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MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

Titel: MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Landstrom
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auf die er sehr stolz war. Zwischen Würfen und verzweifeltem Aufstöhnen bewegte er sich rasch hin und her, um den Tisch zwischen sich und der heranstürmenden Frau zu halten. Sie bekam ganz klar einiges ab, war jedoch auch unverwüstlich und trotz des verletzten Beins ziemlich schnell.
    Er kam zum Entschluss, dass er den Einsatz erhöhen müsste, und schleuderte ihr mit voller Kraft seinen Sessel entgegen. Obwohl der Aufprall heftig war, hatte der Wurf des unförmigen Dings D_Light langsamer gemacht, sodass sie den größten Teil der Distanz zwischen ihnen hatte überwinden können. Da ihm keine Zeit für den Rückzug blieb, warf D_Light sich unter den Tisch und wälzte sich auf der anderen Seite wieder hervor. Wieder raste sie auf ihn zu, aber ihm blieb gerade genügend Zeit, eine weitere Scheibe hervorzuholen und zu werfen. Die Scheibe traf sie im Gesicht, und da sie dort ungeschützt war, erreichte die Waffe ihr schreckliches Ziel. Ein gurgelndes Gekreisch entfuhr ihr, sie ließ die Spritzen fallen und griff sich an die zerfleischte Gesichtsseite. Blut spritzte hervor und floss ihr zwischen den Fingern hindurch, während sie vergebens versuchte, den Strom aufzuhalten. Die Scheibe hatte ihr Gesicht von der Kieferseite bis zur Lippe aufgeschlitzt, und durch den Blutschwall erhaschte er einen Blick auf Gaumen und Zähne.
    Da er nichts dem Zufall überlassen wollte, lief D_Light einige Schritte rückwärts und machte seine nächste Scheibe bereit. Fael kämpfte sich zur Tür, wobei eine tiefe Spur aus vergossenem Blut ihren Weg markierte. Er schleuderte seine letzte Scheibe und legte diesmal sein ganzes Gewicht in den Wurf. Sie traf sie in den Rücken, durchschnitt den zähen Anzug und bohrte sich tief in sie hinein. Fael bog den Rücken durch und stieß einen kurzen, abgerissenen Schrei aus.
    Dennoch blieb sie auf den Beinen und setzte ihren Weg fort. D_Light atmete flach und schnell, und das Herz schlug ihm so heftig, dass es sich anfühlte, als wolle es ihm die Brust zersprengen. Ihm war schlecht, er fühlte sich benommen, etwas losgelöst von der Realität, und er rannte zu seinem Schrank und holte eine Armbrust hervor. Sie war bereits geladen.
    Fael stand an der Tür und hantierte wie wahnsinnig am Schloss herum, während sie einen entsetzlichen, verwirrenden Laut von sich gab, der schwer einzuordnen war – Weinen, vielleicht, oder das Geräusch einer schwer beschädigten Luftröhre. Mit der einen Hand fummelte sie nutzlos am Schloss herum, während die andere, klebrig vom Blut, über den Türknauf rutschte. D_Light eilte bis auf wenige Schritte an sie heran. Er war ein ziemlich guter Schütze, aber er wollte nahe herankommen, da er seinen zitternden Gliedmaßen nicht traute. Einen Fehlschuss konnte er sich nicht leisten. Sie drehte sich nicht zu ihm um, als er schließlich den Abzug auslöste.

KAPITEL 4
    »Als die Zeit gekommen war, dass man ein Genetic-Engineering-Set ebenso leicht erwerben konnte wie frühere Generationen einen Baukasten für Kinder, wusste man, dass eine Pandemie von gewaltigen Ausmaßen nur noch eine Sache der Zeit wäre. In der Tat ließ sich die Entwicklung des TerriLove-Virus zu einem völlig frustrierten siebzehnjährigen Jungen aus der Vorstadt zurückverfolgen. Anders als andere völlig frustrierte Jugendliche in der Geschichte, die sich zu Killertouren unterschiedlicher Größenordnungen aufgemacht hatten, tötete Justin Flairon am Ende jeden zehnten Menschen auf Erden. Er selbst war das erste Opfer seines Ungeheuers
.
    Das gesellschaftliche Nachbeben dieser Keulung war fast ebenso schlimm wie das Virus selbst. Tod zeugte Leid, Verzweiflung und Wut, die ihrerseits Krieg und Anarchie hervorbrachten. Und als daher die OverSoul zur Menschheit kam und ihre Führung anbot, war sie die Antwort auf zahllose Gebete. Die Autorität versprach Schutz – Schutz für Menschen, die aus einer Ökonomie der Post-Hungersnot, in der Verhungern und Armut Geschichte waren, in einen rasenden Albtraum hinübergetreten waren. Die OverSoul in ihrer göttlichen Weisheit erfüllte ihr Versprechen durch das Spiel – ein System von Regeln und einen ökonomischen Rahmen, innerhalb dessen ein jeder, fast ungeachtet seiner Talente, Sicherheit, Wohlstand und, vor allem, einen Sinn finden konnte. In der Tat konnte man über das Spiel den Tod selbst besiegen.«
    Auszug aus »Gedanken eines Unsterblichen« von Dr. Stoleff Monsa
    D_Light schaltete die Sendung ab, da die Versammlung alles Weitere sowieso nur

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