Metabolic Power
zu verbrennen, auch immer ein bisschen Zucker. Um Fettmoleküle in den Zitronensäurezyklus einzuschleusen und sie zu verstoffwechseln, sind immer ein paar Zuckermolekülchen nötig. Deswegen gibt es die süßen Tränken beim Marathon oder der Tour de France. Die einen mit kleinen Portionen Kohlenhydraten versorgen, damit man nicht zusammenklappt. Übrigens: Manch einer, der einen schlecht laufenden Fettstoffwechsel hat, rettete sich von Zuckerstation zu Zuckerstation.
Fazit: Der Körper lernt durch die Enzymrevolution, seine Zuckervorräte sparsam zu gebrauchen. Genauso wie der Leistungssportler durch stundenlanges, langsames Fettstoffwechseltraining seinem Körper beibringt, die Kohlenhydratspeicher zu vergrößern und zu schonen, damit sie möglichst lange den Fettstoffwechsel unterstützen können - und für Höchstleistung zur Verfügung stehen.
Mutieren Sie vom Zwei- zum Zwölfzylinder
Und noch etwas passiert, wenn Sie sich täglich bewegen, Nordic walken, laufen: Der Körper spürt, was Sie von ihm wollen, die Körperzellen merken, der will mehr von uns und … sie passen sich an. Sie adaptieren sich. Das, was jetzt folgt, war für mich immer eine kleine Sensation. Die Tatsache nämlich, dass sich jetzt, wenn Sie sich körperlich anstrengen, die Anzahl der Kraftwerke in den Zellen, in den Muskelzellen, vermehrt. Die wollen eben mithalten, die wollen den Anforderungen, die Sie an die Muskelzelle stellen, gerecht werden. Sie bekommen mehr Kraftwerke. Erst werden die kleinen Dinger, die jetzt fettfressenden Monster, größer, und dann werden sie mehr. Sechsmal mehr scheint das Optimum zu sein. In der Sprache der Wissenschaftler: Der Energieumsatz steigt um den Faktor sechs. Oder: Das Mitochondriengewicht steigt um den Faktor sechs. Diesen Vorgang nenne ich »vom Zweizylinder zum Zwölfzylinder«.
Wissen Sie, was das praktisch heißt? Im Alltag? Das bedeutet: mehr Lebensenergie. Denn in diesen Kraftwerken wird durch Verbrennung Lebensenergie hergestellt. Sie werden plötzlich vital. Sie springen morgens aus dem Bett und freuen sich. Sie greifen die Arbeit am Schreibtisch mit Elan an. Sie werden… ein neuer Mensch. Sie sehen, dass die Enzymrevolution nicht nur mit Fett und Gewicht zu tun hat, sondern mit viel mehr Lebensqualität, mit Lifestyle.
Der neue Körper kann ruhig genießen
Nach vier bis acht Wochen dürfen Sie dann wieder genießen: die frisch gebackene Kartoffel in Sauerrahm oder Crème fraîche. Pasta mit einer delikaten Sauce. Reis mit ein paar Butterflöckchen, angebräunt. Oder eben das knusprige Frühstücksbrötchen, das Brioche, noch warm … Stimmt: Kohlenhydrate schmecken. Leider stimmt auch: Kohlenhydrate bringen uns um. Eine reine Mengenfrage. Und leider isst ja nicht unser Gehirn, sondern unser Bauch. Also wird die Menge, weil es schmeckt, leider immer ungesund viel sein.
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Der Ausweg? Ganz einfach: Schaffen Sie sich einen neuen Körper. Schaffen Sie sich einen neuen Stoffwechsel. Einen Stoffwechsel, der mit Kohlenhydraten in der von Ihnen gewünschten Menge fertig wird. Der sie verarbeitet, verbrennt.
Sie wissen, dass das geht: Denken Sie mal kurz über einen Landarbeiter auf dem Feld nach. Der elf Stunden hart auf dem Feld schuftet. Der hat kein Problem mit zu viel Brot oder Kartoffeln. Ganz sicher nicht. Denken Sie einmal über einen Bauarbeiter nach, der den ganzen Tag Steine schleppt. Der hat mit Kohlenhydraten wirklich kein Problem. Oder mit einem Fußballspieler der Nationalmannschaft, der täglich trainieren darf. Sie kennen deren Figur: schlank, rank, muskulös. Die vertragen Nudeln bis zum Abwinken.
Aber nicht Sie. Sie sitzen im Zweifelsfall viel am Schreibtisch. Sie müssen geschickt vorgehen. Sie müssen sich einen Stoffwechsel schaffen, der es Ihnen erlaubt, Ihren Genüssen nachzugehen.
Und diesen Stoffwechsel kann man sich basteln. In wenigen Wochen. Weil Sie in dieser Zeit ein bewegter Mensch werden. Also ein bisschen vom Geheimnis der Sportler, der Bauarbeiter, der Landarbeiter in Ihr tägliches Leben einbauen: Bewegung, deutlich mehr Bewegung.
Erfreulicherweise war dies ja eine ganz neue Erkenntnis der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, die in ihren allerneuesten Richtlinien, Punkt 10 (Seite 31), auch die Bewegung mit aufgenommen hat. Das ist tatsächlich bemerkenswert für eine Ernährungsgesellschaft. Denken Sie kurz einmal darüber nach. Und dann beschäftigen Sie sich mit dem zweiten Tatort: Ihrem Muskel.
Weshalb ist Bewegung so
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