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MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

Titel: MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Landstrom
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war.
    Wie üblich umgaben die Klone Lily und ihren Kuschel. Der Kuschel hatte ein paar nicht mehr allzu frische Blumen in einer Pfote, während ersich mit der anderen am Saum von Lilys Kleid festhielt. Lilys Kleid war gerüscht, mit Blümchen bedruckt und mit Spitze besetzt und ähnelte den Kleidern der geklonten Mädchen.
    Djoser hatte Blümchenkleider nur an Frauen (oder Männern) gesehen, die sich über sich selbst lustig machten. Die antiquierte Mode und die damit verbundene Tugend waren ein Witz für jeden Mainstreamspieler. Trotzdem stand es Lily. Djoser bewunderte die perfekte Haut der Arme, des Halses und des Gesichts, die so grazilen Proportionen. Und die natürliche Unschuld und Ernsthaftigkeit, mit der sie sich hielt, war bezaubernd. Sie war perfekt für ihren Zweck entworfen worden.
    Er stellte sich vor, wie es wäre, sie auf dem Rücken niederzuhalten, während sie unter ihm kreischte und um sich schlug. Wie er sie gewaltsam penetrierte. Und während er ihr Gewalt antäte, würde er sich fragen, wie es aussähe, wenn er sie in die bleiche, makellose Haut beißen würde, zunächst in ihren Unterarm, während sie versuchte, ihn abzuwehren, dann ihren Hals, gefolgt von der Wange. Und gerade, wenn er fertig wäre, würde er sie in eines ihrer wunderschönen blauen Augen stechen und es herausdrücken.
Wie wäre das? Wie würde ich mich fühlen?
Ein solches Erlebnis hatte er noch nie zuvor in seiner siebenundachtzigjährigen Existenz gehabt.
    »Es ist wirklich nicht fair, wie hübsch du da drin bist«, sagte BoBo zu Lily, als sie den Stoff von Lilys Kleid zwischen zwei Finger nahm.
    »Suchst du sie mit deinem exklusiven Geplapper einfach nur deswegen zu bezirzen, weil sie hübsch ist?«, rief der gute Doktor quer über den Tisch.
    »Vater, bring mich nicht in Verlegenheit«, zischte BoBo zwischen den zusammengebissenen Zähnen. »Ich habe bloß eine Beobachtung angestellt.«
    Mit erschöpfter Stimme sagte Dr. Monsa zu der Gruppe: »Eine Schwäche meiner Mädchen. Obwohl sie alt genug sind, es besser zu wissen, teilen sie den primitiven Charakterzug, denjenigen gefallen zu wollen, die es anscheinend wert sind, dass man ihnen gefällt. Seht ihr, wie sievon dem hellhäutigen Mädchen angezogen werden und nicht von der wunderschönen Lyra?«
    Lyra war überrascht, ihren Namen zu hören, und wandte sich von Djoser ab, um zuzuhören.
    »Du bist sooo peinlich!«, beklagte sich Curious_Scourge.
    Der Doktor ignorierte ihre Bemerkung und sagte: »Meine Mädchen haben stets Schönheit in Dingen entdeckt, die ihnen ähnlich sind. Ich habe es früher für Eitelkeit gehalten, aber es ist vielleicht etwas Primitiveres. Wie »Gleiches zieht Gleiches an«. Ein nachvollziehbar nützlicher Zug in unserer frühen Evolution, aber ein lästiges Überbleibsel in diesen modernen Tagen. Ich habe die Gene noch nicht aufgespürt, die für dieses Überbleibsel verantwortlich sind. Es ist ziemlich kompliziert.«
    BoBo hieb mit einer kleinen Faust auf den Tisch. »Meine Seele, kann ich mich nicht einfach unterhalten, und
du
kümmerst dich um deinen eigenen Kram?«
    »Aber ich mache auch bloß eine Beobachtung«, gab der Doktor zurück.
    BoBo wurde rot. »Eine Beobachtung? Du meinst, ich mag sie nur deshalb, weil sie ein hübsches weißes Mädchen ist? Für so schlicht hältst du mich? Vielleicht finde ich sie aus demselben Grund wie du faszinierend!« BoBo packte Lilys Hand, die dann schlaff in den kleinen Porzellanhänden der Kindfrau lag. Lilys Gesicht war bleich, und ihre Augen blitzten.
    »Wegen dem,
was
sie ist«, sagte BoBo. »Was ist es doch für ein seltenes Ereignis, ein
Exemplar
wie sie in unserem Domizil zu haben!«
    BoBo streichelte Lilys Haar mit einer Hand. »Oder vielleicht ist es nicht bloß die Tatsache, dass sie weiß ist wie ich, oder dass sie eine Zelterin ist, sondern eine Frau? In ihr kann ich meine ungefähre Zukunft erkennen. Oh, aber warte … keine solche Zukunft erwartet mich, weil
jemand
meine Schwestern und mich auf ewig in dieser präpubertären Hülle eingesperrt hat!« Mit diesen Worten stand BoBo auf, wobei sie ihren Stuhl umwarf, sodass er auf den harten Steinboden knallte, und stürmte dann davon.
    BoBos dramatischer Abgang war Auslöser für das Ende des Abendessens. Die anderen Mädchen folgten BoBos Vorbild und stampften mit ihrer Schwester davon. Lily bat, zusammen mit ihrem Teddybär gehen zu dürfen. Nachdem er den ganzen Tag über in den Gärten einen Happen hier, einen dort zu sich genommen hatte,

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