Metabolic Balance - Das Stoffwechselprogramm
der drei Dünndarmbereiche. Da sich die Ringmuskulatur an verschiedenen Abschnitten gleichzeitig zusammenziehen kann, wird der Nahrungsbrei klein portioniert.
Der Darm gliedert sich in mehrere Abschnitte. Er fängt hinter dem Magen an und endet am After.
Wann spricht man von Verstopfung?
Zur Diagnose einer Verstopfung (Obstipation) gelten die sogenannten »Rom-Kriterien«: Es sollen wenigstens zwei der folgenden Symptome für mindestens drei Monate innerhalb des vergangenen halben Jahres vorliegen, die etwa jede vierte Stuhlentleerung betreffen:
▶ Heftiges Pressen
▶ Harter Stuhlgang
▶ Gefühl der inkompletten Entleerung
▶ Gefühl der Blockierung am Darmausgang
▶ Manuelles Nachhelfen bei der Entleerung
▶ Zwei oder weniger Entleerungen pro Woche
Der Dickdarm
Der rund 1,50 Meter lange Dickdarm (Colon) ist der letzte Teil des Verdauungstraktes. Mit seinem aufsteigenden, quer verlaufenden und absteigenden Ast umgibt er den Dünndarm wie einen Rahmen. Sein Durchmesser ist mit 2,5 Zentimetern daher in der Regel größer als der des Dünndarms. Der Dickdarm beginnt im rechten Unterbauch. Er besteht aus:
▶ dem Blinddarm (Caecum) mit seinem Wurmfortsatz (Appendix),
▶ dem Grimmdarm (Colon ascendens, Colon transversum und Colon descendens),
▶ der s-förmigen Schlinge (Sigma) und
▶ dem Mastdarm, Enddarm (Rektum)
Der Blinddarm bildet einen blind endenden Sack, in den der letzte Teil des Dünndarms (Ileum) im rechten Winkel einmündet. Eine Klappe, die sogenannte Ileozökalklappe, verhindert hier den Rückfluss des Darminhalts aus dem Dickdarm in den Dünndarm.
Aufgaben des Dickdarms
Auch am Dickdarm kommt es zu Mischbewegungen und großen Rollenbewegungen, um für den Weitertransport des Darminhalts zu sorgen. Gleichzeitig wird viel Flüssigkeit rückresorbiert, um den Stuhl einzudicken und nicht zu viel Wasser zu verlieren.
Endprodukte der Verdauung
Der etwa 20 Zentimeter lange Mastdarm oder Enddarm (= Rektum) geht in den Afterkanal über, der mit dem Afterschließmuskel endet. Der äußere Ringmuskel kann willentlich zur Kotabsetzung beherrscht werden. Grundsätzlich aber gilt: Es gibt keine »normale« Stuhlfrequenz. Jeder Mensch hat seinen eigenen Rhythmus. Der Spruch: »Einmal in drei Tagen bis dreimal an einem Tag« gibt die Spannweite an, die als normal gilt. Die Kotentleerung hängt zudem davon ab, ob man sich viel bewegt.
Die Bauchspeicheldrüse vollbringt Höchstleistung
Die Bauchspeicheldrüse liegt an der Hinterwand der Bauchhöhle und wird zum größten Teil vom Magen verdeckt. Sie besteht aus einem Kopf, einem Körper und einem Schwanz. Neben der Produktion von Bikarbonat, das für ein basisches Milieu im Zwölffingerdarm sorgt, besteht ihre Hauptaufgabe in der Produktion von Verdauungsenzymen und -hormonen.
E nzyme sind Proteine (Eiweiße), die in der Lage sind, die chemischen Reaktionen in Gang zu bringen, die die Speisen zerlegen und sie für die Nahrungsaufnahme im Darm vorbereiten. Eiweißspaltende Enzyme werden auch Peptidasen bzw. Proteasen genannt, je nachdem wie groß die Proteine sind, die sie spalten sollen. Bei einer Peptidase, die in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird, handelt es sich um eine Vorstufe des später im Dünndarm gebildeten Enzyms Enterokinase, welches seinerseits die Umwandlung von Trypsinogen in Trypsin bewirkt - ein Aktivator für viele andere Hormone. So bildet die Bauchspeicheldrüse vier für den Stoffwechsel unentbehrliche Enzyme:
▶ die kohlenhydratspaltenden Enzyme (= Amylasen)
▶ die fettspaltenden Enzyme (= Lipasen)
▶ die eiweißspaltenden Enzyme (= Proteasen)
▶ die nukleinsäurespaltenden Enzyme (= Ribonukleinasen). Diese sind wichtig für die Verdauung von Zellkernbestandteilen.
Zwei Drüsen in einem Organ
Die Bauchspeicheldrüse, auch Pankreas genannt, ist ein vergleichsweise kleines Organ, das bei einem Erwachsenen nur 70 Gramm wiegt. Sie ist sowohl eine exokrine (nach außen führende) wie auch eine endokrine (nach innen führende) Drüse. Exokrin deshalb, weil sie diese Enzyme über einen Ausführungsgang direkt in den Verdauungstrakt, den Darm abgibt, wo sie gleich vor Ort gebraucht werden. Endokrin, weil sie Hormone produziert, die nach innen, nämlich ins Blut, abgegeben werden und über das Gefäßsystem die Zielorgane wie Muskel- und Fettgewebe erreichen. Die Bauchspeicheldrüse ist in viele kleine Läppchen gegliedert, von denen jedes einen Sammelgang besitzt, der das Sekret in den Hauptausführungsgang leitet.
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