Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

Titel: MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Landstrom
Vom Netzwerk:
macht«, bemerkte Love_Monkey kalt zu Lyra. Wenn sich die kindlich gebaute Tochter von Dr. Monsa vor Mutter Lyra fürchtete, der großen und wunderschönen Adeligen, so ließ sie es sich nicht anmerken.
    Lyra lächelte freundlich auf das Mädchen hinab. »Es ist unbedingt erforderlich, dass wir mit ihm sprechen. Du kannst uns doch gewiss eine Audienz bei deinem Biovater verschaffen.«
    Love_Monkey lächelte süß. »Vielleicht als Bezahlung für die Live-Vorstellung, die Mitglieder eurer Gesellschaft uns gegeben haben – du weißt schon, bei der zwei unkenntliche Leichen oben auf der Bühne mitten in
meinem
Groksta zurückgeblieben sind?«
    Lyras Lippen wurden ganz schmal.
    »Sei es, wie es sei«, fuhr das Mädchen fort. »Ich werde nicht einmal nachfragen, weshalb eine tollwütige Sucherin eure Freunde gejagt hat oder wie ihr mit der Autorität in Konflikt geraten seid.«
    »Die Sucherin war ein ungehobeltes Produkt«, warf Djoser selbstgefällig ein. »Es sind lediglich Raubtiere. Gewiss musste eine mal durchdrehen. Wir, wir sollten aufgebracht sein. Mutter Lyra hat gerade einen guten Mann verloren, einen außergewöhnlich talentierten und hingebungsvollen Wächter. Es wird einiges kosten, einen neuen in Auftrag zu geben und auszubilden. Vielleicht sollten wir eine formelle Beschwerde hochladen.« Djoser sprach die Drohung ganz beiläufig aus, aber sein höhnisches Grinsen erlosch sofort beim Anblick des Ausdrucks auf Love_Monkeys Gesicht.
    Das Mädchen funkelte ihn an, die kleinen, bleichen Hände zu Fäusten geballt. Ihre wässrigen blauen Augen schossen dann zu einem ihrer Wächter hinüber, der in Habacht-Stellung in der Nähe stand, die geladene Armbrust bereit. »Ich schlage vor, dass du den Mund hältst«, knurrte sie, und Boshaftigkeit triefte aus jedem einzelnen Wort.
    D_Light saß auf dem weichen Hydrorankenboden und beachtete das Gespräch nicht. Er hatte sich den Skinsuit ausgezogen und trug lediglich seine Unterhosen. Ein Sanitäter mit Produkttäts kniete neben ihm und rieb einige Chemis in D_Lights Bein. Gleichzeitig huschte ein Medizinbot umher, aus dessen Metallkörper Gerätschaften hervorschossen und wieder eingezogen wurden, während er sein Routine-Diagnose-Protokoll abspulte.
    D_Lights Gedanken waren immer noch in Aufruhr. Nachdem er das Groksta und die überwältigende sensorische Überlastung hinter sich gelassen hatte, war er jetzt benommen und kam sich taub und stumm vor. Zum Glück hatte die Wirkung des LoveGas™ noch nicht nachgelassen, daher fühlte er sich trotz des Schmerzes im Bein gut.
    Lily lehnte in der Nähe an einer Wand. Sie sah ebenfalls aus wie gerade einem Kettensägenmassaker entsprungen. D_Light legte sich zurück, flach auf den Boden, streckte die Hand aus und streichelte ihr die Wade. Das Schneckenhaut-Material der Mikrolinsen zischte leise. Bei seiner Berührung riss sie die großen blauen Augen auf und sah ihn an. Ihr Ausdruck war neutral, eine unlesbare Maske, und sie rührte keinen Finger. D_Light starrte bloß zurück und lächelte für eine Zeitspanne, die sich anfühlte wie eine angenehme Ewigkeit.
    Völlig schockiert sah sich Katria immer wieder an, wie ihre gemietete Sucherin auf der Bühne vor Tausenden von Zuschauern abgeschlachtet wurde. Es war, als könne sie ihre Göttin hören, die sie auslachte. Zunächst waren die Dämonen allen Erwartungen zum Trotz dem Spankerghetto entkommen. Dann war ihr Weg von einer Reinigungsmannschaft saubergewischt worden. Dann war ihre Spur erneut im See verwischt worden, und jetzt das? Dieses grässliche öffentliche Spektakel? Konnte es sein, dass sich die OverSoul gegen sie verschworen hatte?
Meine Seele, prüfst du mich?
, überlegte sie.
    Diese Sucherin ist völlig durchgeknallt!
, pingte Rhemus.
    Das sollte sie nicht … das sollte sie einfach nicht tun
, war alles, was Katria zurücksenden konnte. Ihr war, als sei sämtliches Leben aus ihr gewichen.
    Ja, wo zum Teufel bleibt die Subtilität? Ich meine bloß, verdammt! Das …
Rhemus stolperte über die eigenen Gedanken.
Ich meine, zunächst wird das Werkzeug k. o. geschlagen, und jetzt wird unsere Sucherin gefraggt? Sind wir dagegen versichert?
Rhemus Blinkfaden war etwas verworren.
    Katria gab keine Antwort.
    Rhemus brach erneut das Schweigen.
Was jetzt? Ich kann eine weitere Sucherin beschaffen … soll heißen, wenn uns jemand eine verleasen will. Eigentlich bin ich der Ansicht, wir sollten es diesmal mit einem menschlichen Sucher probieren
.
    Nein
, sagte Katria

Weitere Kostenlose Bücher