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Metabolic Power

Titel: Metabolic Power Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Strunz
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oder einen Monat lang keine Kohlenhydrate essen soll, was denn dann? Na, da dürfen Sie selbst nachdenken. Siehe oben die Verzehrliste der Olympioniken.
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Ein tiefer Blick in den Muskel
    i nsgesamt haben Sie etwa 400 bis 600 Muskeln. »Etwa« deshalb, weil in der Literatur manche Muskelgruppen zu einem Muskel zusammengefasst werden. Diese Muskeln koordinieren Ihre Bewegung, ob Sie sich in der Hängematte umdrehen oder auf dem Eis Pirouetten drehen. Auch wenn Sie sitzen oder liegen, sind Muskeln aktiv, die in steter Kleinarbeit die Haltung kontrollieren. Muskeln sind das A und O jeder Bewegung, auch wenn sie noch so klein ist. Selbst wenn wir unser müdestes Lächeln aufsetzen oder die Stirn runzeln, sind daran bereits über 40 Muskeln beteiligt. Allein die Augenmuskeln bewegen sich über 100 000-mal am Tag.
    Muskeln hat man immer gleich viel. Nur leider hapert’s oft an der Masse. Die Muskelmasse macht bei der Frau etwa 25 bis 35 % des Körpergewichts aus, beim Mann 40 bis 50 %. Ein gesunder kraftvoller Körper besteht also nahezu zur Hälfte aus Muskelmasse. Ein kranker, müder Körper besteht dagegen zu 30 % und mehr aus Fett.
Lauter kleine Energiekabel
    Wenn Sie Lust haben, dann kommen Sie kurz mit auf die Schulbank. Ein bisschen Biologie: Ein typischer Muskel hat einen Muskelbauch, der zu beiden Seiten abnimmt und in eine Sehne mündet. Diese Sehnen sind an den Knochen festgeschweißt. Der Muskel zieht sich zusammen
und entspannt wieder, wodurch sich Knochen aufeinander zubewegen. Für die Dehnung braucht es stets den Gegenspieler, den Antagonisten. Selbst die kleinste Bewegung ist in aller Regel das Teamwork von vielen Muskeln oder Muskelgruppen.
    Der Skelettmuskel besteht aus einer Vielzahl von Untereinheiten. Zunächst wären da die Faserbündel, aus denen sich der Muskel zusammensetzt. Legt man sie unter ein Mikroskop, erkennt man, dass die Faserbündel aus weiteren Untereinheiten, den einzelnen Muskelfasern, bestehen.
    Stellen Sie sich den Muskel als ein Kabel vor, in dem die einzelnen Fasern wie lauter kleine Energiekabel liegen. Jede Faser ist umgeben von einer Zellwand und enthält Mitochondrien - die Zellkraftwerke - und wiederum Hunderte kleine Energiekabel, die Myofibrillen. Diese sind wie bei einem Regenwurm wiederum aus lauter Kammern zusammengesetzt, aus Sarkomeren. Allein im Bizeps stecken zehn Millionen solcher Sarkomere. Der Sitz Ihrer Bewegungsmotoren. Die Sarkomere sind aus verschiedenen Eiweißen aufgebaut. Für die Kontraktion sind die beiden Eiweißfäden Aktin und Myosin verantwortlich. Am Myosin hängen lauter kleine Häkchen, die eine Querverbindung zum Aktin herstellen.
Das Tauziehen im Muskel
    Schläft der Muskel, sind diese Myosinhäkchen krumm und hängen kraftlos am Aktineiweißfädchen. Wenn Sie den Muskel anspannen, öffnet sich die Querverbindung, streckt sich das Myosinhäkchen, greift ein Stück weiter am Aktinfädchen ein und krümmt seinen Haken. Das Sarkomer schrumpft und wird durch das Ineinanderschieben der Eiweißfädchen dicker. Dieses Tauziehen setzt sich bis zu 50-mal in der Sekunde fort. Sie spüren, wie der Muskel sich kontrahiert und dicker wird.
Das bringt den Muskel in Aktion
    Das Gehirn schickt dem Muskel den Befehl: Spann dich mal an. Und zwar über Nervenbahnen. Eine Nervenbahn endet an mehreren Muskelzellen. Die reagieren auf ein elektrochemisches Signal mit Kontraktion. Liegen diese Nervenbahnen brach, weil man sie nicht benutzt, verenden sie. Aber man kann sie wieder wach küssen. Wie das Dornröschen. Auch nach jahrzehntelangem Schlaf. Mit Krafttraining.
    small talk

    Wie viel Muskelmasse haben Sie?
    Das sagt Ihnen Ihre normale Waage nicht. Sie bildet nur Kilos ab, aber nicht, ob diese aus lästigen Fettmolekülen bestehen oder aus herrlicher Muskulatur. Eine dünne Person kann Übergewicht haben oder ein vermeintlich dicker Mensch von der Natur optimal ausstaffiert sein. Fett ist viel leichter als Muskulatur. Nie werde ich den Gesichtsausdruck eines Models vergessen, die in meinem Seminar erfuhr, dass sie bei schlanken 48 Kilo 42 % Körperfett herumschleppte. Sie hatte sich die Figur erhungert - auf Kosten der Muskeln. Allerdings kenne ich auch dynamische 90-Kilo-Brocken mit nur 10 % Fett - sie bestehen aus Muskeln. Das wahre Gewicht zeigt die Bioimpedanz-Analysewaage. Sie schickt über die Fußsohlen Leichtstrom durch den Körper und misst so die fettfreie Körpermasse - diese enthält mehr Wasser, hat also einen anderen elektrischen

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