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Metabolic Balance - Das Stoffwechselprogramm

Titel: Metabolic Balance - Das Stoffwechselprogramm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Med. Wolf Funfack
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Die Konzentration im Blut erhöht sich so weit, dass sich die Harnsäuremengen nicht mehr auflösen, sondern auskristallisieren. Es bilden sich feste, harte Kristalle, die sich vor allem in den Gelenken in Form der sogenannten Gichtknoten ablagern. Aber auch im Knorpel, in Schleimbeuteln, Sehnenscheiden und Bindegewebe können die Ablagerungen auftreten. Bei zu hoher Konzentration in den ableitenden Harnwegen bilden sich Nieren- oder Blasensteine.

    Bild 4
    Bier macht Gicht. Durch seine hohen Puringehalte ist (auch alkoholfreies!) Bier für Gichtpatienten tabu. Zudem liefern die in Bier enthaltenen Hefereste zusätzlich harnsäurepflichtige Purine.

    Erste Hilfe bei Gicht
    Bei einem schmerzhaften Gichtanfall können kalte Umschläge kühlen und Linderung verschaffen. Besonders Wickel aus Lehm und Quark können Entzündungsprozesse aus dem Körper ziehen. Quark- und Lehmumschläge legt man für 60 Minuten, Essigwickel für 20 Minuten auf das betreffende Gelenk. Diese Maßnahmen sind allerdings nur als Erste Hilfe gedacht und können nicht eine Ernährungsumstellung oder eine Therapie ersetzen.

Der Gichtanfall
    Ein Gichtanfall ist äußerst schmerzhaft, die Gelenke sind gerötet, schwellen an, und Berührungen werden meist als unerträglich empfunden. Die Krankheit äußert sich meist in zwei verschiedenen Formen: in einem akuten Anfall oder in Form einer chronischen Gicht. Der akute Anfall ist oft das erste Zeichen, dass der Harnsäurewert zu hoch ist. Es kommt dann zu einer regelrechten Schmerzattacke, die meistens am frühen Morgen oder in der Nacht auftritt. Bevorzugt sind das Großzehengrundgelenk und das Daumengrundgelenk betroffen. Charakteristische Merkmale einer solchen Attacke sind:
    ▶ plötzlich beginnende starke Schmerzen in einem Gelenk
    ▶ heftige Schmerzen bei Berührung
    ▶ das Gelenk ist gerötet, stark geschwollen und überwärmt
    ▶ auch Fieber und vermehrte weiße Blutkörperchen im Blutbild können auftreten.
    Auch wenn die Abstände zwischen einem Gichtanfall und dem nächsten oft Wochen oder Monate betragen können, darf man diese Krankheit keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen. Denn unbehandelt zerstören die Ablagerungen der Harnsäurekristalle zuerst den Gelenkknorpel und zum Schluss den ganzen Knochen. Auch die Nieren können in Mitleidenschaft gezogen werden, im schlimmsten Fall kann es sogar zu Nierenversagen kommen.

Therapie bei Gicht
    Neben einer durch den Arzt verordneten medikamentösen Therapie kann jeder auch selbst viel dazutun, um das Leiden zu minimieren und in den Griff zu bekommen. So sollte man zunächst die Risikofaktoren, die zu einer Harnsäureerhöhung führen, ausschalten oder zumindest gering halten. Hierzu zählen:
    ▶ Übergewicht
    ▶ erhöhter Blutdruck
    ▶ hohe Cholesterinwerte
    ▶ Diabetes mellitus Typ 2 und
    ▶ häufiger Alkoholverzehr.
    Der Hauptansatz der Therapie besteht deshalb in einem Abbau von Übergewicht und einer langfristigen Ernährungsumstellung. Dazu ist es notwendig, nicht nur auf den Puringehalt, sondern auch auf »schlechte« Kohlenhydrate zu achten.

Ernährungsumstellung
    Gichtpatienten wird empfohlen, den Speiseplan überwiegend aus Salaten, Obst, Gemüse sowie Milch- und Milchprodukten zusammenzustellen. Fisch, Fleisch oder Wurst sollte höchstens einmal pro Tag konsumiert werden und die Verzehrmenge möglichst nicht 100 Gramm überschreiten. Tabu sind Innereien, Meeresfrüchte und die Haut von Fisch und Geflügel, da sie besonders purinhaltig sind. Aber auch Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen und Bohnen gilt es zu meiden. Neueren Forschungen zufolge steht heute auch fest, dass besonders Zucker und Zuckeraustauschstoffe in Süßigkeiten und Lebensmitteln mit hoher glykämischer Last, wie Weißbrot und Kuchen, den Harnsäurespiegel in die Höhe treiben.
Alkohol meiden
    Neben der Überfluss-Ernährung hat auch übermäßiger Alkoholkonsum einen großen Anteil an einer Gichterkrankung. Alkohol hemmt nämlich den Harnsäureabbau in der Leber und die Harnsäureausscheidung durch die Nieren. Sehr wichtig ist es, dass man täglich mindestens 2,5 Liter Flüssigkeit zu sich nimmt, damit die Harnsäure über den Harn ausgespült werden kann. Ideal ist natriumarmes, möglichst stilles Mineralwasser oder Leitungswasser.
    Gicht
    Diese Wohlstandskrankheit geht mit einer Störung des Harnsäure- und Purinstoffwechsels einher und äußert sich in erhöhten Harnsäurewerten im Blut.
    Kritische Stoffe: Purine, Alkohol
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