Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

Titel: MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Landstrom
Vom Netzwerk:
Menschen spielten – handle, als würdest du nicht wissen, dass sie kommen, lulle sie in den Gedanken ein, dass ihnen das Element der Überraschung zur Verfügung steht, und dann
Bamm!
, schlage zu, als hättest du Augen im Hinterkopf. Es war ein Zug, der Brian nur allzu vertraut war.
    Nachdem sie ihren Knüppel mit der Zuversicht geschwungen hatte, dass sie einen entscheidenden Hieb anbringen würde, und dann dochgefehlt hatte, stand Treva jetzt ungeschützt da. Brian wusste, dass seine Gelegenheit nur für den kürzesten aller Augenblicke bestünde, weswegen er bereits die gute alte Tiffany schwang. Nur wenige Momente zuvor hatte er den Knüppel auf eine leere Stelle geschwungen, aber jetzt – genau wie aufs Stichwort – stand der Stab seinem Schwung im Weg. Brian wäre der Arm des Produkts lieber gewesen, oder, noch besser, der Rumpf, aber der schlaue Wächter gab sich damit zufrieden, die schwere Knollenspitze seines Knüppels unter einem mächtigen Knall gegen den Betäubungsstab zu schlagen.
    Treva hatte den Hieb nicht erwartet. Sie verlor den Stab, der auf die harte Bühne fiel und klappernd in der tosenden Menge unten verschwand. Sie war außer sich vor Wut. Sie hatte dieses neue Fleischpüppchen, das mit dem Knüppel, aus dem Augenwinkel beobachtet. Im Vergleich zu einem Wesen wie ihr erschien der Angriff des menschlichen Wächters langsam und verwegen. Sie hatte erwartet, ihn mit einem einzigen Hieb ihres Stabs auszuschalten, aber die Sucherin hatte den hier unterschätzt. Jetzt hatte sie ihre Waffe verloren. Normalerweise hätte sie die Herausforderung durch einen würdigen Gegner genossen, aber jetzt war alles, wonach es sie verzweifelt verlangte, ihr Opfer. Und dieser Wächter ging dazwischen!
    Treva wandte sich dem Mann zu, der ein weiteres Mal mit dem Knüppel nach ihrem Kopf zielte, aber diesmal passte sie auf und duckte sich leicht darunter weg, und als der Knüppel an ihr vorübersegelte, warf sie sich auf ihn.
    Love_Monkey, die Aufseherin der Lounge, blickte von ihrem Thron hoch droben auf die Bühne hinab.
Das geht so nicht
, dachte sie. Wegen der Natur ihrer Arbeit waren Sucherinnen niemals ein willkommener Anblick, aber Love_Monkey war niemals Zeugin gewesen, wie sich eine in der Öffentlichkeit gehen ließ. Sanktioniert von der Göttlichen Autorität oder nicht, Love_Monkey würde ein so gewalttätiges Vorgehen während ihrer Schicht nicht zulassen. Ohne zu zögern, sprang sie von ihrem Balkon inden leeren Raum, achtzig Meter über dem Grokstaboden. Zunächst fiel sie rasch, aber dann verlangsamten Nanofäden nach und nach ihren Fall. Zu Zeiten wie diesen war Love_Monkey dankbar um die Sicherheitsmatrix des Grokstas, das Netz aus Fäden, die so dünn waren, dass sie fürs menschliche Auge unsichtbar blieben.
    Grokster durften die Sicherheitsmatrix nicht zum Spaß benutzen (obwohl sie oft versucht waren); vielmehr war sie dazu da, die hohen Punktstrafen zu vermeiden, die auf ungerechtfertigten Tod standen. Love_Monkey war jedoch nicht bloß eine Grokster, sie war die Aufseherin, und als solche tat sie, was ihr gefiel. Dies war ein echter Notfall. Während sie auf den Grokstaboden zustürzte, legten sich Milliarden von Nanofäden kreuzweise über ihren kleinen Leib, streckten sich und rissen dann, außerstande, ihrem Gewicht zu widerstehen. Doch obwohl die Fäden rissen, absorbierte jeder Einzelne eine winzige Menge ihrer kinetischen Energie, und deswegen verlor sie an Geschwindigkeit, je näher sie dem Boden kam. Der Schaden, der an der Sicherheitsmatrix entstand, konnte der Aufseherin gleichgültig sein, denn sie wusste, dass die Fäden sich selbstständig wieder arrangieren würden.
    Während ihres Sturzes hatte Love_Monkey einen Strahler aus einer QuickPocket™ in ihrem Kleid gezogen. Ihr Vertrauter hatte das Blutprofil der Sucherin aufgerufen, aber Love_Monkey war zu weit von ihrem Ziel entfernt, als dass der Strahler richtig funktioniert hätte. Während der Fußboden heransauste, stellte sie den Schalter auf ›tödlich‹ ein.
    Der menschliche Mann war an seine Waffe gewöhnt, und daher bekam Treva einige heftige Schläge ab, von denen einer ihr fast den Arm gebrochen hätte. Aber Sucher waren so gebaut, dass sie Schläge aushielten, und Treva hatte keine Zeit zu spielen, daher steckte sie die Schläge weg und fiel dann über Brian her. Sie riss mit ihren scharfen Fängen und stahlharten Nägeln unterschiedslos an seinem Fleisch, und sein Leib wurde rasch glitschig vom Blut.

Weitere Kostenlose Bücher