Metabolic Power
Eiweiß? Weil der Körper zwar mit der Fettverbrennung gezwungenermaßen anfängt, aber gleichzeitig versucht er, sich Kohlenhydrate zu produzieren - aus Eiweiß. Aus Alanin. Aus Muskeleiweiß. Das verhindert man, indem man Eiweiß von außen zuführt. So hatte ich von den fünf Stunden täglich die letzten drei Stunden reines Fettverbrennungstraining. Und wurde in wenigen Wochen zum 100-Prozentler. Zu einem Menschen mit 100 % fettverbrennenden Enzymen. Sagt jedenfalls die Spirometrie. Das war wirklich eine Enzymrevolution in meinem eigenen Körper. Nein, das müssen Sie nicht nachmachen. Ja, Sie dürfen aber…
Sicherlich haben Sie solchen Menschen schon einmal zugehört, wenn sie vom Marathon reden. Fast immer ist die Rede von etwas ganz Grauslichem. Dem sogenannten Mann mit dem Hammer. Der Mauer, gegen die man anrennt bei Kilometer 32. Dann, so sagen sie, würde der Marathon erst beginnen. Vorher sei das ja ein Kinderspiel.
Nach zwei Stunden ist ein Tank leer
Erfahrungsgemäß nämlich sind die Kohlenhydratvorräte im Laufmuskel etwa bei Kilometer 32, etwa nach guten zwei Stunden, erschöpft. Relativ schlagartig. Und dann stehen die Muskelzellen dumm da. Die haben keine Energie mehr. Die müssen jetzt plötzlich, wenn sie überleben wollen, auf Fettverbrennung umstellen. Bloß - das können die ja noch gar nicht. Das haben die noch nie geübt. Man überfällt die einfach. Und nicht etwa, wie wir das mit Ihnen tun, in Ruhe, im Lesesessel, sondern unter Volldampf. Bei Höchstleistung. Wenn der Körper nicht 100 Kilokalorien pro Stunde, sondern 600 bis 800 Kilokalorien pro Stunde umsetzt. Dann sollen die armen kleinen Fettfressmonster plötzlich etwas Ungewohntes, völlig Neues schlagartig hervorragend können?
Das können die nicht. Das können vielleicht ein paar. Ein kleiner Teil der Mitochondrien. Und das merkt der Läufer. Schlagartig wird er langsamer. Schlagartig fällt ihm alles schwer. Was gerade noch leichtfüßig vor sich ging, wird jetzt mühsames, schmerzhaftes Herumtapsen. Und diese wenigen, willigen Mitochondrien
müssen jetzt auch noch mit 10 % mehr Sauerstoff versorgt werden. Das fordert ja die Fettverbrennung. Sauerstoff, den der Läufer gar nicht mehr hat. Er wird noch mühsamer atmen und noch langsamer werden. Und von jetzt ab nur noch mit Willenskraft dem Ziel zustreben.
Kohlenhydratleer heißt das Geheimnis für Erfolg
Das Trainingsgeheimnis der Weltbesten, der Weltmeister im Marathon lautet völlig logisch: »Ich trainiere häufig die letzten sieben Kilometer!« Die meinen damit: erst die Muskulatur völlig kohlenhydratleer machen, dann sieben Kilometer rennen. Genau. Das ist die Enzymrevolution. Das haben die geübt, und das sollte jeder Dicke Deutschlands - natürlich bequem sitzend - üben. Diese Umstellung von Zuckerauf Fettverbrennung. Sie haben zwei Möglichkeiten: Dafür können Sie den Kohlenhydrathahn zudrehen oder die Kohlenhydrattanks leertrainieren.
Aus dem Marathonbeispiel lernen wir, dass das auch funktioniert. Dass der Körper einen wirklich versteht. Wenn man den Mund aufmacht. Wenn man ihm sagt, was man möchte. Und zwar knallhart. Null Kohlenhydrate - dann muss er Fett verbrennen. Dann tut er es auch, wie jeder von den Marathonläufern beweist. Denn sonst würden die ja ganz stehen bleiben bei Kilometer 32.
Wir machen das klüger. Wir überfallen unseren Körper nicht mit der Enzymrevolution. Wir gewöhnen ihn langsam und lieb daran. Wir verzichten eine Zeit lang auf Kohlenhydrate und schaffen uns in drei Stufen den Muskel mit den richtigen Enzymkaskaden. In der ersten Woche gehen wir nur gemütlich spazieren - und drehen den Kohlenhydrattank einfach ab. Dann schaffen wir uns über Bewegung einen neuen Körper, der schon bei den ersten Schritten Fett verbrennt.
Die Enzymrevolution ist also auch ein höchst wertvolles Trainingsmittel für Marathonläufer. Klar geworden? Und jetzt verstehen Sie endlich auch, warum das Märchen von den Nudeln, die der Sportler unbedingt braucht, tagein, tagaus, wirklich ein Märchen ist. Das mag für den Kraftsportler oder für den Sprinter stimmen. Aber doch nicht für Ausdauerläufer. Und Sie verstehen plötzlich, warum die Olympiateilnehmer in Athen, also immerhin 11 000 Athleten, neben 270 Tonnen Obst und Gemüse zwar 210 Tonnen Fisch und Fleisch, aber nur 12 Tonnen Nudeln verzehrt haben. Die wissen Bescheid. Wir Kreisklassensportler glauben weiter an die Kraft der Nudel.
Denn - überlegen Sie mal: Wenn man zum Beispiel eine Woche
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