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MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

Titel: MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Landstrom
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alltägliche industrielle Arbeit zuständig waren, verwendet werden. Solche Maschinen konsumierten jedoch üblicherweise den kräftigsten (und für den Menschen am schlechtesten schmeckenden) Nektar, der zu dichten Würfeln supergepresst wurde.
    Es war die große Nachfrage nach einer Vielfalt in der Nektarproduktion, die viel zum Punkteumsatz des Hauses Monsa beitrug. Eine neue Form von Nektar, die zum Beispiel eine andere Geschmacksrichtung bot, sich einfacher verarbeiten ließ oder schlicht von einem ästhetisch angenehmen Baum stammte, würde einen aufnahmebereiten Markt finden. Tatsächlich waren Nektarbäume auf der Erde so verbreitet – und in zunehmendem Ausmaß auf anderen Planeten und Monden –, dass ein Haus erwarten konnte, Millionen, wenn nicht gar Milliarden von Bäumen von jeder neuen Variante zu verkaufen, die es herstellte.
    Neben dem Hain aus Nektarbäumen standen die rasch wachsenden Pappeln, die ein sanftes und sogar melodiöses Seufzen von sich gaben, während ihre Stämme so rasch in die Höhe schossen, dass man fast mitbloßem Auge dabei zuschauen konnte. Obwohl die meisten Wohngebäude eher gewachsen als gebaut waren, fand das Holz, das diese Bäume produzierten, in einer Vielzahl klassischer Produkte Anwendung, vom Papier bis zum Mobiliar.
    Während man Stunden allein mit der Untersuchung der erstaunlichen Vielfalt an Bäumen in Monsas Garten verbringen konnte, gab es eine genauso beeindruckende Vielfalt an Blumen in jeder nur erdenklichen Farbe und mit gleichermaßen beeindruckenden Anwendungsmöglichkeiten. Es gab Blumen, die des Nachts Licht abstrahlten, Blumen, die lästige Insekten fraßen (jedoch nicht die nützlichen wie die Sammler), Blumen, die zu allen möglichen Medikamenten sowohl für den Menschen als auch für Produkte verarbeitet werden konnten, und sogar Blumen für den sehr alten, jedoch immer noch gewinnträchtigen Parfümhandel. Pueet, ihre kleine Gastgeberin, erläuterte mit heller Stimme: »Die Blumen im inneren Heiligtum sind nicht zum Gebrauch in der Produktion bestimmt; es sind bloß Prototypen. Wir haben viele Produktionslabors über das ganze Haus Monsa und dessen Filialen verteilt.«
    Obwohl Pflanzen den Großteil an Leben in den Gärten ausmachten, gab es weitere aktive Bewohner, die dort gingen, krochen, rutschten oder flogen. Die auffälligsten Produkte waren die im Allgemeinen humanoiden Arbeiter, die überall zu finden waren und deren Zweck darin bestand, den Garten sauber zu halten. Den größten Teil der Arbeit erledigten sie mit altmodischen Werkzeugen und nicht mit modernen, da der Doktor die Ästhetik des Gärtnerns wie in alten Zeiten bevorzugte.
    Trotz dieses Handicaps waren die gewaltigen Gärten makellos gepflegt, und das war kein Wunder. Die Gärtner waren bemerkenswerte Produkte, unempfindlich gegen die Hitze der Mittagssonne und gleichgültig gegenüber der nächtlichen Kälte. Sie benötigten bloß zwei Stunden Schlaf am Tag, und zum Schlafen mussten sie nicht in die Schlafquartiere zurückkehren; stattdessen legten sie sich einfach in den Schutz einer üppigen Pflanze. Solche Arbeiter forderten auch keine Pausen zur Nahrungsaufnahme, weil es reichlich Früchte gab, ebenso gewaltige,plumpe und köstliche Käfer aller möglichen Arten, die sie geschickt bei der Arbeit aufsammelten.
    Sämtliche Arbeiter glichen sich im äußeren Erscheinungsbild. Es waren haarlose Männer mit dunkler, wettergegerbter Haut, weil sie ständig im Freien waren, und jeder Einzelne von ihnen trug um den Hals eine kleine blaue Phiole, die das Abwehrmittel gegen die Sonderer enthielt. Als Lyra auf die Phiolen hinwies, informierte Pueet sie darüber, dass der Doktor, wenn die Arbeiter alt wurden oder anderweitig ihre Nützlichkeit überlebt hatten, ihnen einfach den Vorrat an Abwehrmittel abschneiden würde. Eine solche Wendung kam jedoch selten vor, da die Nahrung im Garten, von der die Arbeiter lebten, randvoll mit guten Dingen war, die den Alterungsprozess hinauszögerten.
    Unter den menschenbasierten Produkten, welche die meiste Aufmerksamkeit der Männer in der Gesellschaft auf sich lenkten, waren die Konkubinen. Ein ganzer Harem aus Frauen, spektakulär in ihrer Nacktheit, ließ es sich um eine silberne Grotte wohl sein. Sie erwiderten die starrenden Blicke der Voyeure, einige von ihnen bescheiden, einige eindringlich. Djoser fragte, ob diese Prototypen weitere »Erprobung« benötigten, und bot sich freiwillig und mit einem anzüglichen Grinsen für diese Aufgabe an.

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