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Metabolic Power

Titel: Metabolic Power Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Strunz
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allem eiweißreiches Futter, das viel vom Eiweißbaustein Leucin enthielt, aktivierte mTOR besonders stark, machte die Ratten lange satt. Injizierten die Forscher den Tieren mTOR-hemmendes Rapamycin, verspürten diese kein Sättigungsgefühl und hörten nicht auf zu fressen. Man vermutet, dass mTOR und Leptin im Gehirn zusammenspielen und gemeinsam den Appetit vertreiben. Außerdem wollen die Forscher nun daran arbeiten, wie und ob man Leucin gezielt einsetzen kann, um Übergewicht zu bekämpfen. Ich weiß, wie das geht. Ich mixe mir, wenn ich abnehmen will, alle vier Stunden einen Eiweißshake.
Schlank im Schlaf mit HGH
    Die stärkste fettverbrennende Substanz in Ihrem Körper heißt Wachstumshormon (HGH; Human Growth Hormone). Es lässt Muskeln wachsen und Fett schmelzen. Die Hypophyse übergewichtiger Menschen produziert weniger vom körpereigenen Jungbrunnen als die eines Normalgewichtigen. Stress, Angst, zu viel Fett und Cholesterin im Essen oder eine Schilddrüsenunterfunktion lassen den HGH-Spiegel ebenfalls in den Keller gehen. Bewegung, Krafttraining, viel Eiweiß und wenig Kohlenhydrate auf dem Teller animieren die Hypophyse, mehr Wachstumshormon zu produzieren. Sie werden zum Fettverbrenner. Und wenn Sie das wissen - und anwenden -, dann werden Sie schlank im Schlaf: einfach abends die Kohlenhydrate weglassen - und schon wird das Wachstumshormon nachts aktiv.
    Bild 1

    small talk

    Wenn Essen zur Sucht wird
    Exzessives Essen tut im Gehirn nicht viel anderes, als wenn man Drogen nimmt. Das untersuchte der Neurowissenschaftler Michael Cowley. Er fand heraus, dass sowohl beim Konsum von Drogen als auch beim Konsum von Essen das Ghrelin eine Rolle zu spielen scheint. Vor allem im Belohnungszentrum im limbischen System agiert es. Studien mit übergewichtigen Menschen zeigten dort ein Aktivitätsmuster, das dem von Drogenabhängigen sehr ähnlich ist. Sowohl beim Ess- als auch beim Drogensüchtigen findet man ein Aktivitätsdefizit im mesolimbischen Bereich. Die zwanghafte Einnahme von Essen oder Drogen könnte also einfach ein Versuch sein, dieses Defizit auszugleichen. Könnte. Sagt der Wissenschaftler. Der Theoretiker. Praktiker dagegen wissen: Es gibt eine sichere Möglichkeit, das Belohnungssystem zufrieden zu stimmen. Über Dopamin. Über Serotonin. Stimuliert durch Bewegung. Wer sich regelmäßig bewegt, landet auch nachts wesentlich seltener am Kühlschrank.
Die Diktatur der Dickmacher
    Warum haben wir eigentlich manchmal Hunger, obwohl wir definitiv keinen Hunger haben dürften? Der Magen befriedigt ist, die Fettzelle voll? Da gibt es neben dem Hauptdiktator namens raffiniertes Kohlenhydrat - Mehl, Stärke, Zucker - noch weitere Aperitifs des Lebens: Die Uhr: Kennen Sie den Pawlowschen Versuch mit dem Hund, dem allein beim Klingeln der Glöckchen schon das Wasser im Munde zusammenlief? Genauso arbeitet die Routine mit uns. Sie konditioniert den Körper, sein Frühstück, sein Mittag- und Abendessen jeden Tag zur selben Zeit einzufordern.
    Das Lieblingsgericht: Forscher haben Menschen Bilder von Salat und Big Mac und Karottengemüse und Torte und Eis u. Ä. vorgelegt. Und dabei mit dem Magnetresonanztomografen ins Gehirn geguckt. Appetit funkte das Gehirn nur, wenn ein Lieblingsgericht auf dem Foto war - auf das man gerade Lust hat. Heißt: Mamas Apfelkücherl passen immer noch rein. Unbefriedigtes Bedürfnis: Sogar wenn gerade eine Riesenportion Schweinebraten mit zwei Knödeln im Bauch verschwunden ist, ist noch Platz für das Tiramisu. Weil nach Herzhaftem der Wunsch nach etwas Süßem noch nicht befriedigt ist. Meist reicht es schon, eine Frucht mit unter den Salat zu mischen - und der Süßhunger ist weg.
    Der Duft: Nichts wirkt stärker auf unser Emotionszentrum im Gehirn als Duft. Dem, was da
aus der Bäckerei oder dem Kochtopf wabert, kommen wir einfach nicht aus. Duft kann sogar die Bauchspeicheldrüse dazu bringen, ihr Insulin in den Kreislauf zu kippen. Das uns denken lässt: »Hui, jetzt hab ich aber Hunger.«
    small talk

    Meine zwölf Regeln, die den Appetit im Kopf zügeln
    Zu geregelten Zeiten essen. Das stoppt den Tanz der Appetithormone.
    Bunt essen. Der Kopf sagt nur: Danke, satt!, wenn alle Vitalstoffe angekommen sind.
    Voluminös essen. Das bedeutet: Gemüse, Gemüse, Gemüse. In der Suppe, im Salat, idealerweise vor dem Essen.
    Trinken. Das Glas Wasser vor dem Essen dehnt schon mal den Magen.
    Sinnlich essen. Augen und Nase essen mit. Möchten auch befriedigt werden.
    Meiden Sie

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