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Meteor

Meteor

Titel: Meteor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Aufregung, und ein kleines Team wurde zum Milneschelf geschickt, um Kernbohrungen vorzunehmen. Von da an ging es dann Schlag auf Schlag.«
    »Dann haben Sie also bis heute Abend überhaupt nicht gewusst, dass in dem Meteoriten Fossilien eingeschlossen waren?«
    »Hier hat das kein Mensch gewusst. Alle sind ganz aus dem Häuschen und nennen mich einen Helden, weil ich den Beweis für außerirdische Lebensformen gefunden hätte. Ich weiß überhaupt nicht mehr, wie ich mich verhalten soll.«
    Gabrielle schaute Harper eine Zeit lang unverwandt an. »Aber woher hat Ekstrom gewusst, wo der Meteorit steckt, wenn PODS ihn nicht im Eis lokalisiert hat?«
    »Jemand anderes hatte ihn gefunden.«
    »Wer?«
    »Ein kanadischer Geologe namens Charles Brophy, der auf Ellesmere Island geforscht hat. Er hat wohl auf dem Milne-Eisschelf Ultraschalluntersuchungen durchgeführt und ist dabei auf einen großen, im Eis eingeschlossenen Meteoriten gestoßen.
    Die NASA hat zufällig mitgehört, als er seine Entdeckung über Funk gemeldet hat.«
    Gabrielle staunte. »Lässt dieser Kanadier es sich denn einfach gefallen, dass die NASA sich jetzt mit seinen Federn schmückt?«
    »Praktischerweise kann er nichts mehr dagegen haben«, sagte Harper und schauderte. »Er ist nämlich tot.«

90
    Mit geschlossenen Augen lauschte Michael Tolland dem Dröhnen der Triebwerke der G4. Den Versuch, bis zur Landung in Washington nicht mehr an den Meteoriten zu denken, hatte er längst aufgegeben. Corky zufolge waren die Chondren ein zwingender Beweis für die Echtheit des Meteoriten aus dem Milne-Eisschelf. Rachel hatte gehofft, William Pickering nach der Landung eine schlüssige Antwort liefern zu können, doch die Chondren hatten die Gedankenexperimente immer wieder in der Sackgasse landen lassen. Bei aller Fragwürdigkeit der Beweislage schien der Meteorit dennoch echt zu sein.
    Sei’s drum.
    Tolland war über Rachels Zähigkeit erstaunt. Nach den traumatischen Erlebnissen im eiskalten Wasser des Polarmeers war sie noch sehr mitgenommen, doch ihre Gedanken kreisten unentwegt um die neue Lage. Sie wollte unbedingt herausbekommen, ob der Meteorit echt oder gefälscht war und wer hinter dem Anschlag auf ihr Leben steckte. Rachel hatte während des größten Teils der Reise neben Tolland gesessen, und trotz der belastenden Umstände hatte er sich angeregt mit ihr unterhalten. Vor ein paar Minuten hatte sie sich in die Toilette im rückwärtigen Teil der Kabine zurückgezogen. Erstaunt stellte Tolland fest, dass sie ihm fehlte. Er fragte sich, wie lange es her war, dass eine Frau ihm gefehlt hatte – eine andere Frau als Celia.
    »Mr Tolland?« Der Pilot steckte den Kopf durch die Cockpittür. »Sie hatten mich gebeten, Ihnen Bescheid zu sagen, wenn wir in Telefonreichweite zu Ihrem Schiff sind. Wenn Sie wollen, kann ich jetzt eine Verbindung herstellen. «
    »Danke!« Tolland stand auf, ging nach vorn ins Cockpit und wählte. Er wollte seiner Mannschaft mitteilen, dass er erst in ein bis zwei Tagen wieder zurück sein werde. Es klingelte ein paar Mal, dann schaltete sich zu Tollands Überraschung der Anrufbeantworter des Schiffes ein, allerdings nicht mit dem üblichen vorprogrammierten Text, vielmehr war die übermütige Stimme des Bordkomikers vom Dienst zu vernehmen.
    »Heia, heia, hier spricht die Goya «, tönte es aus dem Hörer.
    »Tut uns Leid, dass im Moment keiner da ist, aber wir wurden leider alle von Riesenasseln entfuhrt. Nein, im Ernst, wir haben uns zur Feier von Mikes großem Auftritt einen kurzen Landurlaub gegönnt. Hinterlassen Sie uns bitte Ihren Namen und Ihre Nummer. Morgen, wenn wir wieder nüchtern sind, rufen wir Sie gern zurück. E.T. lässt grüßen!«
    Tolland musste lachen. Die Leute seiner Mannschaft fehlten ihm schon jetzt ein wenig. Nach dem Anruf des Präsidenten hatte er das Schiff ziemlich überstürzt verlassen, und er freute sich, dass die Leute an Land gegangen waren, anstatt tatenlos auf dem Schiff zu sitzen. Auch wenn es in der Ansage hieß, dass alle an Land gegangen waren, ging Tolland davon aus, dass seine Leute das Schiff nicht unbeaufsichtigt gelassen hatten, zumal es in einer starken Strömung verankert lag.
    Tolland drückte die Zahlenkombination, mit der er persönliche Botschaften abrufen konnte. Es piepste einmal im Hörer, also war es auch nur eine Nachricht. Die gleiche übermütige Stimme meldete sich wieder.
    »Hi, Mike, gut gemacht! Wenn du das hörst, bist du wahrscheinlich gerade auf einer

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