Metabolic Balance - Das Stoffwechselprogramm
zu tun. So weist umgekehrt eine moderne Ernährungstherapie große Heilungserfolge bei Rheuma auf. Wirkt die Nahrung zu sauer und enthält sie zu wenig Ballaststoffe, bindet der Körper Giftstoffe zwischen den Zellen in Fett- und Bindegewebe. Oft bilden auch Gelenkspalten ein solches Zwischenlager. In seinem Versuch, den Überschuss an Säuren selbst zu neutralisieren, entzieht der Körper Knochen und Knorpeln zusätzlich die dazu notwendigen Mineralstoffe, die zur Herstellung basischer Substanzen nötig sind. Die Folgen: degenerative Gelenkveränderungen, Entzündungen wie Arthritis sowie rheumatische Erkrankungen.
Arachidonsäure im Visier
Aufgrund zahlreicher Studien ist heute bekannt, dass bestimmte Fettsäuren, die in bestimmten Lebensmitteln vorkommen, maßgeblich am Entzündungsprozess beteiligt sind. Zu nennen ist hier vor allem die Arachidonsäure, ein Stoff, aus dem viele Entzündungsmediatoren hergestellt werden wie z. B. Prostaglandine, Leukotriene und Thromboxane. Sie wird in jedem tierischen Organismus aus der Linolsäure, der essenziellen Omega-6-Fettsäure, synthetisiert oder über die Nahrung aufgenommen und ist eine Art Ursubstanz für Stoffe, die Entzündungen verursachen oder unterhalten. Rheumatiker sollten deshalb auf eine möglichst arachidonsäurefreie Kost achten. Einen besonders
hohen Anteil an Arachidonsäure haben Schweineschmalz, Schweineleber, Schweinefleisch, Eigelb und Thunfisch. Wenig Arachidonsäure besitzen Kalbfleisch, Huhn, Camembert und Kuhmilch. Völlig frei von Arachidonsäure sind dagegen Kartoffeln, Obst, Gemüse, Nüsse, Sojaprodukte und pflanzliche Öle, die viel Omega-3-Fettsäuren enthalten.
Geringer Bedarf
Ernährungswissenschaftlichen Untersuchungen zufolge liegt der Bedarf des menschlichen Körpers an Arachidonsäure bei mageren 0,1 Milligramm pro Tag. Diese Mengeneinheit wird bei einer fleischreichen Ernährung um ein Vielfaches überstiegen. Sie beträgt unglaubliche 200 bis 400 Milligramm pro Tag. Verantwortlich hierfür sind auch Nahrungsmittel mit einem hohen Gehalt an Omega-6-Fettsäuren, weil diese Fettsäure im Körper zu Arachidonsäure umgebaut wird. Kein Wunder, dass der Arachidonsäurespiegel in den Körperzellen ansteigen muss. Hinzu kommt, dass im Unterschied zu anderen Fettsäuren die Arachidonsäure kaum zur Energiegewinnung verwendet wird. Lediglich 10 Prozent davon werden zu Wasser und Kohlendioxid oxidiert.
Omega-3-Fettsäuren
Eine positive Wirkung bei Entzündungen haben vor allem Omega-3-Fettsäuren, da sie die Produktion der Entzündungsmediatoren vermindern. Sie werden aus der Alpha-Linolensäure im tierischen Organismus hergestellt, die besonders wertvollen Substanzen sind die Eicosapentaensäure (EPA) und die Docosahexaensäure (DHA) (siehe Seite 63). Omega-3-Fettsäuren sind besonders reichhaltig in Wildfisch wie Lachs, Makrele oder Hering enthalten. Daneben können auch Antioxidanzien wie die Vitamine C, E und das Spurenelement Selen die Entzündungsreaktionen positiv beeinflussen. Bemerkenswert ist, dass die Arachidonsäure ein Abbauprodukt der Linolsäure ist, aus der die Omega-6-Fettsäuren entstehen. So kann also ein Zuviel an diesen mehrfach ungesättigten Fettsäuren eine Verschlechterung von Rheuma verursachen. Das ideale Verhältnis für die Aufnahme durch die Nahrung ist das Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren von 1:3.
Alkohol schadet
Ausgesprochen schädlich für Rheumatiker ist Alkohol, da er die Harnsäureausscheidung über die Nieren hemmt und eine merkliche Verstärkung der rheumatischen Beschwerden zur Folge haben kann.
Metabolic Balance® bei Rheuma
Wenn Sie sich für die Stoffwechselumstellung nach Metabolic Balance® entschieden haben, wird Ihr Ernährungsberater Sie nach möglichen Vorerkrankungen fragen. Leiden Sie beispielsweise an einer Rheumaform, dann wird Ihr individueller Ernährungsplan ganz automatisch nur Lebensmittelempfehlungen enthalten, die sich positiv auf Ihre Stoffwechsellage
auswirken. Es gibt unzählige Einzelfallberichte von Teilnehmern, die das Metabolic-Balance®-Ernährungsprogramm zur Gewichtsreduktion gemacht haben und als Nebeneffekt ihre Gelenkbeschwerden losgeworden sind. So z. B. jener 67-jährige Rentner, der zur Operation eines neuen Hüftgelenks vorgesehen war, jedoch vom Chirurgen empfohlen bekam, erst noch etwa 15 bis 20 Kilogramm an Gewicht abzunehmen. Nach zwei Wochen kam er ohne Krücken und berichtete, dass er kein Kortison mehr einnehmen müsse, nach vier Wochen
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