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Metabolic Balance - Das Stoffwechselprogramm

Titel: Metabolic Balance - Das Stoffwechselprogramm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Med. Wolf Funfack
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Innerhalb der Läppchen befinden sich die sogenannten Langerhans’schen Inseln, die nach ihrem Entdecker, dem deutschen Pathologen Paul Langerhans (1847-1888), benannt
sind. Hier, genauer in den Beta-Zellen der Langerhans’schen Inseln, wird das für den Zuckerstoffwechsel so wichtige Hormon Insulin produziert. In den Alpha-Zellen wird der Gegenspieler des Insulins, das Glukagon, hergestellt. Die Bauchspeicheldrüse ist deshalb eine Art Schaltzentrale und von unschätzbarem Wert für den gesamten Stoffwechsel. Ist ihre Tätigkeit beeinträchtigt, so hat dies Auswirkungen auf den gesamten Körper und die Gesundheit.

Schlüsselhormon Insulin
    Das wichtigste und mit einem Anteil von rund 80 Prozent auch das zahlenmäßig stärkste Hormon im Inselapparat ist das Insulin. Seine Aufgabe besteht darin, Traubenzucker (Glukose) in Muskel- und Fettzellen zu transportieren. Auf diese Weise sorgt es dafür, dass diese Zellen mit Energie versorgt werden, und senkt gleichzeitig den Blutzuckerspiegel. Eine normale Insulinproduktion liegt bei etwa zwei Gramm pro Tag. Produziert eine Bauchspeicheldrüse zu wenig Insulin oder fehlt dieses Hormon gar ganz, so spricht man von der »Zuckerkrankheit« (Diabetes mellitus, siehe Seite 224). In diesem Fall steigt der Blutzuckerspiegel im Blut stark an. Denn Diabetes-Patienten können den Traubenzucker nicht mehr in die Zellen aufnehmen und scheiden ihn deswegen ab einem Blutzuckerwert von 180 mg/dl über den Urin aus. Aber auch jedes Mal, wenn wir etwas gegessen haben, schnellt der Blutzuckerspiegel in die Höhe. Besonders dann, wenn es sich um kohlenhydratreiche Nahrung mit hoher glykämischer Last (siehe Seite 58f.) handelt, wie beispielsweise nach einem Marmeladenbrot oder einem Stück Kuchen. Die Bauchspeicheldrüse hat jetzt mächtig zu tun und schüttet so viel Insulin aus, bis es ihr gelungen ist, den hohen Blutzuckerspiegel wieder zu senken. Dies gelingt zwar vorübergehend. Doch wenn wir permanent dem Körper zu viel Kohlenhydrate zumuten, so können diese nicht mehr gespeichert oder verwertet werden. Der Körper wandelt die überschüssigen Kohlenhydrate zuerst in ihre Speicherform, das Glykogen, danach kurzerhand in Fett um - in einen weiteren Energiespeicher. Deshalb lautet eine bittere, aber wahre Regel: Erst wird man übergewichtig und dann krank!

Gegenspieler Glukagon
    Insulin ist nicht allein im Inselapparat. Es hat einen Gegenspieler, das Hormon Glukagon. Dieses wird in den Alpha-Zellen der Langerhans’schen Inseln gebildet. Während Insulin blutzuckersenkend wirkt, sorgt Glukagon für eine Blutzuckersteigerung. Liegt eine Mahlzeit längere Zeit zurück, dann mobilisiert Glukagon die Leber, in der etwa 60 bis 80 Gramm Glukose gespeichert werden können, ihren Zuckervorrat freizugeben. Ein Mechanismus, der gewährleistet, dass die inneren Organe und vor allem das Gehirn ausreichend mit Glukose versorgt werden. Wie unser Körper den Zucker verwertet, hängt deshalb in entscheidendem Maß von dem Zusammenspiel dieser beiden Hormone ab. Sind die Zuckerspeicher aufgebraucht, aktiviert Glukagon die Neubildung von Glukose aus körpereigenem Muskeleiweiß. Diesen Vorgang nennt man Glukoneogenese.
Zuviel Insulin macht dick und alt!
    Insulin sorgt also dafür, dass Glukose in die Zellen aufgenommen wird. Dadurch wirkt Insulin blutzuckersenkend. Solange es bei einer normalen Insulinproduktion von 2 Gramm täglich bleibt, ist alles in Ordnung. Wird jedoch, wie bei der Insulinresistenz, zu viel Insulin produziert - und das über einen längeren Zeitraum - dann kommt es zum Aufbau von Fett in den Zellen, den Triglyzeriden. Abgesehen davon, dass man dabei auf Dauer an Gewicht zulegt, ist ein erhöhter Triglyzeridspiegel bereits ein erstes Alarmzeichen und Vorbote für Diabetes mellitus. Doch damit nicht genug. Eine zu hohe Insulinproduktion zieht neben dem Risiko für Diabetes mellitus mit all seinen gesundheitlichen Folgen noch einen weiteren Rattenschwanz an gesundheitsschädlichen Folgen hinter sich her, wie beispielsweise:
    ▶ Die Neigung zu Blutgerinnseln steigt, weil durch eine erhöhte Insulinproduktion die Gerinnbarkeit des Blutes (Hämostase) verstärkt und die Fähigkeit, Blutgerinnsel wieder aufzulösen (Fibrinolyse), gehemmt wird.
    ▶ In den Nebennieren schnellt die Produktion der beiden Stresshormone Adrenalin und Kortisol sprunghaft in die Höhe und führt zu hohem Blutdruck.
    ▶ Gleichzeitig wird die Produktion der Anti-Aging-Hormone DHEA, Somatostatin und Melatonin

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