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Metabolic Balance - Das Stoffwechselprogramm

Titel: Metabolic Balance - Das Stoffwechselprogramm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Med. Wolf Funfack
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Diabetes-Patienten fast immer im Vorstadium aufweisen. Dort wird vermehrt TNF-a (Tumornekrosefaktor-a, ein Botenstoff des Immunsystems, der Entzündungen verursacht), hergestellt, das die Produktion dieses Transporteiweißes vermindert, so dass diese wenigen Transportproteine nur wenig Glukose in die Zellen transportieren können. Damit aber noch nicht genug, gleichzeitig wird auch das Hormon Adiponektin, welches das gebildete Transporteiweiß aktiviert, bei vollen Fettzellen nur noch in geringen Maßen produziert. Dadurch wird die Wirkung des Insulins zusätzlich abgeschwächt, so dass der Zucker im Blut immer weiter ansteigt. Übergewichtige haben nachweislich einen geringeren Adiponektin- und einen höheren TNF-a-Spiegel als ihre schlankeren Zeitgenossen. Dies ist von der Natur aus gesehen eigentlich eine sinnvolle Einrichtung, um den wertvollen Brennstoff Glukose nicht in die bereits mit Glukose übervollen Zellen zu transportieren, sondern Energiedepots in Form von Glykogen- und Fettspeichern anzulegen.

Diabetes erhöht Herzinfarktrisiko
    Jeder Diabetiker, so heißt es, ist genauso gefährdet, einen Herzinfarkt zu erleiden, wie derjenige, der bereits einen hatte. Und das hat seinen Grund. Dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Todesursache Nummer 1 in Deutschland sind, ist bekannt. Was viele aber nicht wissen: Hinter vier von fünf Herzinfarkten verbirgt sich als Ursache ein Diabetes mellitus. Risikofaktoren wie Übergewicht, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen führen zu einer Gefäßverkalkung und wirken sich bei Menschen mit Diabetes mellitus und jenen, die sich im Vorstadium dieser Krankheit befinden, hoch potenzierend aus. Die Arteriosklerose (siehe Seite 218) beschleunigt sich dann um ein Vielfaches.
     
    Das Blut wird »dicker«
    Diabetes greift in hohem Maß das Herz und die Herzkranzgefäße an. Es kommt zu einer Schädigung der Blutkörperchen und der Gerinnbarkeit, in deren Folge das Blut »dickflüssiger« wird. Die Thrombozyten (Blutplättchen) lagern sich an den Gefäßwänden ab. Verschlimmert wird das Ganze noch zusätzlich durch den hohen Insulinspiegel. Denn er setzt die Fähigkeit unseres Körpers herab, Blutgerinnsel selbst wieder aufzulösen, er hemmt also die sogenannte Fibrinolyse. Bei der Fibrinolyse wird das Gebilde Fibrin, also der Blutpfropf, wieder in die flüssige Form Fibrinogen aufgelöst. Ein Enzym, das diese Auflösung beschleunigt oder in Gang setzt, ist das Plasminogen. Es wird durch den Plasminogen-Aktivator aktiviert und durch ein
weiteres Enzym, den Plasminogen-Aktivator-Inhibitor, gehemmt. Und dieser Inhibitor wird durch Insulin aktiviert. Ein hoher Insulinspiegel senkt folglich die Fähigkeit, dass der Körper selbst wieder Fibringerinnsel auflösen kann. Bei Diabetes mellitus sprechen Mediziner deshalb häufig auch von einem präthrombotischen (= vorthrombotischen) Zustand, ein Zustand bei dem die Patienten häufig Thrombosen und Embolien erleiden.
    Fruktose bei Diabetikern: eine Alternative zu Glukose?
    Der oftmals ausgesprochene Rat, Diabetiker sollten statt Glukose besser Fruktose aufnehmen, ist zu hinterfragen. Denn Menschen, die statt Glukose Fruktose verzehren, werden schneller dicker und bauen wesentlich mehr Fett auf als andere. Das erklärt sich mit dem Stoffwechsel der beiden Zuckerarten. Während überschüssige Glukose, die ja dank Insulin in die Muskel- und Fettzellen geschleust wird, nach der Energiebereitstellung in Glykogen umgewandelt und in der Muskulatur und in der Leber gespeichert wird und erst viel später in Fett umgebaut wird, wenn alle Glykogenspeicher voll sind (also viele Zwischenschritte durchläuft, bis Fett aufgebaut wird), verhält es sich mit Fruktose etwas anders. Fruktose wird insulinunabhängig insbesondere in die Leberzellen geschleust. Zudem gibt es keine besonderen Speicher für Fruktose im Körper. Das bedeutet, dass Fruktose sofort, wenn genügend Glukose vorhanden ist, für den Fettaufbau verwendet wird (und nicht verbrannt wird). Und Übergewicht führt zur Insulinresistenz. Ein Teufelskreis setzt ein.
    Wenn das Herz eines 40-Jährigen 30 Jahre älter ist
    Was bedauerlicherweise häufig auch nicht in Diabetiker-Berichten steht, ist, dass 40-jährige Diabetiker und 50-jährige Diabetikerinnen dasselbe Risiko haben, einen Herzinfarkt zu erleiden wie 70-jährige Nichtdiabetiker. Diabetikerinnen nach den Wechseljahren sind sogar besonders gefährdet, da jetzt ihr Hormonschutz wegfällt.

Spätschäden bei Diabetes
    Als Folge

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