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Metabolic Balance - Das Stoffwechselprogramm

Titel: Metabolic Balance - Das Stoffwechselprogramm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Med. Wolf Funfack
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nicht durch Schwerkraft einfach nach unten, sondern wird durch die Ring- und Längsmuskulatur der Speiseröhre nach unten transportiert, so dass wir auch im Liegen, oder theoretisch sogar wenn wir auf dem Kopf stehen, Speisen und auch Getränke herunterschlucken könnten. Der Schluckvorgang ist übrigens nicht nur fürs Essen von großer Bedeutung. Er reinigt zugleich die Speiseröhre und ist somit auch wichtig, um die Speiseröhre von Magensäure zu befreien, die eventuell hineingelangt ist und sich als unangenehmes Sodbrennen manifestiert.

Der Magen ist sehr sauer
    Der Magen verrichtet wichtige Arbeit. Er speichert zunächst die aufgenommene Nahrung und zerkleinert sie mechanisch mit seinen typisch wellenartigen Bewegungen. In seiner Schleimhaut befinden sich sehr viele Drüsen, die ein Sekret - den Magensaft - absondern. Der Magensaft leitet die Eiweißverdauung ein, indem die Proteine in sogenannte Polypeptidketten vorverdaut und zerkleinert werden.
    I n seiner Form ähnelt der Magen einem flachen, birnenförmigen Beutel, der unterhalb des Zwerchfells quer im Oberbauch liegt. An der Stelle, an der sich dieser Beutel am stärksten wölbt, mündet die Speiseröhre in den Magen. Diese Stelle bezeichnet man als Mageneingang (Kardia). An der schmalsten Stelle befindet sich der Magenpförtner (Magenausgang), auch Pylorus genannt. Es handelt sich dabei um einen Ringmuskel, der den Übergang vom Magen zum Zwölffingerdarm normalerweise verschlossen hält. Er öffnet sich nur dann, wenn eine Portion Speisebrei vom Zwölffingerdarm angefordert wird. Zu diesem Zweck öffnet sich der Magenpförtner etwa 2 bis 3 Millimeter weit. Der Magen eines durchschnittlichen Erwachsenen fasst anderthalb bis zwei Liter Inhalt und stellt alle 24 Stunden dieselbe Menge an Magensaft her. Der Magensaft enthält verschiedene Substanzen, die für die Verdauung wichtig sind. Sie werden in verschiedenen Zellarten von Magendrüsen gebildet.
     
    Die Hauptzellen
    Die Hauptzellen stellen Pepsinogen, die inaktive Vorstufe des eiweißspaltenden Enzyms Pepsin, her, das aus den langen Eiweißketten kurze Peptide abspaltet. Auch Lipasen, die vorwiegend kurzkettigen Fettsäuren, wie sie in Milch vorkommen, finden sich im Magensaft, sind aber vorwiegend in der Kindheit sehr aktiv.
     
    Die Belegzellen
    Die Belegzellen sondern Salzsäure und den sogenannten Intrinsic-Faktor (innerer Faktor) ab. Die Salzsäure bewirkt, dass der Magensaft sehr sauer wird, wodurch die Eiweiße zerlegt (denaturiert) werden. Das erreicht sie, indem sie die bislang unwirksame Vorläufersubstanz Pepsinogen durch ihre Säure in das aktive Verdauungsenzym Enzym Pepsin umwandelt. Die Salzsäure übernimmt also die Rolle des Aktivators, um den Eiweißabbau einzuleiten. Darüber hinaus
hat die Salzsäure die Aufgabe, die mit der Nahrung eingedrungenen Bakterien zu zerstören, sie sorgt also quasi für eine »Desinfektion« des Speisebreis durch ihre hohe Säurekonzentration. Besonders wichtig ist der Intrinsic-Faktor. Er ermöglicht, dass das Vitamin B12 (beteiligt an der Bildung von roten Blutkörperchen, Zellerneuerung und Nervenschicht) überhaupt von den Dünndarmzotten im Dünndarm aufgenommen werden und vom Körper weiterverwertet werden kann. Ohne den Intrinsic-Faktor kann der Körper kein Vitamin B12 aufnehmen.
     
    Die Nebenzellen
    Die Nebenzellen produzieren den Schleim, der die Magenwand vor der Magensäure schützt, die die gleiche Stärke wie Batteriesäure besitzt. Eine Schädigung der Schleimhaut kann zu gravierenden Folgen führen. Lange Zeit glaubte man, dass der saure Magensaft sämtliche Bakterien unschädlich machen könne. Heute weiß man, dass es Bakterien gibt, die dagegen resistent sind, nämlich die Helicobacter-pylori-Bakterien. Vor allem Magengeschwüre und Zwölffingerdarmgeschwüre gehen auf ihr Konto. Über Jahre unbehandelt, können sie auch zu Magenkrebs führen.
     
    Die G- und H-Zellen
    Im Magen werden nicht nur Enzyme hergestellt, sondern auch Hormone, und zwar in der Schleimhaut der unteren Magenhöhle, auch Antrum genannt, in den sogenannten G- und H-Zellen. Die Magenhormone entfalten ihre Wirkung vorwiegend im Magen und im Darm. Das wichtigste Hormon im Magen, das von der Magenschleimhaut produziert wird, ist das Gastrin (deshalb der Name »G-Zellen«). Es bewirkt im Magen vor allem, dass die Belegzellen Salzsäure produzieren. Zudem sorgt es dafür, dass sich der Magen schneller leeren kann. In den H-Zellen wird Histamin gebildet, das ebenso die

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