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MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

Titel: MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Landstrom
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Erstaunlicherweise sprang das Mädchen – das Trevaden ganzen Weg gejagt hatte – der Sucherin auf den Rücken und rang kreischend mit ihr. Treva spürte den dumpfen Stich einer Klinge, mit der Lily ihr auf Schulter und Hals einstach. Zum Glück für die Sucherin war ihr Opfer nicht so sehr ans Angreifen gewöhnt wie ans Ausweichen, und Treva schätzte ihre Verletzungen als nicht bedrohlich ein.
    Treva biss dem Ärger erregenden Mann in die Kehle und riss dann den Kopf zurück, wodurch sie effektiv Brians Halsschlagader durchtrennte. Er fiel tot zu Boden, und Blut sprudelte ihm aus dem Hals. Da sie das Ärgernis jetzt los war, wandte sich Treva wieder dem kleinen Mädchen auf ihrem Rücken zu, demjenigen, das sie sich eingeprägt hatte. Der Duft ihres Opfers, das sich an sie geklammert hatte, war überwältigend. Bald würde sie schmausen. Und wenn sie den schlimmsten Hunger gestillt hätte, würde sie von dem anderen schmausen, dem Mann, der mit seinem erbärmlichen kleinen Messer auf sie zugehumpelt kam.
    Die blutrünstige Sucherin schnappte sich eine Handvoll von Lilys Haar, und gerade als ihr Gehirn den Muskeln das Signal schickte, sich ihr Opfer vom Rücken zu ziehen, spürte Treva das wunderbarste Gefühl ihres Lebens. Sie warf den Kopf in den Nacken und stöhnte in Ekstase. Daraufhin stürzte sie zu Boden. Sie bog den Rücken durch und fing an zu keuchen. Lily war nach wie vor auf Trevas Rücken und schnitt wild in sie hinein, aber die Jägerin spürte das Messer nicht; stattdessen wälzte sich die Sucherin sinnlich auf dem Boden. Die Stille der Menge war ohrenbetäubend. Dann zuckte Trevas Körper plötzlich in einer Explosion planloser Bewegungen und erschlaffte. Das Weiße in ihren Augen färbte sich rosa, als die Blutgefäße unter dem Druck platzten. Lily hing der Sucherin immer noch auf dem Rücken und hackte auf sie ein, als gäbe es kein Morgen. Blutspritzer bedeckten jetzt Lilys Leib, aber das konnte niemand unter der Illusion ihres Skinsuits erkennen. Trevas Gliedmaßen fingen heftig an zu zucken.
    D_Light, der sein verletztes Bein nachzog und sein Messer umklammerte, fiel auf die Sucherin und beteiligte sich jetzt an der grausigen Aufgabe, die gefallene Jägerin abzuschlachten.
    Love_Monkey war leicht in die Knie gegangen, um den Schock bei der Landung auf der Bühne zu absorbieren. Sie blickte auf die deutlich lesbare Anzeige ihres Emitters. Er hatte die E-Bots in Treva zum Ziel, die das Mittel MaxiDrive™ in sich trugen. Dieses Arzneimittel wurde oft als Wohlfühlmittel verwendet, war jedoch auch ein sehr effektives Aufputschmittel. Zweifelsohne trug die Sucherin MaxiDriver™ in ihrem Blutstrom für jene Zeiten mit sich, wenn sie einen zusätzlichen Adrenalinkick benötigte. Love_Monkey hatte den Emitter auf Endlosschleife gestellt, was bedeutete, dass er das Öffnungssignal immer und immer wieder und sehr rasch sendete. Dadurch leerten sich im Bruchteil einer Sekunde sämtliche vorhandenen Vorräte an MaxiDrive™ in den Blutstrom der Sucherin. Ihr Lungen- und Kreislaufsystem wurde überlastet, oder zumindest sollte das geschehen. Love_Monkey wusste nicht genau, ob ihr Emitter die Sucherin getötet oder lediglich unfähig zum Handeln gemacht hatte, während die anderen beiden sie erstochen hatten. So oder so, ihr Ziel hatte sie erreicht.
    »Meine Seele, das da unten ist wie der Mord an Julius Cäsar«, sagte Djoser, während ihre Gesellschaft der Vorstellung aus ihrem Kabinett zuschaute. Lyra hing die Kinnlade herab, und an niemandem im Besonderen gewandt, sagte sie: »Dafür werden wir alle neu formatiert.« Sweet_Ting sagte nichts. Sie hatte die Lippen geschürzt, und die Augen traten ihr noch mehr als sonst aus den Höhlen.
    Lily und D_Light hielten in ihrer Schlächterei inne, als würden sie aus einer Trance erwachen. In der großen Halle war es fast still. Völlig ausdruckslos sahen sie erst einander an und dann hinaus ins Publikum. Plötzlich brach ohrenbetäubender Jubel los. Die Punkteanzeige über der Bühne schoss in die Höhe, als die Einsätze des Publikums hereinströmten. Inzwischen hatten mehrere Wächter Stellung entlang eines Geländers bezogen, das die Szenerie überblickte. Ihre Armbrüste zeigten jedoch nach unten, da sie nicht wussten, worauf sie zielen sollten, denn Hunderte fanatischer Grokster eilten auf die Bühne, um die talentierten »Schauspieler« zu umarmen.

KAPITEL 26
    »Mein Vater nimmt keine Termine wahr und hält nur selten diejenigen ein, die er selbst

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