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Metabolic Power

Titel: Metabolic Power Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Strunz
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Mangel und lässt es als Östrogen wieder frei. Und das lässt dem armen Mann zum Bauch auch noch einen Busen wachsen. Kann man was tun dagegen. Zum Beispiel mit Zink: ein Aromatasehemmer. Zink hemmt also das Enzym, das das so wichtige Schlankhormon Testosteron in Östrogen umwandelt. Ein erwünscht hoher Zinkspiegel erhöht also indirekt den Testosteronspiegel.
    Bild 139

    AUS MEINER PRAXIS
    Schneller schlank
    Es gibt auch noch andere Möglichkeiten, die Enzyme zu revolutionieren, also umzudrehen - für mehr Metabolic Power. Allerdings ist das nur was für ganz Verrückte. Hier kann ich aus persönlicher Erfahrung berichten. Mein Weg der Enzymrevolution war: täglich fünf Stunden aufs Rad mit einer Trinkflasche Eiweißpulver. Nach zwei Stunden Radfahren merkt man, wie die Zuckervorräte ausgehen. Wie es schwerer wird. Wie man sich schwerer tut, wie man mehr schnauft, wie man weniger Lust hat. Würde man jetzt mit Volldampf anaerob die Berge hochsprinten, käme man in den Unterzucker, in den Hungerast. Und würde umfallen. Ist mir auf Hawaii bereits passiert.
    Das weiß man natürlich und fährt lieber ganz gemächlich weiter. Damit die Luft reicht für die jetzt einsetzende, zwangsweise Fettverbrennung. Und wendet zwei Tricks an:

    Der erste Trick heißt Eiweiß. Reineiweißpulver in Wasser in der Trinkflasche aufgelöst.
    Weil ja der Körper in dieser Kohlenhydrat-Hungerphase versucht, fürs Gehirn Kohlenhydrate herzustellen. Und das tut er ja wirklich aus Alanin, aus einer Aminosäure, aus Eiweiß. Damit dies nicht aus meinen Muskeln, aus meinem Immunsystem weggeräubert wird, trinke ich also ständig Eiweiß. Genau das tun Sie, wenn Sie in Ihrer ersten Woche die Kohlenhydrate völlig streichen, natürlich auch. Sie nehmen viel Eiweiß auf, um sicherzugehen, dass die Muskulatur und das Immunsystem nicht angegriffen werden.

    Der zweite Trick heißt ein paar Gramm Zucker. Ohne Zucker im Blut fühlt man sich schlecht. Wird quengelig wie die Kinder. Wird leicht depressiv. Mag nicht mehr. Also habe ich mir das ausgerechnet und nehme immer geringste Mengen Zuckergel zu mir. So etwa fünf Gramm. Und fühle mich schlagartig wieder gut. So wie mit einem bisschen Traubenzucker am Nachmittag. Seltsamerweise hält dieses Wohlgefühl eine halbe Stunde an. Rechnerisch unmöglich. Denn fünf Gramm Zucker sind 20 Kalorien, die (wenn man auf dem Fahrrad 600 Kalorien pro Stunde wegtritt, also zehn Kalorien pro Minute), locker in zwei Minute verbraucht sind. Dennoch - der Effekt hält länger an. Und dann nehme ich eben wieder fünf Gramm Powergel, also reine Kohlenhydrate. Man kann - und das ist die für Sie interessante Quintessenz - mit Minimengen Kohlenhydraten sehr wohl arbeiten oder Sport treiben und dennoch im Fettstoffwechsel bleiben.

    Sie dürfen also in Ihrer kohlenhydratfreien Woche ruhig ab und zu ein Stückchen Schokolade, ein Bonbon, ein Teelöffelchen Honig zu sich nehmen. Das unterbricht die Fettverbrennung nicht. Ein Müsliriegel, ein Sportlerdrink tun das aber schon.

    Morgens Muskeltraining, nachmittags laufen - abends Kohlenhydrate
    Noch’n Gedicht? Eine zweite Methode, die Zucker- auf Fettverbrennung umzupolen - aus der Praxis meines fröhlichen Lebens? Morgens hat die Muskulatur ja tatsächlich vom Abendessen zuvor genügend Kohlenhydrate für einen Eineinhalb-Stunden-Lauf gebunkert. Zu viel, um wirklich in die Fettverbrennung zu kommen. Daher habe ich morgens meinen Körper kohlenhydratfrei gemacht. Indem ich so eine Stunde an verschiedenen Fitnessgeräten in meinem Haus (Laufband, Ergometer, Schwimmbank für die Schultermuskulatur) meine Muskulatur kohlenhydratfrei gemacht habe. Ich habe versucht, mit großer Anstrengung zu trainieren, also beinahe anaerob, um wirklich gut Zucker zu verbrennen. Und war nach einer Stunde immer recht geschafft. Habe dann den ganzen Tag in der Praxis nur von Eiweißpulver gelebt und - jetzt kommt’s - am Spätnachmittag trainiert. Bin eben ein oder zwei Stunden gelaufen. Mit der Sicherheit, in dem Moment kohlenhydratfrei zu sein, also nur im Fettstoffwechsel zu laufen. Und abends habe ich reingehauen. Richtiggehend gefuttert. Ganze Schalen Obstsalat, aber auch Industriemüll. Habe Kohlenhydrate wieder gebunkert.
    So muss man also auf Kohlenhydrate nicht wochenlang verzichten, sondern nur tageszeitweise. Muss aber die Anstrengungen auf sich nehmen, jeden Tag aufs Neue die entsprechende Muskulatur leer zu machen von Zucker. Mit dieser Methode wurde ich zum 100-prozentigen,

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