Metabolic Balance - Das Stoffwechselprogramm
des Diabetes können viele verschiedenartige Nerven gleichzeitig erkrankt sein. Man spricht daher von einer diabetischen Polyneuropathie. Einerseits verursachen die Durchblutungsstörungen eine Sauerstoffmangelversorgung der Nerven, andererseits können auch Abbauprodukte des Zuckers die Nervenbahnen direkt schädigen, indem sie sich dort anlagern und die Nervenstränge anschwellen lassen. Prinzipiell können das willkürliche und das unwillkürliche Nervensystem davon betroffen sein. Unterschieden werden ebenfalls die schmerzende und die gefühllose Nervenschädigung. Mögliche Folgeerkrankungen reichen von Impotenz, Gesichtslähmung bis hin zu Störungen des gesamten Bewegungsapparates.
Diabetischer Fuß
Zu den gefürchteten Erkrankungen der diabetischen Neuropathie zählt auch der diabetische Fuß. Die Füße sind besonders häufig von der diabetischen Neuropathie betroffen, denn je länger die Nervenbahnen sind, umso mehr Angriffsfläche bieten sie. Weil auch die diabetische Neuropathie schleichend beginnt und anfangs kaum Symptome verursacht, sind Vorsorgeuntersuchungen und auch die tägliche Selbstuntersuchung der Füße sehr wichtig. Ihr Arzt kann mit verschiedenen Untersuchungsmethoden feststellen, ob bereits eine diabetesbedingte Nervenschädigung an Ihren Füßen besteht. Er prüft das Vibrationsempfinden mit einer speziellen Stimmgabel und testet auch den Berührungssinn und das Temperaturempfinden. Viele Patienten leiden auch unter stärkeren Nervenschmerzen an den Beinen, ausgelöst durch eine hohe Berührungsempfindlichkeit. Schon das bloße Zudecken mit der Bettdecke kann dann starke Schmerzen verursachen. Weil bei einer Nervenschädigung auch Taubheitsgefühle eintreten können, bei denen man in manchen Organen überhaupt keine Schmerzen mehr fühlt, ist bei der diabetischen Neuropathie das Risiko des plötzlichen Herztodes erhöht, denn manche Patienten haben bei einem Herzinfarkt keine Schmerzen und können so auf die ersten Warnsignale eines sich ankündigenden Herzanfalls gar nicht reagieren. Bei einem diabetischen Fuß kann das bedeuten, dass Druckstellen nicht als Schmerzen empfunden werden und es rasch zu Wunden und Wundbrand kommen kann, was von den Patienten nicht wahrgenommen wird.
Aktuelle Studien
Zur regelrechten Pandemie hat sich die Neuerkrankung an Diabetes mellitus Typ 2 entwickelt: Gesundheitsbehörden gehen davon aus, dass 2025 etwa 380 Millionen Fälle weltweit zu verzeichnen sein werden. Neben medikamentöser Behandlung legen Mediziner großen Wert auf die Umstellung der Ernährung, wobei bisher strittig war, welche Kost für übergewichtige Menschen, die neben Diabetes auch noch Herz-Kreislauf-Erkrankungen riskieren, die gesündeste sein könnte. Auf die segensreiche Wirkung einer kohlenhydratarmen Ernährung weisen
nun zwei Studien hin, die in Neapel, Italien, und vom Institut für angewandte Telemedizin (IFAT) des Herz- und Diabeteszentrums NRW in Bad Oeynhausen vorgenommen wurden.
IFAT: Kohlenhydratarme Ernährung
Die italienische Studie untersuchte und verglich vier Jahre lang die Auswirkungen einer kohlenhydratarmen Mittelmeerkost und einer fettreduzierten Ernährung an 215 übergewichtigen Patienten, die gerade die Diagnose Diabetes mellitus Typ 2 erhalten hatten. Den Studienteilnehmern gemein war, dass sie bisher nicht mit anithyperglykämischen Medikamenten, die unter anderem die Kohlenhydrataufnahme im Darm verzögern und insulinspiegelsenkend sind, behandelt worden waren. Die Studienleiter fanden heraus, dass die Patienten, die sich fortan mediterran, mit weniger Kohlenhydraten ernährten, sehr viel schneller abnahmen und einen stabileren Blutzuckerspiegel hatten, als die Patienten, die sich nur fettärmer ernährten. Bei der ersten Gruppe sanken die Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, und die zusätzliche Medikation konnte zurückgefahren werden. Die Italiener empfehlen aufgrund dieser Ergebnisse, bei der Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2 am besten zweigleisig zu fahren: Neben der üblichen Medikation scheint ihnen nicht eine fettreduzierte, sondern eine kohlenhydratarme Kost ein probates Mittel zu sein, um den Blutzuckerwert zu stabilisieren.
SMART: Vergleich DGE und LOGI
Zu ähnlichen Ergebnissen kam die deutsche Studie, die ihr Augenmerk jedoch hauptsächlich auf Gewichtsabnahme und Herz-Kreislauf-Erkrankungen legte. In dieser SMART-Studie (schlank mit angewandter Telemedizin), durchgeführt im Herzzentrum Nordrhein-Westfalen in Bad Oeynhausen,
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