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Metanoia - Du sollst Buße tun (Kommissar Pfeifers zweiter Fall)

Metanoia - Du sollst Buße tun (Kommissar Pfeifers zweiter Fall)

Titel: Metanoia - Du sollst Buße tun (Kommissar Pfeifers zweiter Fall) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Alber
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hatte. Die einzige Genugtuung für
Malte war, dass sein Vater mit der Schande leben musste, die sein Sohn über ihn
gebracht hatte.
    Irgendwann im Zuge dieses wirren Prozesses hatte
Malte beschlossen, Jana mitzunehmen. Auch ihr wollte er die Chance nicht
verwehren, die Ewigkeit zu genießen. Sie war allein und traurig und das
schmerzte ihn sehr. Schließlich war sie seine beste Freundin und er fühlte sich
sozusagen verpflichtet, ihr zu helfen.
    Auf dem Weg zu seinem Wohnwagen hatte er ihr von
seinem „Selbstgebrauten“ angeboten und sie hatte dankbar zugegriffen. Jana
hatte sich darauf gefreut, der Realität für eine kleine Weile zu entfliehen. Er
selbst hatte sich auch etwas von seinem Stoff gegönnt und gemeinsam waren die
beiden entschwebt, in eine bessere Welt.
    Lachend und fröhlich rannten sie durch den
mittlerweile dunklen Wald und genossen das satte Grün der Blätter. Dass der
Herbst die Blätter in Wahrheit bereits bräunlich verfärbt hatte, nahmen sie
nicht mehr wahr.
    „Malte, stell dir vor, wir wären allein auf einer
einsamen Insel. Nur du und ich. Ohne schimpfende Eltern, nervende Geschwister,
ohne Zwänge und Verpflichtungen.“
    „Ja. Das wäre schön. Komm, Jana. Lass uns beten.
Für Silke, für Chris und Ben.“ Er machte ein trauriges Gesicht. „Ben, der arme
Ben. Ist einfach ausgeflippt. Hat das ´Selbstgebraute` wohl nicht vertragen,
das ich ihm gegeben habe.“ Insgeheim hoffte Malte, dass die Dosis hoch genug
war, um seinem Freund einen ordentlichen Flash zu verschaffen, aus dem er so
schnell nicht wieder auftauchen würde. Bei dem Gedanken daran verformte sich
sein Mund zu einem diabolischen Grinsen. Seine Gesichtszüge verzerrten sich zu
einer bösartigen Maske.
    „So ein Weichei. Der verträgt in letzter Zeit gar
nichts mehr“, kicherte Jana weiter, ohne die Veränderung Maltes zu bemerken.
     
    Malte betete auch dafür, dass er Janas Dosis gut
genug angepasst hatte, um ihr einen angenehmen Rausch zu verschaffen.
Keinesfalls wollte er riskieren, sie auf einen Horrortrip zu schicken. Er
wollte, dass sie ganz bei sich war, wenn es so weit wäre. Denn dies wäre ihre
letzte gemeinsame Reise und die sollte sie genießen. Und zwar jede einzelne
heiße, helle, brennende Sekunde.
    Schließlich hatte er extra für sie seine
ursprüngliche Planung über den Haufen geworfen. Er hoffte nur, dass Silke nicht
böse auf ihn wäre, wenn er Jana mitbrächte. Andererseits war sie noch nie der eifersüchtige
Typ gewesen. Sicherlich würde sie nicht ausgerechnet jetzt damit anfangen.
    Sein Vater wäre stolz auf ihn. Er sagte immer, eine
exakte Konzeption sei wichtig für das spätere Gelingen des Vorhabens. Und genau
so würde es heute sein. Der Plan stand bis ins letzte Detail fest und Malte
zweifelte keine Sekunde daran, dass er gelingen würde.

4 7
     
    Das Haus der Knopfs glich zwischenzeitlich einer
mobilen Einsatzzentrale. Es wimmelte nur so von Streifenbeamten. Funkgeräte
knackten, Handys klingelten und die blauen Lichter auf den Streifenwagen
bildeten eine eindrucksvolle Kulisse vor dem kleinen, gelben Reihenhäuschen.
    Die Nachbarn, durch den Tumult aufgeschreckt,
standen an den Fenstern, am Gartenzaun oder liefen direkt zu dem Haus und
versuchten, mehr oder weniger sensationslüstern herauszufinden, was hier los
war. Einige Beamte waren abgestellt worden, um Schaulustige davon abzuhalten,
das Haus der Knopfs zu stürmen. Die Polizisten taten ihr Möglichstes, die
neugierigen Nachbarn zurückzuhalten und mit nichtigen Informationen
abzuspeisen. Pfeifer ging mit der Herausgabe von Informationen an Unbeteiligte
sehr zögerlich um. Er wollte die Ermittlungen nicht durch eine unbedachte
Äußerung gefährden. Er konnte noch nicht sagen, wer hier alles mit drin steckte
und wer nicht.
    „Rufen Sie den jungen von der Linden an und stellen
Sie ihn zu mir durch!“, bellte er Möller an, der sich auch sofort auf den Weg
machte. Mit Pfeifer war derzeit nicht gut Kirschen essen.
    Fünf Minuten später hatte Pfeifer den jungen Mann in
der Leitung. „Wo ist Malte Knobloch?“, kam er ohne Umschweife zur Sache.
    „Äh. Was?“ Chris verstand nicht, was der Kommissar
von ihm wollte.
    „Er hat vermutlich ihre Freundin Jana mitgenommen.
Er wird sie töten. Also hören Sie auf, Spielchen mit mir zu spielen, und sagen
Sie mir endlich, wo er sein könnte!“
    Einen Moment herrschte gespannte Stille, dann
antwortete Chris leise. „Er hat Jana? Ist das sicher?“
    „Nein, ich mache Witze! Natürlich ist

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