Metabolic Power
spannen ständig irgendwelche Muskeln an, obwohl Sie nicht viel davon spüren. Sogar eine Anspannung von 40 % Ihrer Maximalkraft merken Sie kaum. Obwohl Sie dabei Ihre Blutgefäße im Muskel abdrücken. Ihre Muskeln bekommen so keinen Sauerstoff mehr und schalten auf Zuckerverbrennung um. Laktat steigt an, und die Muskeln werden sauer und hart, Sie müde.
Der Punkt, an dem sich Laktatanhäufung und -verwertung die Waage halten, heißt anaerobe Schwelle. Sie ist die Grenze zwischen dem roten und dem grünen Bereich. Dem roten Bereich, den Sie meiden sollten, und dem grünen Bereich, in dem Sie gute Laune ernten und Fett verlieren.
Der Laktatanstieg im Blut hängt eng mit Laufpuls und Tempo zusammen. Deswegen
können Sie Ihre Grenze, bei der Sie gerade noch im grünen Bereich trainieren, über den Puls bestimmen. Den Grenzpuls.
Jeder hat einen ganz bestimmten Grenzpuls. Der eine bei 120, der andere bei 170. Ihren Grenzpuls finden Sie in keiner Tabelle. Doch Sie können ihn messen lassen (siehe Kasten) oder auch im Lauf der Zeit erfühlen. Der Grenzpuls ist der Puls vor dem Punkt, an dem Ihr Körper von Fett- auf Zuckerverbrennung umschaltet. Diesen Puls sollten Sie nicht überschreiten. Dieser Puls liegt unter dem Bereich, in dem der Körper mehr Laktat bildet, als er wegschaffen kann: bei ca. vier Millimol Laktat pro Liter Blut. Ungefähr. Denn diese Grenze kann sich ganz individuell ein wenig nach oben oder unten verschieben. Je nach Fitnessgrad. Der Grenzpuls ist täglich anders, täglich abhängig von Ihrer Laune, Ihrem Fitnessgrad, der Anzahl an bereits getrunkenen Tassen Kaffee, dem Wetter, der Tageszeit. Der Grenzpuls variiert also von Tag zu Tag. Und: Manche Menschen können mit fünf Millimol Laktat pro Liter Blut herumlaufen. Sich immer noch im grünen Bereich befinden, nicht übersäuern. Andere vertragen nur 3,8 Millimol pro Liter Blut ermüdendes Laktat.
small talk
Pulsgenau mit dem Leistungstest
Wollen Sie genau wissen, wo Ihre Enzyme relativ am besten für die schlanke Linie ackern? Dann machen Sie einen Laktatleistungstest bei einem Sportmediziner. Auf einem Laufband absolvieren Sie ein Joggingoder Walkingpensum, wobei die Belastung stufenweise erhöht wird. Alle 3 bis 5 Minuten wird die Geschwindigkeit um 1 bis 1,5 km/h hochgeschraubt.
Nach jeder Stufe entnimmt Ihnen der Arzt für die Laktatbestimmung einen Tropfen Blut aus dem Ohrläppchen und zeichnet den dazugehörigen Puls auf. Ihre Daten werden dokumentiert, der Puls wird ständig kontrolliert. Sie laufen so lange, bis Sie außer Atem sind. Sinn der Übung: Sie bekommen Ihren genauen Pulswert, Ihren Grenzpuls, an der anaeroben Schwelle. Also an der Schwelle, an der Sie gerade noch im Fettstoffwechsel laufen und der Kalorienverbrauch sehr hoch ist.I
Der grüne Bereich - Ihre Spielwiese
Laufen Sie im »grünen Bereich«. Dort, wo der Körper die Milchsäure in die Wüste schickt. Dort, wo Sie den Leistungskiller Laktat auf-, aber auch wieder abbauen können. Der grüne Bereich unter Ihrem Grenzpuls ist eine große Spielwiese, auf der Sie sich nach Herzenslust austoben oder einfach wohlfühlen können. Die Muskeln arbeiten mit genügend Sauerstoff, die Muskeln verbrennen Fett. Schon bei den ersten Schritten. Der Fettstoffwechsel schaltet sich nicht erst nach einer halben Stunde Laufen ein. Ich weiß gar nicht, warum dieses Märchen immer noch herumgeistert. Fett verbrennen Sie, wenn Sie die ersten Schritte tun. Wie viel, das kommt auf Ihre Enzymkaskaden an. Die Sie im grünen Bereich trainierend vermehren. Jeder Schritt hilft dabei, denn:
● Sie tunen Ihren Fettstoffwechsel auf Hochleistung. Ihre Fettverbrennungsfabriken, die Mitochondrien, vermehren und vergrößern sich.
● Sie vergrößern Ihre Energiespeicher im Muskel.
● Die Menge an Myoglobin verdoppelt sich.
Myoglobin, der rote Blutfarbstoff im Muskel, speichert Sauerstoff. Sie können so den Punkt, an dem der Körper sauer wird, zu viel Laktat anhäuft und in den Zuckerstoffwechsel fällt, hinausschieben. Sie laufen also schneller, verbrennen mehr Fettkalorien, ohne sauer zu werden.
● Die Blutgefäße im Muskel vermehren sich. Der An- und Abtransport von Nähr- und Abfallstoffen klappt reibungslos. Genügend Sauerstoff kommt im Muskel selbst bei schnellerem Tempo an.
Laktat ganz praktisch
Sie wissen, wie wichtig es ist, so nah wie möglich an diesen Grenzpuls zu kommen, aber nicht darüber. Nur, Sie kennen den Puls nicht. Sie waren nicht beim Arzt. Sie haben keine
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