Messi gelangte der Arzt schließlich zur Diagnose
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