Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

Titel: MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Landstrom
Vom Netzwerk:
Gesetzesübertretung, wenn Menschen körperlich intim wurden, ohne zuvor die entsprechende Genehmigung zu erwerben, und obwohl der Erwerb einer Genehmigung keine große Sache war – ein simpler elektronischer Transfer zur OverSoul über den eigenen Vertrauten –, war sie kostspielig. Im Spiel war Sex eine Sache, die nicht auf die leichte Schulter genommen wurde.
    Obwohl Fael vor dem Gesetz seine Schwester war, waren sie genetisch nicht miteinander verwandt. In der Tat hatten zahllose Mütter, Väter und Geschwister, die dieses Haus teilten, bewusst Teil der Tesla-Familie sein wollen, und die meisten waren nicht blutsverwandt; vielmehr ließen solche familiären Bezeichnungen den Verwandtschaftsgrad im Spiel durchscheinen. D_Light zum Beispiel, für sein Alter ein vollendeter Spieler, war bereits »Vater« mehrerer seiner biologischen Brüder und Schwestern, und es schien wahrscheinlich, dass er bald der gesetzmäßige Vater seines eigenen biologischen Vaters würde.
    In der Tat hatten genetische Beziehungen mittlerweile nur noch wenig Bezug zum eigenen Sexualleben. Schließlich beruhten die Tabus hinsichtlich des Inzestes, von einem pragmatischen Standpunkt aus gesehen, auf den Nachteilen der Inzucht. Eine Spielerin, die noch recht bei Verstand war, würde sich niemals
gestatten
, schwanger zu werden. Üblicher und sicherer war es, den Fötus unter den Händen von Profis gedeihen zu lassen, ein Fötus, dessen Abstammung durch eine Reprogenehmigunganerkannt war. Auf diese Weise waren Sex und Reproduktion schon längst voneinander getrennt und damit zusammenhängend auch gleich die chaotischen ethischen Überlegungen.
    D_Light selbst hatte vier seiner eigenen Bioschwestern gepervt. Obwohl er in dieser Erfahrung anfangs ein gewinnbringendes Experiment gesehen hatte, ähnlich einer Selbsterkundung, gab er sich inzwischen alle Mühe, solche Begegnungen zu meiden. Aus irgendeinem Grund verursachten sie ihm ein unheimliches Gefühl. Vielleicht war er altmodisch, aber er pervte heutzutage Bioverwandte nur aus Gründen der Höflichkeit, oder wenn es absolut nötig war, seine Dominanz in der Familie auszuüben.
    Fael trat einige Schritte vor, wobei sie mit der Hand über sein bescheidenes Bett strich. Sie lächelte ihn so süß an. Voll von Absichten starrte sie durch ihn hindurch. D_Light konnte nichts dagegen tun, dass ihm ihre Löwenhaftigkeit gefiel – unwiderstehlich, mächtig und vielleicht sogar gefährlich. Nein, nicht gefährlich, denn das Mädchen war eindeutig unbewaffnet. Er ließ den Blick auf ihr ruhen. Es war ungehörig, beiseite zu schauen, und das wollte er nicht. Tatsächlich konnte er seinem Vertrauten kaum mehr als einen ganz geringen Teil seiner Aufmerksamkeit erübrigen.
    Ja, Herr
, tönte Smorgeous durch seinen Kopf in Erwiderung seines stummen Aufrufs.
    Fael bewegte sich immer noch ganz, ganz langsam, ließ die Zunge über die Oberlippe laufen und sagte: »Ich habe mich nach dir erkundigt. Du stammst aus der Anadar-Linie. Es heißt, deine Leute sind Tiere.«
    D_Light lächelte wölfisch, während er seinem Vertrauten einen geistigen Befehl erteilte.
Smorgeous, besitzt Fael Rami eine Lizenz für Giftstoffe?
    Ja, Herr
, erwiderte der Vertraute.
Sie wurde vor 6,3 Monaten erteilt
.
    Durchsuche die Luft auf Giftstoffe!
, ordnete D_Light an.
    Ich habe keine Lizenz für diese Version von Luft-Chemi-Erkennungs-Software
.
    Erwirb sie!
, befahl D_Light.
    Ja, Herr. Das kostet …
    Erwirb sie!
, unterbrach D_Light.
    D_Light versuchte, sein Lächeln beizubehalten, aber es war schwach, da ihn ein Verdacht hinsichtlich des Mädchens quälte.
Ist nicht nötig
, dachte er.
Fael ist keine Killerin. Ihr Profil sagt null Frags
.
    »Ja, ich habe vielleicht ein paar Punkte«, sagte D_Light in Erwiderung auf Faels Einladung, eine Genehmigung zur Intimität zu erwerben. »Bei einigen Dingen scheut man keine Kosten, nicht wahr? Aber, äh, ich könnte mich geneigter fühlen, wenn du etwas zum Spaß beiträgst, sozusagen.« Er gab sich alle Mühe, verführerisch zu klingen, während er die Transaktion verhandelte.
    »Ooooh, nicht sehr romantisch«, sagte sie mit spöttischer Verachtung. »Aber ich könnte dir auf halber Strecke entgegenkommen – sagen wir, fünfzig-fünfzig?« Sie küsste zweimal kurz die Luft und wartete auf seine Erwiderung.
    »Du bist zu gut zu mir. Und angesichts deines gegenwärtigen Aussehens gehe ich voraus und setze sechzig Prozent ein – du weißt schon, als Gentleman.«
    Sie lachte. Das Lachen war

Weitere Kostenlose Bücher