MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)
Unverständliches und kratzte verzweifelt und wie ein Wahnsinniger an seinem Arm. Daraufhin warf er sich auf die menschliche Mauer, riss sie an den Fugen auseinander und rief Lilys Namen. Es folgten Gelächter, Rufe und Gekreisch derjenigen Grokster, die er beiseite stieß. Er fand Lily fast sogleich und packte sie wild. Sie wand sich leicht aus seinem Griff, nahm ihn wiederum beim Handgelenk und wirbelte ihn herum. Er stand jetzt mit dem Rücken gegen ihre weiche, jedoch starke Gestalt gelehnt. Er spürte ihre feuchten Lippen, so voll und so weich, über sein Ohr gleiten. Flüsternd fragte sie: »Erinnerst du dich hieran? Erinnerst du dich daran, als ich dich so hatte? Hätte ich dich damals umbringen sollen?« Sanft biss sie ihn ins Ohrläppchen.
Er hörte einen berauschten Ruf aus der Mauer der Grokster ringsumher. »He, ich auch! Ich möchte auch gebissen werden!«
D_Light summte der Kopf, als die Effekte des LoveGas™ ihren Höhepunkt erreichten. »Du kannst mich jetzt umbringen, wenn du möchtest«, sagte er. Er wandte den Kopf, sodass seine Wange an ihren Lippen ruhte. D_Light kam sich bemitleidenswert vor, aber das war ihm egal. Wichtig war ihm im Augenblick nur, Lily glücklich zu machen. Leiber, die ein Meer aus Grokstern bildeten, drückten sich von allen Seiten gegen das Paar.
»Oh, schon gut.« In Lilys Augen schimmerten die Tränen, als sie ihn lachend wegschob. »Was haben wir getan?«
»Wir wollten uns küssen, glaube ich«, gab D_Light zur Antwort.
»Oh, wir wollten etwas Spaß haben!« Sie packte eine Handvoll Haar an seinem Hinterkopf und zog, sodass er das Gesicht nach oben richten musste. Anscheinend waren sie bis zum vorderen Bühnenrand gelangt. Mehrere Schauspieler waren anwesend, aber der Scheinwerfer war auf sie beide gerichtet. Lily kletterte, als wäre es völlig natürlich, hinauf auf die Bühne.
KAPITEL 25
»Oh mein Gott, das ist diese n00b-Schlampe da auf der Bühne«, sagte Sweet_Ting, und ihre Stimme klang metallisch gereizt.
Djoser sank in den Sessel aus CumfiMoss™ zurück und ließ das Becken unter den Tisch rutschten. »Was für eine unterhaltsame Überraschung!«, rief er aus.
Lyra runzelte die Stirn und sah sich nervös um. »Was zum Teufel tut sie da? Ihr Schleier ist unten! Will sie unbedingt erwischt werden?«
Da es sehr viele Bühnen in dem Groksta gab, wiesen die Adeligen ihre Vertrauten an, die fragliche Bühne heranzuzoomen. Zwei Künstler, ein Mann und eine Frau, hatten ein Duett gesungen. Nachdem sie jedoch gesehen hatten, dass die Berühmtheiten die Kontrolle übernahmen, wichen sie rasch in den Schatten zurück.
Lily nahm ihren Platz auf der Bühne ein. Leicht schwankend zeigte sie einen ernsten, vielleicht nachdenklichen Ausdruck. »Ich möchte diese Vorstellung den Nahrungsfischen in diesem See widmen«, verkündete sie, und ihre Stimme wurde von einem unsichtbaren Apparat verstärkt. »Ihr wisst schon, von welchen Fischen ich spreche«, neckte sie. Sie schürzte die Lippen, legte sich beide Hände an die Brust und flatterte damit in einer Nachahmung der schwächlichen Brustflossen des Nahrungsfischs.
Ungebeten drang Musik aus dem Nirgendwo, ein rhythmischer, tiefer Bass, unter dem der Fußboden zitterte. Auf dieses Stichwort hin öffnete Lily weit die Augen und schmetterte mit klarer, melodischer Stimme: »Weil die Fische …« Der Bass hörte auf, und dann spielte eine elektrische Gitarre eine langsame, von Herzen kommende Melodie, während Lily einen langen Augenblick innehielt und dann herausschmetterte: » … PRÄCHTIG SIND!«
Die simulierte Gitarre wurde wild, und dann setzte der Bass wieder ein und stieg zu einem Wirbel aus tiefen Schlägen an. An diesem Punktwarf Lily sich in die Luft. Sie sprang hoch, blieb scheinbar im Flug schweben und wand sich wie ein großer Lachs, der aus dem Wasser springt, um die nächste Hürde zu überwinden. Wieder und wieder sprang sie, während die Musik in wildem Rhythmus weiterspielte.
Der großzügige Pantomime kauerte auf einem Laufsteg, der die Bühne und die Menge überspannte, und feuerte mit seinem Gasgewehr ungezielt auf sie herab, sodass sich ein rosafarbener Dunst über den gesamten Bereich legte. Die LoveGas™-Grokster, die der Bühne am nächsten standen, wedelten hoch in der Luft mit den Armen, drückten sich eng aneinander und kreischten vor Vergnügen.
Lyra war sprachlos – fast. »Ist dir das peinlich?« Sie nickte zur Bühne hinüber.
»Nein, mir geht’s gut«, erwiderte Djoser
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