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Metabolic Power

Titel: Metabolic Power Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Strunz
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von Kohlenhydraten ernähren, wie das meist der Fall ist, sind auch die Zuckerverbrenner. Die haben in Ruhe einen RQ von 0,9, 0,95 oder sogar 1, sind also fast reine Zuckerverbrenner, haben allenfalls 20 oder 30 % fettverbrennende Enzyme. In Ruhe. Auf dem Sofa.
    Wenn die Menschen nun Sport treiben, sich belasten, die Treppe hochrennen, etwas tun, in der Hoffnung, schlank zu werden, ändert sich an dieser Zahl nichts: Sie haben weiterhin 20 bis 30 % fettverbrennende Enzyme. Sie verbrennen zwar mehr Energie durch das Laufen, aber der Anteil, der Fettanteil bleibt gleich - enttäuschend tief. Dieser Verlauf bleibt gleich bis zur anaeroben Schwelle. Bis knapp zum Grenzpuls verbrennen die Menschen unverändert 20 bis 30 % (oft auch nur 0 %) Fett. Von einer freilich höheren Kalorienmenge pro Stunde.
    small talk

    Auch fitte Menschen verbrennen wenig Fett, wenn …
    Auch der fitte Mensch, der viele Kohlenhydrate isst, hat nur 30 % Fettenzyme. Er kann sich zwar mehr belasten, kann schneller rennen, bevor seinen Fettenzymen die Luft ausgeht, der Muskel auf Zuckerenergie umstellt, er kann mehr Kalorien verbrennen aber viel Fett ist das dann unterm Strich auch nicht. Wenn seine Muskeln joggend in einer Stunde 800 Kilokalorien verbrauchen, bedeuten 30 % Fett 240 Kilokalorien, in gewichtigen Zahlen: 26,7 Gramm.

Kurve 2 - der normale Mensch, ein untrainierter Kohlenhydratesser
    Erschreckend! Auch hier findet man in der Regel in Ruhe 20 bis 30 % fettverbrennende Enzyme. Jetzt kommt der Unterschied: Sobald diese Menschen vom Sessel aufstehen und umhergehen, sich mit der Leistung einer Glühbirne, sich mit 40 Watt fortbewegen, also mit schier nichts, sinkt diese Zahl schon. Der Körper fühlt sich schon ein bisschen sauerstoffärmer, fühlt sich so belastet wie ein sportlicher Mensch in der Nähe des Grenzpulses: Der RQ steigt also bei leisester Belastung schon von 0,8 auf 0,85. Das bedeutet: Die Anzahl der fettverbrennenden Enzyme fällt von 30 auf 15 %. Und so geht’s weiter: Belastet sich der Mensch ein bisschen mehr, geht er also die Treppe zügig hoch, mit 80 Watt, treffen die meisten Menschen schon auf ihre anaerobe Schwelle. Verbrennen bereits nur noch Zucker.
    Das bedeutet praktisch: Die Treppe bringt nichts. Im täglichen Leben, im Alltag, beim Umhergehen, bei leichter Anstrengung sind fast alle untrainierten Menschen im reinen Zuckerstoffwechsel. Von wegen: Geh doch mal die Treppe hoch, statt den Aufzug zu benutzen. Rein theoretische Vorschläge, Kopfgeburten.
    Bild 118

    small talk

    Dem Fett an den Kragen
    Erst die Verringerung der Kohlenhydratzufuhr, des Effekts wegen am Anfang auf Null, erst die bringt ein Umpolen des Körpers auf Fettverbrennung. Und Bewegung ist - erst dann! - ein hilfreiches Verstärken des Effekts. Essen Sie eine Woche lang keine Kohlenhydrate. Beginnen Sie dann, sich zu bewegen, bei gedrosseltem Kohlenhydratkonsum. Nach vier Wochen verbrennen Sie Fett.
    Kein Mensch hat das mal nachgemessen. Wissen Sie, an was mich das erinnert? An Newton, an Einstein, aber besonders an Feynman, mein physikalisches Idol. Der gesagt hat: Wissenschaft ist nur das, was man persönlich erfahren oder nachgemessen hat.
    Gerade das Beispiel mit reiner Zuckerverbrennung schon bei 80 Watt, also beim raschen Treppensteigen, zeigt, wo bisher der Hase im Pfeffer lag: Wir glaubten, dass Bewegung Fett verbrennt. Ein Irrtum. Man muss dem Muskel erst den Kohlenhydrathahn zudrehen, Fettenzyme zum Arbeiten zwingen - dann verbrennt das Fett auf der Treppe, im Wald, auf dem Sofa.
Marathon ist Enzymrevolution
    Wussten Sie eigentlich, dass diese wissenschaftlich überzeugende Form einer Diät, die Enzymrevolution, das Umpolen der Körperzellen von Zucker- auf Fettverbrennung, in Deutschland schon längst eine Massenbewegung ist? Von zig
Tausenden regelmäßig am Wochenende betrieben wird? Freilich - ohne dass sie es wissen. Ungeübt, untrainiert versuchen sie, ihre kleinen Fettfressmonster zu zwingen, sich von der bequemen Zuckerverbrennung auf die unbequeme Fettverbrennung umzustellen. Ahnen Sie, was ich meine? Ja freilich - die Marathonläufer.
    MEINE
    Kohlenhydratleer zum 100-Prozentler
    Ich wollte auch mehr Fettverbrennungsenzyme. Wie habe ich das gemacht? Sie wissen ja, ich bin einfach mal fast jeden Tag fünf Stunden Fahrrad gefahren, volles Tempo, und war nach zwei Stunden, wie das Lehrbuch es voraussagt, leer. Kohlenhydratleer. An der Grenze zum Unterzucker. Und bin dann weitergefahren mit Eiweiß in der Flasche. Warum

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