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Metanoia - Du sollst Buße tun (Kommissar Pfeifers zweiter Fall)

Metanoia - Du sollst Buße tun (Kommissar Pfeifers zweiter Fall)

Titel: Metanoia - Du sollst Buße tun (Kommissar Pfeifers zweiter Fall) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Alber
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des Hauses gleiten.
Nichts regte sich. Hatte er sich letztendlich doch getäuscht?
    Das riesige Anwesen der Hausmanns wirkte seltsam
unbewohnt, obwohl Ben doch eigentlich hier sein musste. Seine Eltern befanden
sich, so weit Chris wusste, auf einer Antarktisexpedition, aber sein Freund
hatte sich um einen Studienplatz kümmern sollen und war deshalb nicht
mitgefahren. Allerdings hatte er seit über zwei Wochen nichts mehr von Ben
gehört. Vielleicht hatte der seine Meinung geändert. In dem Fall konnten es nur
Einbrecher sein, die da in der Villa herumschnüffelten. Chris überlegte, ob er
sofort die Polizei rufen oder erst selbst nachsehen sollte. Er wollte sich auf
keinen Fall lächerlich machen. Er stellte sich vor, wie die Polizei das Haus
stürmte und die arme Putzfrau verhaftete. Das brachte die Entscheidung. Er gab
sich einen Ruck und stieg entschlossen die Stufen hinauf. Oben angekommen, drückte
er den großen, vergoldeten Klingelknopf. Gedämpft vernahm er das Läuten durch
die schwere Eichenholztür. Er wartete. Klingelte nochmals. Nichts regte sich.
    Eine Weile rang er mit sich, dann beschloss er, das
Grundstück zu umrunden, um zu sehen, ob ihr Geheimgang noch offen war. Er und
Ben hatten ihn als Kinder geschaffen. Die beiden hatten mit einer Gartenschere
mühsam ein Loch in den Maschendrahtzaun geschnitten, durch das sie jederzeit
rein- und rausklettern konnten. Sie hatten zwei Tage emsig daran gearbeitet,
dann war der Gang schließlich fertig und einsatzbereit gewesen. Dem
scharfkantigen Loch hatten sie einige zerfetzte Hosen und T-Shirts zu verdanken
gehabt. Aber es hatte seinen Zweck erfüllt und für manchen nächtlichen Ausflug
gesorgt, der ohne das Wissen der Hausmanns abgelaufen war. Zugewuchert von
einer Hecke und allerlei Gestrüpp, war es der perfekte Geheimgang gewesen.
    Christopher schob die Hecke zur Seite und staunte
nicht schlecht. „Du warst fleißig, wie ich feststelle, lieber Freund. Hast das
Loch vergrößert, die Ränder sauber ausgeschnitten. Musst dich wohl immer noch
heimlich davonstehlen, was?“ Lächelnd ließ er sich auf alle Viere hinab und
schlüpfte hindurch.
    Auf der anderen Seite sah sich Christopher
vorsichtig um, bevor er aufstand, um seine helle Jeans abzuklopfen.
„Grasflecken, na toll!“, schimpfte er. Doch die Flecken waren schnell
vergessen, als sein Blick auf das Ding fiel, das vor Bens Zimmerfenster Wache
hielt. „Was zum Teufel ist das?“, murmelte er leise vor sich hin. Ohne zu
zögern durchquerte er jetzt den Garten und trat näher an das Objekt heran. Seine
Finger glitten sanft über die kühle, glatte Oberfläche. „Das kann unmöglich
sein!“, rief er verblüfft aus. „Was geht hier vor? Ben, wo bist du nur? So
langsam machst du mir Angst.“
    Er unterdrückte die mahnende Stimme in seinem
Inneren und klopfte vorsichtig an Bens Zimmerfenster. Nichts rührte sich. Bald
darauf hämmerte er mit beiden Fäusten gegen die Scheiben. Er machte sich jetzt
ernsthaft Sorgen um seinen Freund. „Ben! Wenn du jetzt nicht sofort aufmachst,
dann rufe ich die Polizei, verstanden?!“, brüllte er, so laut er konnte. Er
trommelte und schrie, bis über ihm eine laute, feste Stimme ertönte: „Was tust
du da? Warum kommst du nicht durch die Vordertür wie normale Menschen?“
    Christopher stieß einen erstickten Schrei aus und riss
seinen Kopf in den Nacken. „Ben! Gott sei Dank, Mensch! Warum machst du denn
nicht auf? Du hast mich zu Tode erschreckt!“ Ein erleichtertes Lachen bahnte
sich seinen Weg nach draußen.
    „Kein Grund, hier so einen Aufriss zu machen.
Warte, ich komme runter“, maulte Ben und schloss das Fenster mit einem lauten
Knall.
    Einige Sekunden später öffnete Ben die Terrassentür
und Chris ging sofort auf seinen Freund zu. Eigentlich hatte er ihn in den Arm
nehmen wollen, aber die ablehnende Haltung seines Freundes hielt ihn davon ab.
Stattdessen sagte er nur: „Ich wollte sehen, wie es dir geht. Ob ich etwas für
dich tun kann oder so.“ Verlegen blieb er stehen. Die Situation war ihm unangenehm
und er wünschte jetzt auf einmal, er wäre nicht hergekommen. Er war nicht sehr
gut im Trost spenden. Zumindest hätte er Jana als Verstärkung mitbringen
sollen.
    „Du weißt es?“, fragte Ben tonlos.
    Christopher
nickte stumm und musterte seinen Freund besorgt. Der große, athletische Körper
schien in sich zusammengesackt zu sein. Die sonst so aufrecht gehaltenen
Schultern hingen kraftlos nach vorne. Seine kurzen, dunkelblonden Haare

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