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Metabolic Power

Titel: Metabolic Power Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Strunz
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Widerstand. Allerdings: Einen Braten mit fetter Sauce sollten Sie dann nicht im Bauch haben. Der verfälscht das Ergebnis.

Schlankkapital Mitochondrien
    Sie wollen Fett verbrennen. Also brauchen Sie auch viele fröhliche Mitochondrien, die Kraftwerke, in denen der Muskel Energie erzeugt. Eine untrainierte Muskelzelle sieht traurig aus. Schlapp, fahl, mit ganz wenigen kleinen Mitochondrien drin. Wenn Sie nun Ausdauertraining machen, trainieren Sie die langsam zuckenden Muskelfasern (siehe Kasten). Und da passiert dann etwas Herrliches: Sie röten sich, durch Myoglobin, das Sauerstofftransportschiffchen, die Mitochondrien wachsen und vermehren sich. Und mit ihnen die Aktivität der fettfressenden Enzyme, die in den kleinen Fettverbrennungsöfchen ihre Arbeit verrichten. Außerdem baut Ausdauertraining das Netz feiner Blutgefäße (Kapillaren) in unseren Muskeln aus, also die Straßen für den Sauerstofftransport.
    Das nenne ich Enzymrevolution: Mehr Mitochondrien, mehr Myoglobin, mehr fettabbauende Enzyme und mehr Blutgefäße bedeuten, dass die Muskeln mehr Fett verbrennen. Denn das geht nur mithilfe von Sauerstoff.
ATP - das schnelle Futter
    Die Streichhölzer des Muskels, der Muskelzelle, die energetische Währung, heißen ATP (Adenosintriphosphat). Damit das Tauziehen im Muskel stattfinden kann, verbraucht die Muskelzelle immer ein Streichholz. Der Vorrat reicht für sieben Sekunden. Für einen Sprintweltrekord, für das Stoßen von 200 Kilo. Würde dem Muskel der ATP-Vorrat ausgehen, wäre er so erschöpft, dass er nicht einmal mehr Hände schütteln könnte. Aber für Nachschub ist gesorgt. Der Tank wird stetig wieder aufgefüllt, durch die Ihnen mittlerweile bekannten Energievorräte des Körpers: Kohlenhydrate - also Zucker - und Fett.
    Der ATP-Vorrat muss immer wieder aufgestockt werden, sonst wird der Muskel bretthart, bewegungsunfähig. Kann sich weder entspannen noch anspannen. Der Muskel kann sein ATP aus Zucker und Fett gewinnen.
    Bild 85

    Die Fettverbrennung ist unglaublich effektiv. Sie findet nur mit Sauerstoff statt, das nennt man »aerob«. Und die Fettsäuren werden in den kleinen Fettverbrennungsöfchen, den Mitochondrien, die in der Muskelzelle wohnen, zu Energie umgewandelt. Kurz und gut: Fett verbrennen Sie, wenn die Lunge genug Sauerstoff aus der Luft filtert, das Blut genügend Sauerstoff transportiert und dann im Muskel davon genügend aufgenommen wird. Also wenn Sie sich nicht zu sehr anstrengen, wenn Sie nicht hecheln. Wenn Sie und Ihr Muskel genügend Sauerstoff zur Verfügung haben und wenn die Enzyme für die Fettverbrennung schon in Ihrem Körper wohnen. Ein einziges Fettmolekül füllt den Muskel übrigens mit rund 130 ATP-Molekülen.
    small talk

    Muskelfasertypen
    Im jedem Muskel stecken schnelle und langsame Muskelfasern. Die einen ackern für die Kraft, die anderen für die Ausdauer. Doch wie viele wovon im Muskel wohnen, wird einem in die Wiege gelegt. Es gibt Muskeln, die mehr von der einen Sorte oder der anderen haben. So stecken im Bizeps zum Beispiel von Natur aus viele schnelle Fasern. In der Wade hingegen stecken viele langsame Fasern.
    ● Die schnellen Typ-2-Fasern oder auch weißen Muskelfasern können sich mit unglaublicher Kraft und rasender Geschwindigkeit kontrahieren. Für kurze Zeit, für einen Sprint oder das Wuchten von schweren Gewichten. Dabei entwickeln die Fasern einen gigantischen Appetit auf ATP-Moleküle, die sie ohne Sauerstoff herstellen: anaerob. Die weißen Muskelfasern sind Zuckerverwerter. Sie enthalten nur wenig Myoglobin, den roten Muskelfarbstoff, der den Sauerstoff in der Muskelzelle transportiert. Deswegen auch ihr Name »weiße Faser«. Nur ein paar Fettverbrennungsöfchen wohnen in ihnen. Sie verbrennen also vor allem Zucker, sind somit keine guten Ausdauergaranten. Doch für den Gelenkschutz und starke Knochen sind sie unentbehrlich.
    ● Die langsamen Typ-1-Fasern, auch bekannt als rote Fasern, zucken ganz langsam und bringen lange und anhaltend Energie. Viele langsame Muskelfasern sind das Grundkapital für Ausdauer. Diese Fasern sind zäh und wollen sich nicht so recht aufblasen lassen durch Krafttraining. Doch auch sie wachsen. Die roten Fasern stecken voller Mitochondrien, die mit Sauerstoff (aerob) Fett und Zucker verbrennen. Sieso enthalten viel Myoglobin, das den nötigen Sauerstoff kurz speichert.

    Von beiden Typen haben wir jeweils etwa 50 %. In der Regel. Es gibt wie immer Ausnahmen von der Regel, Menschen mit einem Verhältnis

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