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MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

Titel: MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Landstrom
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schließlich.
Ich riskiere keine weiteren Punkte mehr für die Jagd auf sie. Sie sind im inneren Heiligtum. Wenn sie rauskommen, werden wir’s erfahren, und wir können uns dann mit ihnen befassen
.
    Ja
, erwiderte Rhemus,
das entscheidende Wort hier ist ›wenn‹. Vielleicht wird dieser kleine berüchtigte darwinistische Panzerhandschuh des Doktors das Problem für uns lösen
.
    Schließlich wurde das MetaGame-Team durch die vielfachen Luftschleusen geführt, die den Eingang zum inneren Heiligtum bewachten, und dort alleingelassen. Love_Monkey, die Aufseherin und Gastgeberin der Eingangshalle, hatte ihnen die Erlaubnis erteilt, das innere Heiligtum zu betreten, aber bloß, weil sie sie aus den Augen haben wollte; zumindest hatte sie das gesagt.
    Dieses Arrangement war nicht das, worauf Lyra und Djoser gehofft hatten. Soweit sie es sagen konnten, erwartete Dr. Monsa sie nicht. »Also gehen wir einfach so hin? Wir sagen ihm, dass wir in der Nachbarschaft sind und überlegt haben, mal bei ihm vorbeizuschauen?«, sagte Djoser, aber seine Stimme schien von der fremdartigen Vegetation ringsumher verschluckt zu werden. Es war extrem dunkel, was für die Gesellschaftnicht weiter überraschend war, da der Aufzug, in dem sie hierher gelangt waren, anscheinend eine halbe Ewigkeit abwärtsgefahren war. Ihren Vertrauten zufolge befanden sie sich jetzt unter dem Grund des Sees.
    Alles war still, vom Schniefen und leisen Weinen abgesehen, das von D_Light und Lily kam. Noch immer blutbespritzt, hingen sie aneinander und beweinten verspätet den Verlust Brians.
    »Er hat uns gerettet!«, schluchzte Lily. »Er war ein Retter. Und das Ding …«
    »Er war wie ein Löwe, grimmig und ohne Gedanken an das eigene Leben«, sprudelte es aus D_Light hervor. »Oh, welch Entsetzen! Er war mein Bruder!«
    Lyra warf einen Blick auf die beiden Trauernden, und Verachtung umwölkte ihr Gesicht. »Meine Seele, wann lässt die Wirkung dieser Droge endlich nach?«
    Djoser sagte nichts, sondern lächelte nur. Moocher, sein Vertrauter, sah sich zu D_Light und Lily um, die übergroßen Augen auf sie fixiert.
Ah, ja, zeichne alles auf
, dachte Djoser.
Das wird später ein herzliches Gelächter wert sein
.
    »Fällt dir auf, Lyra, dass jedes Mal dann, wenn einer von deiner Gefolgschaft stirbt, dein neuer Freund D_Light irgendwie darin verwickelt ist?«
    Lyra verdrehte die Augen, und Djoser fuhr fort: »Gewiss hat er sich als nützlich erwiesen, und ich erwarte, dass wir mit seiner Hilfe sehr gut das Spiel gewinnen können, aber ich fürchte, das wird keiner deiner Angestellten überleben.«
    Lyra lachte. »Zum Glück für mich sind mir die Diener ausgegangen. Vielleicht wendet er sich jetzt deinen zu!« Sie blickte höhnisch grinsend zu Amanda hinüber, die ungeachtet des Gesprächs sorgfältig ihre Umgebung überwachte.
    »Oh, ich würde ihn nicht unterschätzen«, sagte Djoser. »Ich habe den Verdacht, er kann deine Leute aus der Ferne umbringen. Vielleicht solltest du mal deine Diener daheim überprüfen.«
    Lyra lächelte bei dieser Neckerei, aber sie musste gegen den Drang ankämpfen, einen Blink zu ihrem Haus zu öffnen. Das Team war zur Übereinkunft gelangt, mit niemandem zu kommunizieren, außer es wäre absolut notwendig, da niemand genau wusste, was die Autorität rückverfolgen konnte. Wahrscheinlich waren sie paranoid. Obwohl es zutraf, dass die Autorität einmal Blinks abgehört und die Gedanken der Spieler über ihre Gedankenchip-Schnittstellen gespeichert hatte, hatte sie später eine Reihe Gesetze erlassen – genannt die »Freien Behördengesetze« (FBG) –, an die sie sich halten musste. Offensichtlich waren diese Gesetze eine Reaktion auf eine Studie gewesen, welche die Autorität in Auftrag gegeben hatte und die zum Schluss gekommen war, dass bei Spielern, die wussten, dass sie abgehört werden konnten, eine Abnahme an »freien und innovativen Gedanken« zu verzeichnen gewesen war, was zu »suboptimaler Produktivität« führte.
    Trotzdem fühlte Lyra sich nicht geneigt, die Validität der FBG gerade jetzt zu testen. Dafür stand zu viel auf dem Spiel.
    Lyra richtete ihre Aufmerksamkeit auf das schwarze Blattwerk vor ihnen. Es war eine Dunkelzone, ein Ort ohne jegliche Nanosites, sodass niemand in eine Skin einloggen und etwas sehen konnte. Das schwache, grünliche Licht, das durch die Plexiportale hinter ihnen hereinsickerte, war ihre einzige Lichtquelle. Es war unheimlich und beunruhigend. Djoser und Lyra verbanden die Nachtsicht

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