MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

Vorschlaghammer gewesen, und unerträgliche Schmerzen schossen sein Bein hoch. Es war nicht gebrochen, aber etwas war verrutscht, was ihn am Aufstehen hinderte. D_Light blickte verzweifelt zu Lily und ihrer Angreiferin hinüber, wie sie auf der Bühne umhertanzten. Lily rannte nicht, aber sie kämpfte auch nicht, sondern wich bloß aus. Vielleicht wusste sie, dass das Produkt über sie herfiele, wenn sie sich in die Menge ringsumher zurückziehen würde. Hier auf der Bühne hatte sie zumindest Platz zum Manövrieren. D_Light hätte das für die Wahrheit gehalten, nur gingihm plötzlich auf, dass Lily lachte. Lachte! Und nicht das halb verrückte Gelächter von jemandem, dessen Stresskapazität überladen war. Es war echte, ungebrochene Heiterkeit. Sie war erstaunlich! Jemand bombardierte D_Lights Hinterkopf mit etwas Weichem und Wässrigem, aber das war ihm gleichgültig. Er musste dieses wundervolle Mädchen retten!
    Trevas Opfer war eine größere Herausforderung als erwartet. Die hungrige Sucherin war auf die Bühne gekommen, um diesem Menschen mit bloßen Händen und Fängen Glied um Glied auszureißen, aber das kleine Mädchen blieb nach wie vor außer Reichweite. Treva zog ihren Betäubungsknüppel heraus, und der korrodierte Stock streckte sich unter einer Reihe von Klicks. Er erschien wie eine simple Stange, und es war nichts Bemerkenswertes an der Waffe, aber Treva konnte mit einem Hieb einen Mann niederschlagen, der weitaus größer und stärker als dieses kleine Rehkitz von Mädchen war. Alle Sucher besaßen die Erlaubnis, moderne Waffen zu tragen, speziell eine »Erlaubnis für modere Waffen niedriger Wirkkraft«. Das bedeutete, dass Treva legal jede Waffe verwenden konnte, die nicht tödlich war, begrenzte Reichweite und eingeschränkte Effektivität hatte. Ihr Knüppel entsprach dieser Voraussetzung, aber Treva wünschte sich bald, sie hätte eine mächtigere Waffe, denn dieses neckende kleine Fleischpüppchen duckte und wand sich weiterhin und wich den wilden Schwüngen der Sucherin aus.
    Da Lily in Gefahr war, drängelte Brian immer heftiger nach vorn zur Bühne. Jetzt war seine Zeit gekommen. Seine Zeit, das zu tun, wofür er sein ganzes Leben lang trainiert hatte, und er wollte sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Er setzte den Kolben von Tiffany ein, seinem Knüppel, um die Leute zur Seite zu schieben, und nachdem er die Bühne erreicht hatte, sprang er hinauf wie ein Mann, der über eine Latte setzte. Der Wächter landete auf der Seite und wälzte sich in einer einzigen geschmeidigen Bewegung auf die Füße. Hinter sich vernahm er lautes Gebrüll.
Sie halten das für eine Theateraufführung
, dachte er höhnisch. VonLyra kam ein Blink herein, aber er ignorierte ihn, damit er sich weiterhin auf die nächstliegende Aufgabe konzentrieren konnte. Obwohl die Frau, die den Knüppel nach Lily schwang, keine Produkttäts auf den Wangen hatte, erkannte Brian in ihr sofort ein kampfbereites Produkt, gegen das er in seinen Trainingsstunden angetreten war. Er wusste, wie sie sich bewegten, unmenschlich in der Physik ihrer Aktionen, obwohl diesem hier die Präzision der meisten ihrer Art fehlte. Dann traf ihn ein Gedanke:
Meine Seele, Lily ist ebenfalls ein Produkt!
    Daran bestand kein Zweifel, als er Lily in Aktion sah. Kein Mensch hätte sich so schnell bewegen können. Nichts sonst hätte einem so heftigen Angriff auch nur eine Sekunde ausweichen können, ganz zu schweigen während der ganzen Zeit, die Lily bereits überlebt hatte. Aber es galt, keine Zeit zu verlieren. Lily war jetzt in eine Ecke getrieben worden, und diejenige, die ihr etwas antun wollte, näherte sich etwas langsamer und stellte dadurch sicher, dass sie sich selbst nicht zu sehr verausgabte und Lily keine Möglichkeit zur Flucht ließ. Diesem wunderschönen Wesen blieben bloß noch eine oder zwei Sekunden zu leben.
    Brian jagte los und sprang auf das Produkt wie ein Löwe, der einer arglosen Gazelle aufgelauert hatte. Bei der Landung setzte er jedoch die Füße auf und beugte die Knie, um den Aufprall abzufedern, sodass er reglos stehen bleiben konnte. Sein Trick hatte funktioniert. Das Produkt hatte ihn gehört, genau wie er gewusst hatte. Bei seiner Landung drehte sie sich um und schwang ihren langen Knüppel nach ihm, und die Spitze der Waffe pfiff nur Millimeter an seinem Brustkasten vorbei. Sie hatte ihn etwas näher erwartet, aber er hatte den Hieb vorausgeahnt. Es war ein Trick, den hyperempfindliche Produkte gern mit