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MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

Titel: MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Landstrom
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morgen um 20.23 Uhr erlöschen
.
    Nach beendeter Übertragung wollte D_Light sich zu dem Mädchen aufs Bett setzen, aber sie war zu schnell. Mit ihrer scheinbar grenzenlosen Energie sprang Fael auf, vollführte einen langen Satz durch den Raum, warf ihm die Arme um den Hals und küsste ihn leidenschaftlich.
    Jenseits der Archivsendung hörte D_Light einen allgemeinen Lärm der Anerkennung. Offenbar gefiel der Versammlung, wohin die Sache führen sollte.
    »Vergiss den Löwen draußen«, flüsterte Fael. »Ich habe hier drin einen Löwen für mich gefunden«, schnurrte sie ihm ins Ohr. Für D_Light klang der Satz ziemlich gekünstelt, aber er gefiel ihm trotzdem.
    Fael führte D_Light zum Fuß des Betts und kniete sich darauf. Dann fummelte sie am Rücken ihres Anzugs herum. »Ich helfe dir«, bot D_Light an, etwas zu drängend. Er hatte keine Ahnung, wie ein lebendes Kleidungsstück auszuziehen war, aber er hielt es nur für höflich, es zu versuchen.
    »Ja, bitte.« Ihre Stimme bebte. Ihr Atem ging rascher.
    D_Light strich an den Seiten ihres Rumpfs entlang und streichelte sanft den seidigen Stoff, während er seine kräftigen Hände zur Rückseite des Anzugs führte. Er zog Fael näher heran. Er fing knapp hinter ihrem Ohr an und streifte mit seinen Lippen den langen, geschmeidigen Hals entlang, und sie bebte vor Erregung. Das Mädchen roch süß, köstlich. Sie war ein Geschenk zum Auspacken. Er vergaß beinahe sein Angebot, ihr bei der Entfernung der Kleidung zu helfen, und blickte ihr über die Schulter, um nachzusehen, woran sie arbeitete. Genau in diesem Augenblick wurden seine Sinne von Smorgeous’ Gegenwart überflutet.
Herr, rote Alarmleuchte! Giftkonzentration gerade auf 31,245 % gesprungen!
    D_Light drehte den Kopf zu Fael herum. Nur wenige Zentimeter vor seinem Gesicht war ihr Lächeln verschwunden. Ihr Atem war warm.
Meine Seele, sie wird mich abzocken!
, begriff D_Light mit einem Schock.
    Adrenalin schoss in seinen Blutkreislauf und ermöglichte ihm, sich mit Lichtgeschwindigkeit aus dem Griff des Mädchens zu winden. Sie schlug nach seinem Gesicht, und der dunkle Fleck einer glitzernden Flüssigkeit war auf ihrem Arm kaum zu erkennen. Der Ärmel verfehlt knapp sein Gesicht, und nur die Nägel des Mädchens ritzten ihn. In einer fließenden Bewegung wand sich D_Light vom Bett, zog eine Wurfscheibe aus einer Falte seines Anzugs und warf sie nach Fael, den Armweit zurückgezogen. Sobald sie in der Luft waren, sprangen die sechs Klappmesser der Scheibe aus der äußeren Kante heraus und versetzten die Waffe in Drehung.
    D_Light hatte tief gezielt, da er davon ausgegangen war, dass sie auf dem Bett blieb, aber sie war bereits aufgesprungen; die Scheibe traf sie mit einem gedämpften Klatschen in den Oberschenkel. Sie gab keinen Laut von sich. D_Light sah, dass sie etwas in beiden Händen hielt, etwas, das wie lange Nadeln aussah – Spritzen mit Federmechanismus. Wie die meisten Menschen war Fael beidhändig. Wenn sie nahe genug herankäme, könnte er unmöglich verhindern, dass eine dieser Nadeln ihn einmal stechen würde. Mehr als einmal wäre nicht nötig.
    Fael sprang ihn vom Bett aus an. Wegen ihrer Verwundung war der Sprung etwas ungeschickt, sodass D_Light zur Seite treten konnte. Die Klingen seiner Scheibe waren lang und hätten ihr tief ins Fleisch sinken sollen, aber sie waren kaum in ihren Quadrizeps eingedrungen. Die lebendigen Fasern ihres Anzugs mussten in der Tat zäh sein, denn seine Wurfscheiben waren sehr teuer und darauf angelegt, sogar Panzerung zu durchschlagen.
    Smorgeous, Angriff!
, befahl D_Light telepathisch.
    Es galt die Regel, dass Vertraute nicht zum Zweikampf ausgelegt waren, aber sie konnten einen Gegner gewiss ablenken oder langsamer machen. Smorgeous hing jedoch bereits an Paxos’ Hals und versuchte, den anderen Vertrauten zum Straucheln zu bringen und festzunageln. Anscheinend hatte Fael Paxos bereits befohlen, zu ihren Gunsten einzugreifen. Zum Glück für D_Light war Smorgeous’ KI so weit fortgeschritten, dass er die Initiative ergriffen und Paxos’ Angriff pariert hatte. Die beiden Vertrauten wirbelten wie rasend umher, denn beide wollten die Oberhand gewinnen.
    Für D_Light war klar, dass sein erstes Ziel sein musste, außer Reichweite dieser Nadeln zu bleiben, also brachte er sofort den Tisch zwischen sich und seine Angreiferin. Dann fuhr er fort, alles Greifbare nach ihr zu werfen – dekorative Bücher, Glassachen, einen Blumentopf und sogarkostbare Trophäen,

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