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Metanoia - Du sollst Buße tun (Kommissar Pfeifers zweiter Fall)

Metanoia - Du sollst Buße tun (Kommissar Pfeifers zweiter Fall)

Titel: Metanoia - Du sollst Buße tun (Kommissar Pfeifers zweiter Fall) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Alber
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sich
bitte.“
    „Das mache ich. Was wird denn jetzt? Haben Sie
schon eine Idee, wer etwas so Schreckliches getan haben könnte? Ich meine, ich
habe selbst eine Tochter in dem Alter und mache mir so meine Gedanken …“ Sie
ließ das Ende des Satzes unausgesprochen stehen.
    „Wir wissen, ehrlich gesagt, noch zu wenig über den
Fall. Im Moment weist allerdings nichts auf einen Serientäter hin. Dennoch
würde ich Ihnen empfehlen, Jana eine Zeit lang im Auge zu behalten. Es bietet
sich an, sie nach Einbruch der Dunkelheit nicht alleine draußen herumlaufen zu
lassen. Zumindest solange wir nicht wissen, weshalb Silke getötet wurde. Ich
würde Sie trotzdem bitten, die Sache nicht unnötig aufzubauschen.“ Beate
versuchte, die aufkommende Panik der Frau im Keim zu ersticken. Das Letzte, das
sie jetzt brauchen konnte, war eine Hysterie in der Stadt.
    Die beiden Beamten machten sich auf in Richtung
Haustüre. Doch bevor sie gingen, drehte Pfeifer sich noch einmal um: „Ach, Frau
Knopf. Eine Frage hätte ich jetzt doch noch“, setzte er an. „Wer oder was ist
Isis? Ihr Sohn erwähnte das vorhin im Zusammenhang mit Silke.“
    Sieglinde Knopf
sah ihn verständnislos an. „Tut mir leid, Herr Kommissar. Da kann ich Ihnen
nicht behilflich sein. Ich besitze eine kleine Boutique hier. Wenn Sie Fragen
zu Kleidung haben, bin ich genau die Richtige. Aber so…“, lachte sie und zuckte
hilflos die Schultern.

10
     
    „Wir kommen überhaupt nicht weiter“, beschwerte
sich Beate, kaum dass sie wieder in ihrem Auto saßen. Wie aufs Stichwort klingelte
ihr Handy und die Nummer des Präsidiums in Freiburg erschien auf dem Display.
    „Leander, was hast du herausgefunden? Schieß los!
Wir könnten ein paar nützliche Informationen gebrauchen. Wir stecken so was von
fest hier“, überrumpelte sie den 23-jährigen Kommissar, bevor er irgendetwas
sagen konnte. Leander hatte erst vor gut einem Jahr die Polizeischule für den
gehobenen Dienst abgeschlossen und Beate hielt große Stücke auf ihn.
    Der junge Kripobeamte lachte kurz und rief dann
triumphierend: „Hab ich’s doch gewusst! Ihr könnt ohne mich einfach nicht
ermitteln. Das geschieht euch ganz recht. Ich sitze hier allein herum und drehe
Däumchen, während ihr euch mit einem interessanten Mordfall vergnügt.“ Beate
konnte Leanders Schmollmund förmlich vor sich sehen. Seit ihrem letzten
gemeinsamen Fall hatte sie beschlossen, sich seiner anzunehmen und ihn zu einem
Kriminalkommissar der Mordkommission auszubilden. Doch es hatte nicht lange
gedauert, da hatte sie diese Entscheidung bereits wieder bereut. Leander hatte
sich von seiner Schussverletzung, die ihm bei ihrem letzten Fall zugefügt
worden war, gut erholt und war motivierter denn je. Um nicht zu sagen
übermotiviert. In solchen Situationen neigte er zu noch langwierigeren
Ausschweifungen als sonst üblich. Auch seine Besserwisserei und sein sehr
ausgeprägtes Selbstbewusstsein nervten sie gewaltig.
    „Komm zur Sache, Leander“, mahnte sie ihn und
strich sich ungeduldig eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    „Na schön. Ich habe mit Dr. Bode gesprochen und der
Obduktion beigewohnt. Äußerst aufschlussreich, kann ich nur sagen. Du hast
etwas verpasst. Es könnte dir nicht schaden, diesen Dingen ein klein wenig mehr
Aufmerksamkeit zu schenken und deine Anatomie-Kenntnisse etwas aufzufrischen.“
In diesen Worten schwang ein leiser Vorwurf mit, denn Beate verbrachte nur
ungern Zeit in der Pathologie. Wenn möglich, drückte sie sich davor, indem sie
Leander dazu verdonnerte, den Obduktionen beizuwohnen. Ihr wurde auch nach fünf
Dienstjahren bei der Freiburger Kripo noch immer schlecht dabei.
    Beate ging nicht darauf ein, sondern rollte nur
genervt mit den Augen und wartete darauf, dass er endlich fortfahren würde.
Naturgemäß ließ Leander sie nicht allzu lange warten. Zu aufregend waren die
Ergebnisse seiner Meinung nach. „Silke Bolander war vermutlich Mitglied einer
Sekte“, platzte er heraus. „Sie hatte eine Tätowierung auf dem linken
Schulterblatt. Besser gesagt, über die halbe linke Rückenseite verteilt. Und
zwar das altägyptische Symbol, warte …“, es raschelte, offenbar suchte er nach
seinen Aufzeichnungen, „… Isisblut. Von den alten Ägyptern auch Tet genannt.
Das sieht so ähnlich wie diese Lebensschleife aus, nur dass bei der hier die Seitenarme
nach unten geklappt sind. Bode meint, das bedeutet so viel wie ewiges Leben
oder unvergängliche Lebenskraft oder so etwas. Aber wenn wir

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