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MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

Titel: MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Landstrom
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hinhalten. Aber die anderen waren schlau. Sie würden mehr tun als bloß schnüffeln.
Sie werden auch ihre Augen benutzen
. Sie erinnerte sich daran, wie die Sonderer sie gejagt hatten; Djoser hatte mithilfe seines Roboters denGarten visuell von einer Baumspitze aus erforscht.
Ihre Vertrauten können sehr weit sehen, und sie können sehr viel gleichzeitig sehen. Ich muss mich versteckt halten
.
    Dazu müsste sie den Garten verlassen und durch die wilden Wälder laufen, die ihn umgaben; sie begriff jedoch, dass eine dichtere Deckung auf Kosten der Geschwindigkeit ginge, und sie wäre völlig außerstande, ihre Spur zu verbergen. Die andere Möglichkeit wäre, im Wasser zu bleiben und sich von diesem Strom tragen zu lassen, so weit er reichte. Nein, das war ein vorhersagbarer Zug, und Vorhersagbarkeit war das eine, was sie gewiss töten würde. Abgesehen davon hatte BoBo ihr vor einiger Zeit gesagt, dass sämtliche Flüsse durch unpassierbare Gitter in den großen See oben strömen würden.
Dieser Weg böte kein Entkommen
.
    Beim Sonnenuntergang des ersten Tages hatten die Jäger Lilys Spur mehrmals verloren und wiedergefunden, aber sie hatten ihr Opfer nicht zu Gesicht bekommen. Trotzdem ging die Jagd ohne Unterbrechung in der Nacht weiter.
    Jeder der Jäger hatte sein Aufgabengebiet. Lyra spürte ihr zusammen mit ihrer Vertrauten weiterhin nach. Amanda, Djoser und Moocher waren zu Lilys vermutlichem Ziel vorausgeschickt worden, um sie dort zu erwarten. D_Light und Smorgeous waren als Bewachung des Paradiesgartens zurückgeblieben. Hier waren der kleine See und die Hauptwasserstraßen des inneren Heiligtums größtenteils konzentriert. Breite, flache Bäche, Teiche mit Fontänen und schmale, jedoch tiefe Flüsse wurden vom See gespeist – ein See, der seinerseits von einem tiefen Geysir unter sich genährt wurde.
    Zurückzubleiben war D_Lights Idee gewesen. Er hatte gemeint, dass Lily, sobald ihr klar wurde, dass sie das innere Heiligtum nicht verlassen konnte, schließlich wiederum hierher käme, um ihre Spur im Wasser zu löschen. Diese Strategie des Hinterhalts war für die anderen plausibel, aber für ihn war sie bloß eine Ausrede, sich vom Rest desTeams fernzuhalten. Sie ihrem Zweck nachgehen zu sehen, machte ihn ganz krank.
    Leider bezogen ihn die Adeligen, trotz seiner physikalischen Entfernung vom Rest des Teams, beständig in ihre Blinks mit ein, in denen sie unermüdlich planten und ihren Status aktualisierten. Das ließ wenig Gelegenheit zum Schlafen, daher patrouillierte D_Light die Flussufer entlang. Abgesehen davon wären die Adeligen wütend geworden, wenn sie ihn auf ihrer letzten Quest schnarchend entdeckt hätten.
    Inzwischen spielte Smorgeous Ausguck auf dem höchsten Ast des höchsten Nektarbaums in diesem Gebiet. Ohne seinen Vertrauten in der Nähe konnte D_Light nicht viel im sanften Licht des falschen Mondes erkennen, aber er griff nicht auf künstliches Licht zurück, weil er dadurch seine Position verraten hätte. Das innere Heiligtum war eine Dunkelzone, frei von Nanosites, welche die Oberflächen bedeckten, also konnte er sich auch in keine Skins einloggen. Zwischen den Blinks der anderen herrschte bloß ohrenbetäubendes Schweigen.
    Er überlegte, ob es sich so ohne das Spiel anfühlte. Nichts. Ein Leben ohne Ziel oder überwältigenden Zweck. Ein Leben wie in vergangenen Generationen, die Bedeutung und Wert ihrer eigenen Existenz in einem gleichgültigen Universum selbst hergestellt hatten. Die Gleichgültigkeit von Steinen, Pflanzen und Wasser ringsumher war beunruhigend, aber jetzt, mit geschlossenen Augen, fühlte er sich noch mehr allein.
Ich bin immer allein gewesen. Meine Seele, ich möchte nicht allein sterben
.

KAPITEL 32
    »Es gibt keine Herausforderungen oder Gelegenheiten – nur Wahrscheinlichkeiten.«

Auszug aus den Archiven von Analytiker #4302409 (auch Hal genannt)
    Tag 2: 15.34 Uhr.
    Moocher hat Sichtverbindung zu ihr
. Djosers Gedankensignatur war ganz und gar geschäftsmäßig.
    Djosers Vertrauter leitete das Video an den Rest der Gesellschaft weiter. Eine große, blonde Gestalt jagte durch eine lange, schmale Lichtung und verschwand rasch wieder im dichten Unterholz. Moocher pingte die Position auf die Karte.
Sie nimmt Kurs auf den Pfad, will wahrscheinlich zum Tor durchbrechen
, verkündete Djoser.
Okay, setzen wir uns in Bewegung!
    Ich bin zu weit entfernt, um hilfreich zu sein
, erwiderte D_Light.
Wie wär’s, wenn ich auf Position bleibe?
    Gut
, antwortete

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