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Messi

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Titel: Messi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luca Caioli
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gewinnt der FC Barcelona zwei Tage später, am 12. August, auch ohne Messi im Hinspiel der Qualifikationsrunde der Champions League mit 4:0 gegen Wisła Krakau. Die Sorgen der Blaugrana lösen sich von selbst auf. Doch kehren wir zurück nach China. Nachdem die Albiceleste das Ticket für das Viertelfinale gelöst hat, quartiert sich die Mannschaft im olympischen Dorf in Peking ein. Nichts besonders Luxuriöses für die verwöhnten Spieler, dafür ist die Zeit dort voller aufregender Begegnungen. „Wir aßen gerade“, erinnert sich Oscar Ustari, „da sahen wir ihn hereinkommen, sich in die Essensschlange stellen und schließlich zu uns an den Tisch setzen. ‚Hallo, ich bin Kobe [Bryant, US-amerikanischer Basketballspieler]‘, sagte er zu uns. Er redete Spanisch, suchte nach Messi und quatschte ein wenig mit ihm. Und wir ergriffen die Gelegenheit, um ein paar Fotos zu schießen. Als es Zeit für den Abschied war, vollführte er eine hutziehende Geste, sah Leo direkt an und sagte: ‚Messi, du bist der Beste.‘ Wir saßen ehrfürchtig da. [Rafael] Nadal kam ebenfalls zu uns herüber. Wenn man mit Leo am Start ist, kann man nicht einfach so durch die Gegend laufen. Wo man auch hingeht, wird man aufgehalten.“ Aber man trifft nicht nur auf Prominente aus aller Welt. In Peking trifft man auch auf Serbien.
    Batista schont Leo und setzt auch die mit Gelb vorbelasteten Riquelme und Agüero auf die Bank. Stattdessen spielen die Ersatzspieler. Insgesamt gibt es sieben Wechsel zur vorherigen Formation, dennoch gewinnt man 2:0 durch einen Strafstoß von Lavezzi und einen Freistoß von Buonanotte. Dies bedeutet den neunten Sieg in Folge bei Olympischen Spielen (womit Uruguays 80 Jahre alter Rekord gebrochen ist) und den ersten Platz in der Gruppe A. Den Kürzeren dürften nur die 60.000 Zuschauer gezogen haben, die in das Arbeiter-Stadion zu Peking geeilt waren, um Messi in Aktion zu sehen. Während der ersten Halbzeit skandieren sie noch seinen Namen, als sie gegen Ende des Spiels aber schließlich sehen, dass der Floh nicht eingewechselt werden wird, pfeifen sie die argentinische Mannschaft aus. Hinterher muss sich der Trainer rechtfertigen. „Das chinesische Volk muss verstehen, dass wir mit einem Ziel hierhergereist sind – nämlich die Goldmedaille zu gewinnen. Heute hat nicht nur Messi nicht gespielt, auch Riquelme, Agüero und Garay sind nicht zum Einsatz gekommen. Ich hatte dabei nur das Beste für Argentinien im Sinn. Wenn sie sauer sind, ist das Pech. Ich hoffe, dass sie mir verzeihen.“
    Die nächste Begegnung findet ebenfalls im Arbeiter-Stadion in Peking statt. Am 16. August sind die Niederlande der Gegner. Auf der Tribüne befindet sich auch Maradona. Er will die Nationalmannschaft und auch Agüero anfeuern, der mit seiner Tochter Giannina verbandelt ist. Fehler sind nicht erlaubt. Das weiß auch Leo, der eine grandiose Show abliefert, die Clarín wie folgt beschreibt: „Wie viele Wünsche wird dieses Genie noch erfüllen? … Wieder hat dieser aus Barcelona eingeschwebte Magier mittels eines fantastischen Tores und eines unglaublichen Passes Großartiges geleistet und für das Happy End einer schwierigen Geschichte gesorgt, in der die Niederlande knapp davorstanden, den Traum von der Verteidigung des olympischen Goldes zu vereiteln.“ Welche Taten hat der Floh dieses Mal vollbracht? Nun, er hat ein ziemlich schwieriges Spiel entschieden. Wie? Indem er einen Verteidiger ausgespielt, den Torwart ausgetrickst und den Ball in die Maschen gejagt hat, bevor die verzweifelten Niederländer eine Chance zum Eingreifen bekamen. 1:0. In der 14. Minute der Verlängerung schlägt Leo dann eine harte, flache Flanke auf Di María, der das siegbringende 2:1 erzielt. Argentinien steht im Halbfinale – gegen Brasilien.
    Es ist der Klassiker schlechthin, das vorweggenommene Finale und die perfekte Gelegenheit zur Revanche für die Aufeinandertreffen in der jüngsten Vergangenheit – die Niederlagen in den Endspielen der Copa América 2004 in Peru und 2007 in Venezuela sowie des Konföderationenpokals 2005 in Deutschland. Olympiasieger Argentinien gegen Brasilien, das seinerseits noch nie olympisches Gold geholt hat. Es ist das von Leo erträumte Spiel, auch wenn er es sich eigentlich erst für das Finale gewünscht hätte. Und als ob das noch nicht genug ist, kommt es auch noch zum Duell Leo vs. Ronaldinho: zwei Freunde, zwei ehemalige Mannschaftskollegen, der talentierte Youngster gegen Europas Fußballer des Jahres,

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