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Meteor

Meteor

Titel: Meteor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Grund sinken und in der Tiefe zu Eis erstarren… im Gletscher eingesargt für alle Zeiten? Mings Lungen schrien nach Sauerstoff. Immer noch schlug er mit angehaltenem Atem mit den Beinen. Auftauchen… Luft!
    Er kämpfte gegen den Atemreflex, biss die gefühllosen Lippen aufeinander. Luft! Die Strampelei war fruchtlos. Luft!!! Im tödlichen Kampf der Instinkte behielt der Atemreflex die Oberhand.
    Ming atmete ein.
    Das in die Lungen einbrechende Eiswasser fühlte sich an wie siedendes Öl. Ming glaubte von innen zu verbrennen. Wasser tötet grausamerweise nicht sofort. Sieben entsetzliche Sekunden lang saugte Ming eisiges Wasser ein und stieß es wieder aus, ohne dass sein Körper bekam, was er so verzweifelt benötigte.

    Endlich spürte Ming im Hinabgleiten in die eisige Dunkelheit sein Bewusstsein schwinden. Er war froh über die rettende Ohnmacht. Ringsumher im Wasser sah er winzige Lichtpunkte aufglühen. Nie im Leben hatte er etwas so Schönes gesehen.
37
    Der Eingang East Appointment Gate des Weißen Hauses liegt zwischen dem Gebäude des Schatzamts und dem East Lawn, der östlichen Rasenfläche vor dem Weißen Haus. Infolge der Zaunverstärkungen und der Betonhöcker, die nach dem Anschlag auf die Kaserne der Marines in Beirut installiert worden waren, herrscht an diesem Eingang keine anheimelnde Atmosphäre.
    Gabrielle Ashe stand vor dem Eingang und sah mit wachsender Nervosität auf die Uhr. Es war inzwischen Viertel vor fünf geworden, ohne dass jemand versucht hätte, Kontakt mit ihr aufzunehmen.
    EINGANG EAST APPOINTMENT GATE, 16:30 – KOMMEN SIE ALLEIN
    Ich bin da, dachte sie, und wo bist du?
    Gabrielle suchte in den Touristenscharen nach einem auffälligen Gesicht. Ein paar Männer musterten sie und gingen weiter.
    Gabrielle fragte sich, ob es klug gewesen war, überhaupt herzukommen. Sie spürte, dass der Sicherheitsbeamte in seinem Wachhäuschen auf sie aufmerksam geworden war. Vermutlich hat mein Informant kalte Füße bekommen, dachte sie. Sie seufzte und wandte sich mit einem letzten Blick auf das Weiße Haus hinter dem unüberwindlichen Zaun zum Gehen.
    »Miss Gabrielle Ashe?«, hörte sie den Sicherheitsbeamten hinter sich rufen.
    Sie fuhr herum. Das Herz pochte ihr bis zum Hals. Ja?
    Der Mann im Wachhäuschen, drahtig und mit humorlosem Gesicht, winkte sie herbei. »Ihr Gesprächspartner ist jetzt bereit, Sie zu empfangen.« Er entriegelte das Eingangstor und machte Gabrielle ein Zeichen, das wohl »Sie können jetzt reingehen« bedeutete.
    Gabrielle blieb wie angewurzelt stehen. »Ich soll da hinein?«
    Der Beamte nickte. »Man hat mich beauftragt, für die Verspätung um Verständnis zu bitten.«
    Gabrielle schaute das geöffnete Tor an. Sie wagte immer noch nicht, einen Schritt zu tun. Was geht hier vor? So hatten wir nicht gewettet!
    »Sind Sie nun Gabrielle Ashe, oder nicht?«, sagte der Sicherheitsmann ungeduldig.
    »Ja, schon, aber…«
    »Dann kann ich Ihnen nur dringend empfehlen, mir zu folgen.«
    Mit einem Ruck setzte sich Gabrielle hinter dem Sicherheitsbeamten in Bewegung. Sie war kaum über die Schwelle getreten, als das Tor schon hinter ihr zuschlug.

38
    Michael Tollands biologische Uhr war nach zwei Tagen ohne Sonnenlicht völlig verstellt. Seine Armbanduhr zeigte zwar Spätnachmittag an, aber sein Körper fand, es sei jetzt mitten in der Nacht. Er hatte die Dokumentation nach einem letzten Feinschliff als Videodatei auf eine Video-CD überspielt und war damit nun quer durch die dunkle Kuppel zum beleuchteten Medienbereich unterwegs. Dort angekommen händigte er die Scheibe dem für die Medienpräsentation verantwortlichen NASA-Techniker aus.
    »Danke, Mike«, sagte der Techniker, während er mit einem viel sagenden Blinzeln die CD hochhielt. »Damit gehören wohl alle Sendungen, die man unbedingt gesehen haben muss, zum alten Eisen.«
    Tolland lächelte matt. »Ich hoffe, der Präsident ist damit zufrieden.«
    »Daran besteht für mich kein Zweifel. Ihre Arbeit ist jedenfalls getan. Sie können jetzt abschalten und mitfeiern.«
    »Besten Dank.« Tolland blickte sich im Medienbereich um, wo die NASA-Leute ausgelassen den Meteoritenfund feierten und sich mit kanadischem Dosenbier zuprosteten. Tolland hätte auch Lust gehabt zu feiern, doch er fühlte sich körperlich und emotional wie ausgelaugt. Er hielt nach Rachel Sexton Ausschau, die aber augenscheinlich noch mit dem Präsidenten sprach.
    Er will sie in die Sendung hineinnehmen, dachte er. Nicht, dass er die Idee

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